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18Feb/11

US-Werk Chattanooga gilt im VW-Konzern als besonders produktiv

Chattanooga/ Wolfsburg – Das neue Volkswagen-Werk Chattanooga im Bundesstaat Tennessee ist der derzeit produktivste Standort des Konzerns. „Es wird das erste Werk sein, das vollumfänglich nach standardisierten Fertigungsmethoden aufgebaut sein wird“, sagte VW-Produktionsvorstand Michael Macht der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Wir haben hier das vorhandene Wissen aus unseren weltweiten Standorten zusammengefasst und starten gerade die Produktion unseres neuen US-Passat“, fügte der Manager hinzu. Aber auch die anderen 61 Konzernstandorte „sind in dieser Hinsicht bestens unterwegs.“

Mit Blick auf das vertrauliche Produktivitäts-Ranking des europäischen Harbour-Reports betonte Macht: „Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen, aber wir haben uns in den letzten zwei Jahren erheblich nach vorn entwickelt.“ Das Konzern-Produktionssystem sei in vollem Umfang beschrieben und werde an den Standorten umgesetzt, Ergebnisse seien bereits sichtbar. „Das, was die Mannschaft hier schon aufgesetzt hat, macht mir wirklich Freude“, sagte der Topmanager, der vor seinem Wechsel zu VW in Wolfsburg den Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche geführt hatte.

Als verheißungsvollen Ansatz für künftige Projekte zur Optimierung der Autoproduktion nannte Macht unter anderem ein Konzept, das an die Energierückgewinnung moderner Pkw erinnert: „So werden zum Beispiel unsere neuen Presswerke Servopressen haben, die über eine Rekuperation verfügen. Bei der Presse müssen Sie ja erstmal den Stempel hoch bewegen, das kostet Energie. Und beim Herunterfahren und Abbremsen des Stempels können wir dann einen Teil dieser Energie zurückgewinnen, da die neuen Pressenlinien über Servo-Direktantriebe mit hochdynamischen Torquemotoren verfügen.“ Machts optimistischer Ausblick: „In diesem Thema liegt eine große Dynamik – und jede Menge Potential“.

18Feb/11

Mercedes-Vertrieb: Umzug spart Kosten und strafft Struktur

Berlin – Mit dem Umzug seiner Vertriebszentrale vom Potsdamer Platz in den Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg will der Mercedes-Vertrieb neben einer Kosteneinsparung auch seine Organisation straffen. „Zum einen wollen wir unsere Vertriebsorganisation nachhaltig wettbewerbsfähig machen“, sagte Harald Schuff, Chef des Mercedes-Benz Vertriebs Deutschland (MBVD), im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Dazu gehöre auch ein bestimmtes Kostenniveau, fügte der Manager hinzu: „Zum anderen wollen wir mit dem Umzug die Mietkosten senken und die Arbeitseffizienz erhöhen“. Die genaue Summe der Einsparungen wollte Schuff nicht nennen, aber „Personalkostenersparnis und die geringere Miete halten sich in etwa die Waage.“ Mit dem Umzug werden die heute noch in drei verschiedenen Gebäuden verteilten 1.200 Mitarbeiter an einem Standort untergebracht. Weiter wird der Ergänzungstarifvertrag die Personalkosten massiv reduzieren. Statt der bisherigen 35-Stunden-Woche steigt die Arbeitszeit bei gleichem Einkommen auf 38 Stunden. Die für dieses Jahr vorgesehen Engelterhöhung um 2,7 Prozent entfällt und die Ergebnisbeteiligung wird an die Regelungen der Niederlassungen angepasst, deren Mitarbeiter weniger erhalten als die Kollegen in der Daimler AG. Die zwischenzeitlich drohende Verlegung des Vertriebs nach Stuttgart mit Personalabbau ist damit vom Tisch.

Im eigenen Niederlassungsnetz und bei den Händlern sind laut Schuff schon große Fortschritte erreicht worden: „Wir haben bei unseren Niederlassungen schon vor zweieinhalb Jahren sehr signifikante Kostensenkungen erreicht, so dass wir heute profitabel arbeiten. Das kann nicht jeder Hersteller von seinen Niederlassungen behaupten.“

Der MBVD ist seit 1998 in Berlin. Die Organisation ist für den Vertrieb, Service und Aftersales aller Pkw- und Nutzfahrzeugmarken des Stuttgarter Autoherstellers zuständig.

18Feb/11

Porsche-Chef Müller: Position als profitabelster Hersteller der Welt ausbauen

Stuttgart – Ungeachtet seiner kostenintensiven Expansionspläne will der Zuffenhausener Sportwagenhersteller Porsche „der profitabelste Autohersteller der Welt bleiben – und diese Position weiter ausbauen“, sagte Porsche-Vorstandsvorsitzender Matthias Müller im Interview mit der am Dienstag (22. Februar 2011) erscheinenden Fachzeitschrift Automotive News Europe. Zuletzt lag der Sportwagenhersteller bei einer operativen Umsatzrendite von 16 Prozent.

Denkbar sei dabei eine Porsche-Produktion in Auslandsmärkten wie China oder den USA, wobei Porsche von der Zugehörigkeit zum VW-Konzern profitieren will. Müller: „Der VW-Konzern beabsichtigt langfristig zehn bis elf Millionen Autos im Jahr zu verkaufen. Die Produktions-Kapazitäten liegen heute bei sieben bis acht Millionen. Um den Kapazitätsbedarf im VW-Konzern zu decken, müssen sicherlich fünf, sechs neue Werke weltweit errichtet werden“, unterstrich Müller und fügte hinzu: „Da sollten wir natürlich rechtzeitig auch unseren Bedarf signalisieren, sonst sind wir nicht dabei.“

Ein Kernprodukt in der Zukunftsstrategie wird die nächste Generation des Sportwagens 911, der zum Jahresende in den Handel kommt. Müller: „Der neue 911er wird der erfolgreichste aller Zeiten. Das prophezeie ich Ihnen schon heute. Wir wollen im Schnitt des Lebenszyklus 30.000 Einheiten pro Jahr verkaufen. Zum Vergleich: 2010 waren es 20.000 – natürlich am Ende des Lebenszyklus.“

Der ab 2013 geplante Porsche 918 Spyder sei beim Investitionsvolumen vergleichbar mit dem des früheren Supersportwagens der Zuffenhausener. Müller: „Beim Carrera GT lag es bei 120 Millionen Euro, und beim 918 Spyder kommt die Entwicklung eines neuen Hybrid-Antriebsstrangs noch dazu.“ Für einen Coupé-Ableger des 918 Spyders gibt es laut Müller „noch keinen Beschluss. Es ist aber sicher für unsere Ingenieure möglich, aus einer offenen Version eine Coupé-Variante abzuleiten. Wir haben uns erst einmal zum Ziel gesetzt, die limitierte Serie von 918 Einheiten des Spyder in den Markt zu bringen“, womit Müller erstmals die Produktionszahl preisgibt.

Im vergangenen Jahr waren die USA der größte Porsche-Einzelmarkt – gefolgt von Deutschland und China. Müller: „Ich gehe davon aus, dass sich unser Ranking verändern wird. China wird kurzfristig voraussichtlich unser weltweit größter Markt werden und damit die USA ablösen.“

Auf die Frage, wann es einen rein-elektrisch betriebenen Porsche geben wird, antwortete Müller: „Sollte sich herauskristallisieren, dass bis 2020 schon 20 Prozent aller Neuwagen rein elektrisch fahren, dann können Sie davon ausgehen, dass auch Porsche mindestens 20 Prozent seines Absatzes mit Electric Vehicles bestreiten wird. Ich rechne aber eher mit einem Gesamt-Electric-Vehicle-Anteil von drei bis fünf Prozent bis 2020.  Der erste Hype ist ja schon fast vorbei, bevor das Geschäft richtig gestartet ist.“

18Feb/11

Audi will auch nach 2015 weiter wachsen

Ingolstadt – Die zum VW-Konzern gehörende Audi AG will nach Erreichen der derzeitigen Absatzziele weiter wachsen. „Wir haben die 1,5 Millionen Fahrzeuge für 2015 angekündigt. Und natürlich wollen wir da nicht stoppen“, sagte Audi-Vorstandschef Rupert Stadler im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe (EVT 22. Februar 2011). Zugleich halte der Konzern an seinem Anspruch fest, bis 2015 die erfolgreichste Premium-Marke zu werden: „Und das heißt, dass alle diese Ziele „premium“ sein müssen.“ Neben der Profitabilität gehörten auch Kundenzufriedenheit und Qualität dazu, betonte Stadler.

Gegenwärtig würden die Produktionsmöglichkeiten für die zusätzlichen Fahrzeuge erweitert: „In Ungarn werden wir eine zusätzliche Kapazität von 125.000 Einheiten bis 2013 aufbauen. Im spanischen Martorell wird dieses Jahr unser Audi Q3 anlaufen – mit einer maximalen Kapazität von 100.000 Einheiten. Und die Entscheidung über eine US-Produktion werden wir bis 2015 treffen“, erläutert der Audi-Chef.

China werde Deutschland bald als bisherigen größten Audi-Einzelmarkt ablösen, erwartet Stadler: „China wird ohne Zweifel die Nummer 1 sein, Deutschland die Nummer 2. Ich glaube, dass unser Volumen im US-Markt in den kommenden fünf Jahren um 50 Prozent wachsen kann und dass wir dort 200.000 Einheiten pro Jahr nach 2015 erreichen können. Die Nummer 4 und 5 unserer Top5 Märkte sind Großbritannien und Italien.“

18Feb/11

Smart will US-Absatz ohne Penske steigern

Stuttgart – Trotz desaströser Verkaufszahlen in den USA und der bevorstehenden Trennung vom Importeur Penske will Smart beim Absatz in den Vereinigten Staaten wieder zulegen. „Unser Ziel ist es, unseren US-Absatz wenigstens leicht zu steigern“, sagt Smart-Chefin Annette Winkler in einem Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe (EVT 22. Februar 2011). „Weltweit werden wir 90.000 Einheiten plus X verkaufen – und damit stabil im Lebenszyklus liegen“, betonte Winkler. 2010 hatte die Mercedes Benz Cars-Marke lediglich 5.930 Autos in den USA verkauft, 97.500 Fahrzeuge weltweit. In den USA wird Mercedes die Smart-Distribution zur Jahresmitte wieder selbst übernehmen, damit sinkt die Händlerzahl von derzeit 75 auf knapp über 50.

Unterdessen prüft Smart auch die Einführung des Zweisitzers in Russland: „Wir sehen ein großes Potenzial in großen Städten wie Moskau und St. Petersburg. Eine finale Entscheidung ist hier aber noch nicht gefallen“, unterstrich die Managerin.

Bei der Suche nach neuen Kunden will der Konzern zudem den geringen Verbrauch und individualisierte Autos in den Vordergrund stellen. „Smart ist die grüne Sperrspitze des Mercedes-Benz-Cars Portfolios. Wir werden Smart noch stärker als grüne Premium-Lifestyle-Marke positionieren“, hob Winkler hervor und fügte hinzu: „Voll individualisierte Autos sind ein Mega-Trend, den wir besser bedienen wollen.“ So sollen „nahezu unlimitierte“ Exterior- und Interieur-Konfigurationen und –Kombinationen möglich sein.