München – Im Kältemittelstreit für Autoklimaanlagen haben die deutschen Hersteller die EU um Aufschub der bereits geltenden Normen ersucht und bieten dafür den Kauf von CO2-Zertifikaten an. Dies bestätigte ein hochrangiger Manager der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Die deutschen Hersteller wollen die umstrittene Fluorchemikale R1234yf wegen Brandgefahren nicht mehr wie ursprünglich geplant in ihren Fahrzeugen einsetzen und stattdessen Klimaanlagen mit CO2 als Kältemittel einsetzen. Da die Entwicklung solcher Anlagen zwei bis drei Jahre dauere, habe die Industrie bei der EU-Kommission um die Aussetzung der seit dem 1. Januar geltenden Klimadirektive gebeten. Dies bestätigte das Bundesverkehrsministerium auf Nachfrage der Automobilwoche.
Die Richtlinie schreibt die Verwendung eines Kältemittels mit einem Global Warming Potential (GWP) von unter 150 vor. Bis die CO2-Anlagen serienreif sind, wollen die deutschen Autobauer weiter das bisherige Kältemittel R134a verwenden, dessen GWP aber weit über dem geltenden Grenzwert liegt.
Daimler hat im September 2012 in einem simulierten Crash-Test mit der B-Klasse überraschend eine erhöhtes Brandrisiko durch R1234yf festgestellt. Außerdem besteht die Gefahr, dass gefährliche Flusssäure entsteht.
Unterdessen haben Daimler, BMW und Volkswagen-Konzern offiziell den Ausstieg aus R1234yf angekündigt. Der Verband der Automobilindustrie VDA arbeitet derzeit an einem allgemeinen Test, der die mit dem Kältemittel verbundenen Risiken eindeutig ermittelt und der von allen Herstellern als verbindlich anerkannt wird.
Der Ausstieg der deutschen Hersteller stieß auf scharfe Kritik von DuPont und Honeywell, die Monopollieferanten von R1234yf. „Die jüngsten Aussagen von Daimler sind ein weiterer verzweifelter Versuch, die Anwendung der EU-Richtlinie hinauszuzögern“, so DuPont. Honeywell gab zu bedenken, dass eine Nichtumsetzung der Richtlinie zu unmittelbar beträchtlichen Folgekosten durch höhere Treibhausgas-Emissionen führen würde.
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