Category Archives: Auto

02Apr/11

Strahlen-Test für Japan-Importautos

Köln – Nach der Reaktorkatastrophe in Japan prüfen die Importeure vor der Auslieferung in Deutschland Neuwagen und Kfz-Teile auf eine mögliche Strahlenbelastung. „Wir werden durch entsprechende Überprüfungen sicherstellen, dass kein kontaminiertes Fahrzeug oder Ersatzteil in den Handel gebracht wird“, sagte Mazda-Unternehmenssprecher Jochen Münzinger der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Zudem seien die Werke in Hiroshima und Hofu rund 1.000 Kilometer vom Reaktor Fukushima entfernt, auch die meisten Zulieferer befänden sich außerhalb der kritischen Region. Mazda betreibt keine Werke in Europa und bezieht sämtliche Fahrzeuge aus Japan.

Auch Toyota nimmt nach eigenen Angaben alle erforderlichen Kontrollen vor, um die Unbedenklichkeit der Produkte sicherzustellen. „Toyota wird niemals ein Produkt ausliefern, wenn die Kontrollmaßnahmen die Möglichkeit eines gesundheitlichen Risikos für den Kunden nicht ausschließen können“, betonte ein Sprecher in der Automobilwoche.

27Mrz/11

Seat plant 2011 bis zu zehn Prozent Absatzwachstum

 Die spanische VW-Tochter Seat will 2011 deutlich mehr Fahrzeuge verkaufen. „Wir wollen unseren Vorjahresabsatz von rund 340.000 Einheiten sicherlich steigern – etwa um acht bis zehn Prozent – und zwar mit den existierenden Modellen“, sagt Markenchef James Muir im Gespräch mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. „Wir können uns vorstellen, vom Ibiza ST 45.000 Einheiten im Jahr zu verkaufen. Und der Alhambra liegt mit 20.000 Einheiten, die wir Stand heute (für das Gesamtjahr) erwarten können, schon jetzt klar über Plan. Das ist auch ein Beweis dafür, dass unsere Marke an Kraft gewinnt“, betonte Muir.

Seat will auch seine Belegschaft ausbauen. Muir: „Wir haben den Boden erreicht, wir beschäftigen derzeit 13.500 Mitarbeiter weltweit und müssen wieder anfangen zu rekrutieren. Bis Jahresende werden wir 300 bis 800 Mitarbeiter neu einstellen. Und in Spanien sind das schon signifikante Zahlen, wenn man bedenkt, dass die Arbeitslosigkeit bei 20 Prozent liegt. Und bei Menschen unter 30 Jahren sogar bei 40 Prozent.“

Muir weiter: „Wir nutzen das Jahr 2011, um weiter unsere Hausaufgaben zu machen – vor allen in Bereichen wie der Händlernetzentwicklung und dem Flottenvertrieb.“ Für das kommende Jahr plant Seat eine Modelloffensive: „Das wird ein reinstes Produktfeuerwerk mit gleich vier Neuheiten: dem neuen Leon, einem komplett neuen Einstiegsmodell, einer viertürigen Limousine und einer starken Produktaufwertung des Ibiza“, so Muir.

Bis 2018 will Seat weiter wachsen. Muir: „Die im Rahmen der Strategie 2018 genannten Absatzziele von weltweit 800.000 Einheiten stellen wir keineswegs in Abrede. Wir wollen dann mehr als doppelt so viele Seat verkaufen wie 2008 – und gleichzeitig eine Kapitalrendite von 15 Prozent erzielen.“ Im vergangenen Jahr verbuchte die notorisch defizitäre Marke einen Verlust von 311 Millionen Euro. Schon im übernächsten Jahr soll sie laut VW-Vorstand und Seat-Aufsichtsratschef Franzisco Javier Garcia-Sanz die Gewinnschwelle überschreiten.

25Mrz/11

Saab sucht Kooperationspartner und will Auftragsfertiger werden

Scheidender CEO Jonsson: Globaler Absatz soll 2011 bei 80.000 Einheiten liegen, Absatzziel 2012 bei 120.000 Saab; Gewinnschelle liege bei 85.000 Einheiten

Saab sucht zur Realisierung eines künftigen Einstiegsmodells einen Kooperationspartner: „Wir sprechen gerade mit mehreren Herstellern darüber, eine Plattform und Antriebstechnologie für ein künftiges Einstiegsmodell“, sagt Saab-Chairman Victor Muller im Gespräch mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Die schwedische Marke wolle das Modell „so schnell wie möglich realisieren, frühestens 2014“ werde es auf den Markt kommen. „Es sollte die Größe eines Audi A1 haben. Wir könnten sicher 30.000 bis 50.000 Einheiten davon verkaufen“, so Muller weiter. Der Preis für das künftige Einstiegsmodell soll nach derzeitigen Unternehmensvorstellungen bei rund 20.000 Euro liegen.

Kredite zur Realisierung dieser Investition will Muller nicht aufnehmen. Muller: „Wir müssen dafür nicht zur Bank gehen. Wir haben einen großen Aktivposten mit unserem Werk in Trollhättan. Die Kapazität liegt hier bei 190.000 Einheiten. Wir könnten als Auftragsfertiger agieren“, so Muller. Konkrete Aufträge oder Verhandlungen nannte Muller aber noch nicht.

Saab-Markenchef Jan-Ake Jonsson gab ungeachtet der hohen Verluste für 2010 im Gespräch mit Automotive News Europe ambitionierte Absatzziele aus: „Wir wollen dieses Jahr 80.000 Saab verkaufen und 2012 dann 120.000. Unser Business-Plan basiert auf niedrigen Absatzzahlen. Wir brauchen nur 85.000 Einheiten, um die Gewinnschwelle zu erreichen.“ Im vergangenen Jahr verkaufte Saab weltweit weniger als 40.000 Autos. Jonsson wird Mitte Mai das Unternehmen verlassen, dann übernimmt Muller kommissarisch die Führung von Saab.

19Mrz/11

Toyota: Europäischer Automarkt von Katastrophe kaum betroffen

Lieferengpässe „nur bedingt“ – Großteil der Fahrzeuge und Teile wird lokal produziert

 Trotz der Katastrophe in Japan wird es bei Toyota in Europa „nur bedingt“ zu Lieferengpässen kommen. „2010 kamen etwa 77 Prozent der von uns in Deutschland verkauften Fahrzeuge aus europäischer Produktion“, sagte Toshiaki Yasuda, Präsident von Toyota in Deutschland, der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Über 90 Prozent der in Europa verwendeten Teile sind lokal produziert und für die restlichen Bauteile aus japanischer Produktion läuft die Fertigung am 21. März bereits wieder an. Ersatzteile für den heimischen Markt werden bereits seit dem 17. März wieder produziert.“
Langfristig versuche das Unternehmen stets, einen möglichst hohen Anteil an lokalen Bauteilen zu erreichen.

Voraussagen für die Zukunft wollte Yasuda noch nicht wagen: „Eine verlässliche Prognose lässt sich erst erstellen, wenn wir genau wissen, wie lange der Produktionsstopp in Japan andauern wird.“ Wichtig sei es nun, dass Unternehmen wie Toyota ihre Handlungsfähigkeit zeigten. „Damit demonstrieren wir Mut und Zuversicht.“

Als Konsequenz aus der Katastrophe müsse nach Yasudas Worten darüber nachgedacht werden, zur Stromgewinnung alternative Energiequellen wie Solar- und Windkraft stärker in den Fokus zu rücken: „Auch die Brennstoffzelle hat sehr viel Potential, einerseits als alternativer Antrieb, aber auch zum Beispiel für die Stromgewinnung zu Hause.“

19Mrz/11

Daimler stellt nach Japan-Katastrophe Prognosen nicht in Frage

 Nach der Jahrhundertkatastrophe in Japan halten sich die Autokonzerne mit Prognosen für die weitere wirtschaftliche Entwicklung zurück. „Welche Auswirkungen die Katastrophe in Japan mittelfristig auf die Weltwirtschaft hat, darüber lässt sich derzeit nur spekulieren“, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Bei dem Erdbeben war auch der Lieferhafen von Mercedes-Benz zerstört worden, dennoch wollte Zetsche die bisherigen Erwartungen nicht korrigieren. „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es aus unserer Sicht aber keinen Anlass, unsere Prognosen in Frage zu stellen.“ Mercedes verkaufte 2010 in Japan insgesamt 31.000 Pkw.

Durch Erdbeben und Tsunami sind in Japan erhebliche Produktionsausfälle aufgetreten, allein bei Toyota wurden bislang gut 40.000 Autos weniger gebaut. Auch der Autohandel ist massiv betroffen. 2010 waren auf dem drittgrößten Pkw-Markt der Welt insgesamt 4,2 Millionen Autos verkauft worden.