Category Archives: Auto

07Jan/11

VW wird vom Jäger zum Gejagten

Auch im Rückblick auf 2010 sehe der Vorstand besonders den koreanischen Hersteller Hyundai als „starke neue Kraft in vielen Märkten“, unterstreicht VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch in der an Führungskräfte gerichteten Aussendung: „In Europa haben die Koreaner in diesem Jahr erstmals Toyota im Absatz überholt!“.

Dabei drängt der Finanzmanager auf die nachhaltige Verbesserung der Erträge. „Weltweit sind wir nach Absatz bereits die Nummer 2 unter den Automobilherstellern. Bei der operativen Rendite liegen wir hingegen lediglich auf dem siebten Rang. Das ist zur Erreichung unserer für 2018 gesteckten Ziele nicht ausreichend“, bekräftigt Pötsch. „Trotz aller Erfolge dürfen wir nicht selbstzufrieden werden“, mahnt VW-Chef Winterkorn. „Die globalisierte Wirtschaftswelt und das Automobilgeschäft sind unberechenbar geworden“.

Im absehbar zunehmend härteren Wettbewerb will Winterkorn vor allem auf die Kernmarke setzen: „Volkswagen ist das Herz dieses Konzerns. Nur mit einer starken Marke Volkswagen werden wir die Ziele der Strategie mach 18 erreichen“. Noch allerdings wird VW als Marke weltweit unterschiedlich stark wahrgenommen: „Insbesondere in den Regionen, in denen das Wachstum von Volkswagen bis 2018 vorrangig stattfindet (BRIC-Staaten und USA), besteht enormer Handlungsbedarf, um die Marke auf ein Top-Niveau zu bringen“, werden in dem VW-Schreiben wichtige Aufgaben für das Management umrissen.

Volkswagen hatte am Freitag bekannt gegeben, 2010 weltweit erstmals einen „Auslieferungsrekord von 4,5 Millionen Fahrzeugen“ erreicht zu haben. Das entspricht einem Plus von 13,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit erreiche VW einen „Weltmarktanteil von inzwischen 7,7 Prozent und ein operatives Ergebnis, das sich sehen lassen kann“, lobt Winterkorn in dem vertraulichen Papier.

07Jan/11

Covisint plant Neustart in Europa

„Mit dem Wiedereinstieg in den europäischen und später auch den asiatischen Markt müssen wir beweisen, dass wir es ernst meinen und in diesen Regionen eine dauerhafte internationale Präsenz gewährleisten“, betonte Heisen. Das einstige Kerngeschäft als Betreiber einer Einkaufsplattform spiele dagegen keine strategische Rolle mehr. In Deutschland soll die Belegschaft von heute zwölf auf 25 bis 30 Mitarbeitern in den nächsten zwei bis drei Jahren ausgebaut werden.
 
Das US-Unternehmen geht auf die Initiative der damaligen DaimlerChrysler AG, General Motors und Ford zurück. Diese Hersteller brachten ihre eigenen Einkaufsplattformen Mitte der 90er Jahre in das Joint Venture Covisint ein und investierten rund 500 Millionen Dollar. Darüber sollten Aufträge über Auktionen an Lieferanten vergeben werden. Nach der dot.com-Blase wurde das Unternehmen verkauft. Heute hat das US-Unternehmen vier Geschäftsbereiche, die ausschließlich auf Cloud Computing und die externe Verarbeitung von Daten mit verbrauchsabhängiger Abrechnung aufbauen. Zu den Kunden gehören unter anderem Daimler, Chrysler, GM und Ford.

04Jan/11

Dürr steigt in Produktionstechnik für Batterien ein

Er verwies darauf, dass das Auftragsvolumen im Vergleich zum Lackieranlagengeschäft „noch sehr klein“ sei.

Dürr bietet heute bereits zum Beispiel im Fahrzeugbau Montagelinien mit entsprechender Fördertechnik an. Nun soll dieses Know-how auf den Zusammenbau zum Beispiel von Lithium-Ionen-Akkus genutzt werden. Dabei werden einzelne Batteriezellen zunächst zu Packs zusammengeführt, in ein Gehäuse gebracht und zusammen mit der notwendigen Elektrik/Elektronik und Kühlung verbaut. Nach dem Zuschweissen der Box erfolgt eine Abschlussprüfung.

Das weit attraktivere Anlagenvolumen ist aber die Zellproduktion, wo es stark um Stapeln, Schneiden und Formatieren geht – also um Arbeitsschritte aus der Verpackungstechnik, die Dürr ebenfalls anbietet. Nach Informationen der Automobilwoche soll das Unternehmen in diesem Bereich zum führenden Anlagenlieferanten aufgebaut werden. Wettbewerber sind unter anderem Anlagenbauer M+ W Zander, der schlüsselfertige Anlagen liefert, sowie die japanische Hitachi, die vor allem für Nissan tätig ist.

11Dez/10

Neuer Audi-Kleinwagen bleibt hinter Erwartungen

Der Verkauf des A1 liegt bisher weit hinter den Erwartungen. Bis Ende November wurden im Werk Brüssel zwar bereits 45.000 Autos gefertigt, aber nur 20.000 europaweit zugelassen. „Wir planen, bis Ende des Jahres etwas über 30.000 A1 auszuliefern“, betonte eine Audi-Sprecherin in der Automobilwoche.

Autoanalyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler sagte dem Blatt: „Audi fordert einen hohen Preis für ein kleines Premiumauto.“ Der Basispreis beträgt 15.800 Euro. „Den Kundenkreis muss man sich erst mal erschließen.“ Bei Mini habe das gut funktioniert, „weil Mini eine außergewöhnliche Marke mit einem richtigen Lifestyle-Produkt ist“. Dem erst vor rund drei Monaten gestarteten A1 fehle der Kultstatus. Zum Vergleich: Der bayerische Konkurrent Mini verkaufte in den vergangenen drei Monaten europaweit 42.000 Autos.

11Dez/10

Mitsubishi: Gericht stoppt Werbe-„Rückruf“-Aktion

„Das Gericht ist unserer Klage gefolgt, die in der Mitsubishi-Werbung eine unzulässige vergleichende Werbung und eine pauschale Herabsetzung und Verunglimpfung von Mitbewerbern sah“, sagte Andreas Ottofülling, Rechtsanwalt der Wettbewerbszentrale, der Automobilwoche.

Vor dem Hintergrund der massiven Toyota-Rückrufe hatte Mitsubishi versucht, Kapital aus dem Thema zu schlagen. In der umstrittenen Aktion hatte sich der inzwischen abgelöste Mitsubishi-Deutschlandchef Martin van Vugt im Stil der Terroristenfahndung der 70er-Jahre unter der Überschrift „Dringend gesucht“ über Wettbewerbsmodelle mokiert und beispielsweise zum Opel Vectra erklärt: „Gesucht wegen  seines langweiligen Designs.“ Zugleich warb der Autobauer mit dem Angebot, das eigene Fahrzeug gegen den neuen Mitsubishi Outlander zu tauschen.