Daimler löscht Mails im Urlaub

 München – Daimler hat nach einer Pilotphase das Projekt „Mail on Holiday“ gestartet und will „die Flut von Mails in den Eingangspostfächern eindämmen“. „Diese neue Spielregel zur E-Mail-Abwesenheit ist eine ganz wesentliche Maßnahme, damit unsere Belegschaft in Ruhepausen noch besser abschalten kann“, erklärte Daimlers Personalvorstand Wilfried Porth der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Schaltet der Mitarbeiter vor seinem Urlaub den „Mail-on-Holiday-Agenten“ ein, verweist dieser die Absender an einen Vertreter und löscht die eingegangenen Mails. Die Nutzung des Programms ist freiwillig.

Bei Opel gebe es zum Umgang mit dienstlichen Mails nach Feierabend keine offizielle Richtlinie, sagte Vorstandschef Karl-Thomas Neumann: „Ich glaube, dass unsere Mitarbeiter so selbstbewusst sind, dass sie ihr Handy auch mal abschalten. Und ich habe nichts dagegen, wenn ein Mitarbeiter mal während der Arbeitszeit etwas im Internet einkauft.“ Auch Continental will beim „Umgang mit elektronischen Endgeräten keine strikten Regeln vorgeben“. Entwickelt wurde ein Leitfaden, der Mitarbeitern Möglichkeiten aufzeigt, abzuschalten – zum Beispiel durch den Einbau von Filtern für Telefonanrufe und Emails.

Volkswagen hatte bereits vor zwei Jahren Regeln für seine sechs deutschen Standorte eingeführt. Für Tarifangestellte mit Dienst-Blackberry wird die Synchronisation der Email-Funktion zwischen 18.15 Uhr und 7 Uhr abgeschaltet. Aktuell haben 4.000 der rund 100.000 VW-Tarifbeschäftigten ein dienstliches Backberry-Smartphone. BMW hatte in der vergangenen Woche ein „Recht auf Unerreichbarkeit“ angekündigt.