Daimler sieht Potenzial für günstige E- und Brennstoffzellen-Autos

Kohler fügte hinzu: „Das Preissenkungspotenzial von Brennstoffzellen ist noch größer als bei Lithium-Ionen-Batterien. Wir peilen an, dass die Brennstoffzelle bis 2015 in etwa so viel kosten wird wie eine Vierzylinder-Dieselhybrid mit Euro6.“ Angesichts dieser Entwicklung sagte Kohler, der zugleich auch Leiter E-Drive & Future Mobility des Konzerns ist: „Da wird ein batterieelektrisches Fahrzeug unter gleichen Randbedingungen kaum mithalten können.“

Deswegen erwartet Kohler ein gutes Absatzpotenzial: „Wir wollen schon ab 2013/2014 eine vierstellige Zahl an Brennstoffzellen-Fahrzeugen auf den Markt bringen.“ Bereits seit 2010 hat Daimler die Mercedes B-Klasse F-Cell bei Kunden im Alltagsbetrieb. „Bislang haben wir 100 B-Klasse F-Cells gefertigt und teilweise in Kundenhand übergeben, bis 2012 werden es 100 weitere sein. Die nächste Generation bringen wir dann 2013/2014 auf den Markt – dann schon auf Basis der nächsten Generation unserer MFA-Familie“, wie Daimler die nächste Generation der A- und B-Klasse-Familie nennt. „Machbar und denkbar ist ein Brennstoffzellenantrieb nicht nur bei der B-, sondern auch bei der C- und E-Klasse“, so Kohler.

Die Zusammenarbeit mit Toyota beim Thema Brennstoffzelle geht – entgegen anderslautender Spekulationen – nicht über „Gespräche über Basistechnologien“ hinaus. Kohler: „Das wollen wir auch fortführen. Eine engere Kooperation ist hier aber derzeit nicht in Sicht“.

Dagegen werde mit Linde „eng“ beim Thema Wasserstoff zusammengearbeitet. „Ich gehe davon aus, dass beginnend mit 2011 ein Netz von 1.000 Tankstellen in Deutschland ausgebaut werden kann“, erwartet Kohler. Damit ließe sich im Umkreis von 30 Kilometern Wasserstoff auftanken. Das Auftanken mit Wasserstoff ist laut Kohler für den Kunden so schnell und komfortabel wie mit Benzin, während E-Autos länger geladen werden müssten.