TÜV und Dekra fordern speziell geschulte Prüfingenieure – Experte: „Auch Bäcker kann Sachverständiger werden“
München – Die geplante europaweite Anpassung der Standards für die Fahrzeugprüfung stößt bei den deutschen Unternehmen TÜV und Dekra auf harsche Kritik. „Es wäre der Worst Case, wenn als Folge der EU-weiten Harmonisierung das recht hohe Prüfniveau in Deutschland sinken würde“, zitiert die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche einen Experten des Verbands der TÜV (VdTÜV).
Länder mit weniger strenger Kontrolle müssten ihr Niveau heben, Deutschland müsste seine bisher rigide Prüfung laxer gestalten. „Diese Tendenzen sehen wir mit Sorge und werden unserer Stimme entsprechend Geltung verschaffen“, sagte Bernhard Kerscher, Sprecher der Geschäftsführung TÜV Süd Auto Service, dem Blatt. „Grundsätzlich wäre ein einheitlicher Prüfstandard okay, aber nach den Plänen der EU-Kommission würde dieser mit Sicherheit unter dem derzeitigen deutschen Niveau liegen, denn es wird kaum eine Angleichung auf dem höchsten Niveau erfolgen“, unterstrich Oliver Deiters vom Brüsseler Dekra-Büro in der Automobilwoche.
Die deutschen Prüfer sehen das Hauptproblem in der mangelnden Ausbildung der Prüfer. Gerd Mylius vom TÜV Rheinland forderte im Interview mit der Zeitung: „Wir brauchen das Berufsbild des Prüfingenieurs. Mindestvoraussetzung muss ein Ingenieurstudium sein, ergänzt um eine spezielle Zusatzausbildung“. Nach Darstellung von Gerhard Müller vom TÜV Süd sei in vielen Ländern die Ausbildung eines Sachverständigen nach einigen Wochen abgeschlossen: „Dort reicht etwa als Voraussetzung eine abgeschlossene Berufsausbildung, daher kann auch ein Bäcker nach einigen Wochen Ausbildung Sachverständiger werden.“
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