Internet-Experte warnt vor ‚Son of Confickr‘

Er fügte hinzu: „Meiner Meinung nach steht bisher noch keine Koordinierungsstelle oder gar Koalition bereit, um schnell Dinge zu reparieren und umzustellen, wenn dann ‚Son of Conficker‘ daherkommt. Die gegenwärtige Sicherheitskoalition prüft nur 250 Domains täglich auf solche Bedrohungen, aber wenn da 25.000 Domainnamen wären und sich über 30 TLDs verteilen würden, dann wäre das Ding nicht mehr zu stoppen!“, warnte Mohan.
Der Experte hält eine solche Bedrohung für sehr wahrscheinlich: „Wir steuern geradewegs drauf zu. Und auch die Wahrscheinlichkeit, dass derartige Schädlinge den Großteil des Internets zum Stillstand bringen, ist sehr hoch!“

Schon Confickr habe nach Mohans Worten einen neuen Standard bei der Raffinesse der Internet-Bedrohungen gesetzt. „Mit der derzeitigen ad-hoc-Koalition der Internet-Registrare und Provider haben wir das Schlimmste abwehren können, bei Afilias haben wir sogar entsprechende AGBs eingeführt, damit wir die Schad-Websites hinter derartigen Bedrohungen sofort abschalten konnten.“ Allerdings seien die Aufgaben im Falle einer Ausweitung der Gefahren noch nicht verteilt: „Wir haben noch nicht einmal einen Kapitän für dieses Schiff!“

Ram Mohan hatte in den USA die Technik für die .info-Domain aufgebaut und während der jüngsten Verbreitung von Confickr/Downadup intensiv mit Microsoft kooperiert. Der Softwareriese hat insgesamt 250.000 Dollar für Hinweise auf die Autoren des Schädlings ausgesetzt. Erst vor kurzem hatte auch die Bundeswehr befallene Rechner von Netz nehmen müssen, nach Schätzungen von Experten könnten insgesamt weltweit über zwölf Millionen Rechner infiziert sein.