Mercedes-Bank will Einlagen erhöhen

 Die Mercedes-Benz Bank will von der Daimler-Modelloffensive profitieren und muss dazu die bisherigen Einlagen in Höhe von elf Milliarden Euro deutlich ausbauen. „Wir werden zusätzliche Liquidität zur Refinanzierung unseres wachsenden Geschäfts brauchen“, sagte Franz Reiner, Vorstandschef der Mercedes-Bank, im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Mit Blick auf die kommenden neuen Modelle wie die A-Klasse fügte er hinzu: „Hier soll der Absatz bis 2015 auf mindestens 1,6 Millionen Autos weltweit steigen – von heute rund 1,2 Millionen“. Die Mercedes-Bank ist heute zum größten Teil über Spareinlagen auf Tagesgeld- und Festzinskonten sowie über Fonds finanziert. Auch künftig setzt Reiner auf den guten Ruf seines Instituts im Wettbewerb um neue Einlagen: „Die Bank genießt als Marke einen hohen Stellenwert bei den Kunden. Sie wissen, dass ihre Ersparnisse sicher sind.“

Derzeit habe die Bank in Deutschland einen Vertragsbestand von 17 Milliarden Euro, im europäischen Finanzierungsgeschäft belaufe er sich auf über 31 Milliarden Euro. „Ich kann mir vorstellen, dass wir hier mittelfristig auf 40 Milliarden Euro zulegen“, so Reiner mit Blick auf den künftigen Refinanzierungsbedarf.

Obwohl die Daimler-Finanzdienstleistungsparte für dieses Jahr einen leicht rückläufigen Gewinn in Aussicht gestellt hat, ist der Manager zuversichtlich: „Wir bei der Mercedes-Benz-Bank als deutsches Tochterunternehmen werden uns anstrengen, dass wir unser Rekordergebnis aus 2011 im laufenden Jahr übertreffen.“ Die Bank ist der größte Gewinnbringer bei den Financial Services. In der Sparte ist das weltweite Fahrzeug- und Händlerfinanzierungsgeschäft gebündelt. Sie hat 2011 einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 1,3 Milliarden Euro ausgewiesen. Der Gewinn der Bank wird nicht publiziert.