Mercedes plant Plug-in-Offensive mit zehn Modellen

 Stuttgart – Angesichts der selbst gesteckten Ziele beim CO2-Ausstoß sowie der EU-Vorgaben will Mercedes zahlreiche Autos mit einem Plug-in-Hybrid ausrüsten. „Wir beginnen jetzt mit dem S 500 Plug-in und bringen bis zum Jahr 2017 zehn Modelle“, sagte Entwicklungsvorstand Thomas Weber im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.

Dazu zählten im ersten Schritt die C- und E-Klasse und im zweiten die großen Geländewagen, selbst Coupés und Cabrios seien für den Akku-Antrieb vorbereitet, betonte Weber und kündigte an: „Wir rechnen bis zum Ende der Dekade mit sechsstelligen Stückzahlen.“ Dann werde der Plug-in genauso selbstverständlich sein wie ein Diesel oder ein Benziner. Auf einen konkreten Anteil wollte er sich nicht festlegen, dafür ließen sich die Märkte und die politischen Rahmenbedingungen noch zu schwer einschätzen.

Die kompakten Modelle der A- und B-Klasse sind bislang bei der Plug-in-Hybrid-Offensive noch ausgenommen. „Die erreichen schon jetzt sehr niedrige Verbrauchswerte, aber die nächste Generation wird ebenfalls mit Plug-in-Antrieb entwickelt“, sagte Weber.

Trotz der teuren Batterien soll die Rendite der Plug-in-Hybride künftig nicht unter der Marge der Mercedes-Modelle mit konventionellem Antrieb bleiben. Wenn dank der Plug-in-Offensive die ersten Skaleneffekte einsetzen und die Batterietechnik weitere Fortschritte macht, muss Mercedes pro Kilometer elektrischer Reichweite weniger Geld ausgeben und kann so den Deckungsbeitrag erhöhen, rechnet Weber vor: „Mittelfristig werden die Plug-in-Modelle deshalb die gleichen zehn Prozent Rendite einspielen, die wir bei allen anderen Autos auch erreichen wollen.“

Mercedes will mit seiner Plug-in-Offensive sicherstellen, die künftigen CO2-Vorgaben der EU erreichen zu können. Ab 2021 darf die Neuwagenflotte in der EU durchschnittlich nur noch 95 Gramm CO2 je Kilometer emittieren. Für jeden Hersteller gibt es dabei ein individuelles Flottenziel.