Nach dem Brexit-Votum: Autoindustrie sorgt sich um die wirtschaftliche Zukunft

Nach dem Brexit-Votum verdüstern sich die wirtschaftlichen Aussichten für die Automobilindustrie, in vielen Unternehmen macht sich Enttäuschung breit. „Wir bedauern die Entscheidung für einen Ausstieg Großbritanniens aus dem größten Binnenmarkt der Welt sehr – nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht“, sagte Bosch-Chef Volkmar Denner der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.

Die langfristigen Folgen für die Wirtschaft würden erst nach und nach erkennbar. „Aktuell prüfen wir die Auswirkungen des Austritts auf unser Geschäft“, so Denner. Es hänge natürlich auch davon ab, auf welche Modalitäten man sich für den Ausstieg einigt. Bosch hat vorgesorgt: „Wir haben bereits Vorsorgemaßnahmen getroffen. Beispielsweise haben wir unsere Sicherungsquoten deutlich erhöht, um der Abwertung des britischen Pfundes entgegen zu wirken“, so Bosch-Chef Volkmar Denner zur Automobilwoche. „Wir haben derzeit keine Pläne, unsere Investitionen in Großbritannien zurückzufahren.“
Bosch ist bereits seit 1898 in dem Land präsent. Mit einem Umsatz von rund 3,7 Milliarden Euro im Jahr 2015 ist Großbritannien nach Deutschland heute der zweitgrößte europäische Markt für Bosch. 

Für Audi ist Großbritannien nach Deutschland der zweitgrößte Markt in Europa: „Wir respektieren das Ergebnis des EU-Referendums und werden uns eng mit unseren britischen Partnern abstimmen, zu denen wir fest stehen“, betonte ein Audi-Sprecher. Es sei noch zu früh, die vollständigen Auswirkungen auf unser Unternehmen zu bewerten. Ähnlich äußerte sich ein Opel-Sprecher: „Für Opel/Vauxhall ist es wichtig, dass Verhandlungen über die zukünftige Beziehung des Vereinigten Königreichs zur EU zeitnah abgeschlossen werden. Genauso wichtig ist es, dass der Handel während dieses Zeitraums weiter vom freien Verkehr für Waren- und Personen profitiert. Vollständig unterstützen wir, dass das Vereinigte Königreich weiterhin Teil des europäischen Wirtschaftsraumes bleibt.“