Nach der Katastrophe der Costa Concordia mit 32 Todesopfern und zahlreichen Verletzten ist nun ein Schiff der Costa-Muttergesellschaft Carnival Corporation in den USA beschlagnahmt worden. Der Schritt erfolgte auf Antrag von Anwalt John Arthur Eaves, der die Familie eines deutschen Todesopfers des Unglücks vor der toskanischen Küste vertritt.
Er begründete die Maßnahme mit der Nichteinhaltung von Sicherheitsvorschriften an Bord, die Passagiere sowie Schiffsbesatzung gefährdeten.
Eine Einschätzung dazu des Kieler Seerechtsexperten Professor Uwe Jenisch:
O-Ton: Die Schifffahrt ist extrem sicher. Diese Unfälle wie Costa Concordia sind also wirklich extrem selten. Aber trotzdem muss man daran arbeiten. Und die große Erfahrung lautet, dass in 80 Prozent der Unfälle auf See menschliches Fehlverhalten ursächlich oder mitursächlich ist. – Länge 20 sec
Laut Statistik sind seit 1980 allein 16 Kreuzfahrtschiffe gesunken, 99 Schiffe seit 1973 auf Grund gelaufen und auf 79 Cruisern gab es seit 1990 Schiffsbrände.
John Arthur Eaves sagte unserem Sender:
O-Ton: Wir müssen die Menschen, die Kreuzfahrten buchen, über die Sicherheitsmängel informieren. Wir haben ein Sprichwort in Amerika, dass man mit seinem Dollar abstimmt. Sie stimmen in Europa mit dem Euro ab. Das bedeutet, dass die Öffentlichkeit Veränderungen für mehr Sicherheit fordern muss. – Länge 15 sec
Das beschlagnahmte Schiff, die „MS Carnival Triumph“, fährt unter der Flagge der Bahamas und sollte auf eine Kreuzfahrt im Golf von Mexiko starten.
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