Im Winter müssen Hausbesitzer die Gehwege von Eis und Schnee räumen und auch streuen. Wie breit aber muss der Weg geräumt werden? Es muss nicht der ganze Weg sein, entschied das Landgericht Coburg. Wie breit muss also geräumt sein?
Bettina Bachmann von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins.
O-Ton: Ich glaube, da gibt es keine generelle Regel. Aber das Landgericht Coburg hat zumindest jetzt entschieden, dass es ausreichend ist, wenn der Gehweg so breit geräumt ist, dass zwei Personen aneinander vorbei laufen können. Also es ist nicht erforderlich, dass der gesamte Gehweg in voller Breite von Schnee und Eis befreit wird. – Länge 20 sec.
Mehr zu diesem Fall unter verkehrsrecht.de.
Download O-Ton
Magazin: Bei Glätte müssen Anlieger nicht gesamten Gehweg räumen
Im Winter müssen Hausbesitzer die Gehwege von Eis und Schnee räumen und auch streuen. Wie breit aber muss der Weg geräumt werden? Es muss nicht der ganze Weg sein, entschied das Landgericht Coburg. Hier ist der ganze Fall.
Beitrag:
Immer wieder kommt es zum Streit, weil Menschen bei Glätte stürzen. Stellt sich die Frage: Muss denn alles piekfein geräumt sein – oder reicht es, wenn ein Teil des Weges frei ist?
O-Ton: Ich glaube, da gibt es keine generelle Regel. Aber das Landgericht Coburg hat zumindest jetzt entschieden, dass es ausreichend ist, wenn der Gehweg so breit geräumt ist, dass zwei Personen aneinander vorbei laufen können. Also es ist nicht erforderlich, dass der gesamte Gehweg in voller Breite von Schnee und Eis befreit wird. – Länge 20 sec.
…sagt Bettina Bachmann von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins.
Und der Fall war auch nicht so eindeutig:
O-Ton: Eine Frau stürzte auf einem Gehweg, der nur auf einem Streifen geräumt war und nicht in der gesamten Breite. Und sie behauptete, sie sei auf eine für sie nicht erkennbare vereiste Fläche getreten. Sie sei gestürzt, hat sich den Arm gebrochen und war mehrere Monate arbeitsunfähig gewesen und neben Schadensersatz forderte sie ein Schmerzensgeld von über 4.000 Euro. – Länge 20 sec.
Doch die Richter wiesen die Klage ab. Bettina Bachmann:
O-Ton: Das war ein Mitverschulden ihrerseits. Denn, wenn ich sehe, der Weg ist breit genug gestreut, dann muss ich diesen Teil benutzen und nicht auf dem nichtgeräumten Teil laufen. – Länge 10 sec.
Mehr zu diesem Fall unter verkehrsrecht.de.
Absage.
Download Magazin
###########################
(Anhören: linke Maustaste, Download: rechte Maustaste, “Ziel speichern unter” )
Bitte senden Sie uns eine E-Mail auf die Adresse “service (at) vorabs.de”, wenn Sie das Audiomaterial verwendet haben.
Dabei entspricht (at) dem gewohnten Zeichen @, wir müssen aus Spam-Schutzgründen so schreiben.
Ähnliche Themen
- O-Ton + Magazin: Unfall einer Radlerin auf altem Streugut – wer haftet? Regelmäßig bleibt vom dem Streugut auch ein Rest als „Rollbelag“. Was ist, wenn man darauf stürzt und das auch noch Ende März? Kann man Schadensersatz verlangen? Nein, so das […]
- O-Ton + Magazin: Wann ist nach einem Unfall eine andere Werkstatt zumutbar? Versicherungen suchen gern nach einer günstigste Werkstatt - nach einem Verkehrsunfall müssen die Geschädigten entsprechende Angebote annehmen. Aber: Was ist in dem Fall zumutbar? Wie weit […]
- O-Ton: Wer haftet bei Unfall bei Eis und Schnee auf der Straße? Bei Schnee und Eis sollte man besonders vorsichtig fahren und den Fahrstil den winterlichen Straßen anpassen. Kommt jemand ohne äußeren Anlass mit seinem Auto ins Schleudern, spricht der […]
- O-Ton + Kollegengespräch: Wer haftet bei Schnee und Eis? Wenn es draußen stürmt und schneit, muss ein Eigentümer sein Haus winterfest machen. Er sollte aber auch etwa an die Straße vor seinem Haus denken. Denn wenn dort Schnee liegt und ein […]
- O-Ton + Magazin: 20.000 Euro Schmerzensgeld für Sturz auf nicht gestreutem Weg Wenn jemand vor seinem Grundstück nicht streut, kann es teuer werden. 20.000 Euro musste ein Mann in Brandenburg berappen. Eine Nachbarin war schwer gestürzt und der nachlässige […]
- O-Ton + Magazin: Ohne Winterreifen drohen Bußgelder Wer auf glatten Straßen ohne Winterreifen unterwegs ist, riskiert nicht nur eine Menge Ärger. Es kann auch teuer werden. Bettina Bachmann von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des […]
- O-Ton: Unfall auf dem Supermarktparkplatz – wer muss zahlen? Auch auf Supermarktparkplätzen gilt das allgemeine Rücksichtnahmegebot. Grundsätzlich muss man bremsbereit sein und Schrittgeschwindigkeit fahren, sonst haftet man bei einem Unfall. […]
- O-Ton: Unfall mit Kind am Zebrastreifen – Autofahrerin muss Schaden allein bezahlen Bei Unfällen mit Kindern tragen Autofahrer häufig die alleinige Schuld. Wenn ein achtjähriger Junge an einem Zebrastreifen mit einem Auto kollidiert, liegt in der Regel auch kein Verstoß […]
- O-Ton: Versicherung darf Schadenersatz für hohes Wohnmobil nicht verweigern In zahlreichen Versicherungsverträgen ist die versicherte Höhe eines Wohnmobils begrenzt, oft auf 3,20 Meter. Der Eigentümer kann aber die zulässige Höhe dadurch erreichen, dass er […]
- O-Ton: Sturz bei Skifahrt mit Kunden ist kein Arbeitsunfall Wer mit Kunden zum Skifahren in die USA fährt und sich dort auf der Piste verletzt, kann keinen Arbeitsunfall geltend machen. So entschied das Hessische Landessozialgericht. Nur weil eine […]
- O-Ton: Feuerwehr kann bei Unfall haften Auch wenn ein Feuerwehrfahrzeug mit Martinshorn und Blaulicht unterwegs ist, muss der Fahrer aufpassen, andere Fahrzeuge nicht zu beschädigen. Bei einem leichtfertig verursachten Unfall […]
- O-Ton + Magazin: Gericht bewertet Tesla-Touch-Screen wie ein Handy Wer während der Fahrt am Bildschirm des Navi spielt, riskiert ein saftiges Bussgeld. Denn das Oberlandesgericht Karlsruhe wertete einen Bildschirm, in dem Fall den Touchscreen eines Tesla, […]
- O-Ton + Magazin: Stärkerer Motor als im Vertrag – Versicherung muss nicht voll zahlen Wer einen leistungsstärkeren Motor einbaut und dies nicht der Versicherung mitteilt, riskiert bei einem Unfall einen teilweisen Verlust des Versicherungsschutzes. Ist nicht auszuschließen, […]
- O-Ton: Unfall mit parkendem Wagen – ohne Mindestabstand haftet man mit Nach dem Parken muss man beim Öffnen der Autotür besonders vorsichtig sein. Aber auch für die vorbeifahrenden Fahrzeuge gelten Vorsichtsregeln, wer nur mit 30-35 Zentimetern an geparkten […]
- O-Ton + Kollegengespräch: Arbeitsunfall auch bei Entsendung und Freistellung im Ausland? Der gesetzliche Unfallversicherungsschutz gilt, soweit die Beschäftigung in Deutschland ausgeübt wird oder eine Entsendung ins Ausland vorliegt. Wer einen Unfall im Ausland hat, steht […]
- O-Ton + Magazin: Kolonne überholt – wer muss den Unfallschaden bezahlen? Wer eine stockende Kolonne überholen will, muss sicher sein, dass kein Vorausfahrender ebenfalls überholen will. Andernfalls haftet man bei einem Unfall mit. 70 Prozent des Schadens muss […]
- O-Ton + Magazin: Bei Verkehrsunfall ohne Berührung gilt der „Anscheinsbeweis“ Wenn sich ein Unfall nicht genau ermitteln lässt, kommt oft der Anscheinsbeweis ins Spiel. In dem Fall wollte eine Frau auf ihr Grundstück fahren. Dazu musste sie einen weiten Bogen […]
- O-Ton: Parkunfall – Zettel von Zeugen müssen Telefonnummer beinhalten Wenn unbekannte Zeugen Infos mit der Autonummer des Schädigers bei einem Parkunfall hinterlassen, müssen sie auch ihre Telefonnummer vermerken. Sonst ist die Beweiskraft der Zettel nicht […]
- O-Ton: Ohne Gurt unterwegs – Beifahrer muss haften Wer den Gurt ignoriert, muss bei einem Unfall möglicherweise mithaften. so entschied das Oberlandesgericht Koblenz. In dem Fall verunglückte ein Wagen, weil sein Fahrer auf der Autobahn […]
- O-Ton: Unfallopfer muss Nummernschild nicht nennen können Manchmal kann es ausreichen, dass man seinen Unfallgegner bzw. sein Auto nur beschreiben kann. Firmenaufschrift, Logo oder Webadresse können ausreichend sein, um seine Ansprüche […]
- O-Ton: Trainingsfahrt von Radfahrern – keine Haftung bei Unfall Bei Wettbewerben und sportlich angelegten Trainingsfahrten muss bei Unfällen niemand haften. Aber wenn es danach zu einem Sturz mit Verletzungen kommt, dann muss der Verursacher […]
- O-Ton: Gesetzeslücke bei Unfällen mit E-Scootern Rechtsexperten haben eine Gesetzeslücke bei Unfällen mit E-Scootern ausgemacht. Die kann verhindern, dass Unfallopfer zu ihrem Recht - und damit zu Schadensersatz und Schmerzensgeld […]
- O-Ton: Nutzungsausfall auch für ein Jahr? Üblicherweise erhält man nach einem Verkehrsunfall bis zur Reparatur des Wagens einen Nutzungsausfall für wenige Wochen. Dauert die Reparatur aber mehr als ein Jahr, kann unter Umständen […]
- O-Ton: Für Fahrzeugüberführung muss man keinen Urlaub nehmen Unfallopfer müssen für den Transport ihrer beschädigten Autos keinen Urlaubstag opfern. Sie haben umfassenden Anspruch auf Schadensersatz. Dazu gehören auch die Kosten für die Überführung […]
- O-Ton + Magazin: Auch wer Höchstgeschwindigkeit einhält, muss vielleicht zahlen! Daran sollte man immer denken: Auch wer nur so schnell fährt wie erlaubt, kann bei einem Unfall überwiegend haften. Denn bei einem Crash entscheidet nicht die erlaubte […]
- O-Ton + Magazin: Wer haftet, wenn Kindern im Straßenverkehr Unfälle verursachen? Normalerweise haften Kinder unter zehn Jahren im Straßenverkehr nicht. Aber: Es gibt eben auch hier Ausnahmen. Das Oberlandesgericht Celle urteilte, dass ein achtjähriges Kind […]
- O-Ton: Nicht angeschnallt – weniger Schmerzensgeld! Nicht angeschnallte Beifahrer kann eine Mitschuld bei Unfällen treffen. Wie hoch diese Schuld ist, entscheidet sich im Einzelfall, urteilte das Oberlandesgericht Rostock. In dem Verfahren […]
- O-Ton + Magazin: Fahrlässigkeit kostet Mietwagen-Nutzer viel Geld Normalerweise vereinbart man bei Mietwagen im Schadensfall ein gewisse Selbstbeteiligung und muss nicht mehr zahlen. Aber: Hat sich ein Fahrer fahrlässig verhalten, dann kann es passieren, […]
- O-Ton + Magazin: E-Bike-Unfall mit 2,2 Promille – Fahrerlaubnis weg Wer betrunken mit dem Rad oder E-Bike einen Unfall hat, kann seinen Führerschein verlieren. Denn ab 1,6 Promille kennen die Behörden - und meist auch die Gerichte - kein Pardon, so wie in […]
- O-Ton + Magazin: Unfall auf dem Zebrastreifen – Fahrradfahrer haftet mit Zebrastreifen sind für Fußgänger gedacht. Fahrradfahrer dagegen genießen dort keinen besonderen Schutz. Fahrend sie über den Zebrastreifen, haften sie bei einem Unfall mit, entschied das […]