O-Ton + Magazin: Der Wert der Werbepost

Deutschlands Werbeindustrie wehrt sich gegen eine Kampagne, mit der Aktivisten die Werbepost einschränken wollen. Verbraucher sollen künftig mit einem Aufkleber aktiv signalisieren, dass sie Informationen in ihrem Briefkasten haben wollen.

Das schließt viele Menschen aus, betont Ralph Dittmann, Chef der Essener Druckholding:

O-Ton: Der Möbelhandel, der die Werbung nicht drin hat, hat am nächsten Wochenende 30 bis 40 Prozent Umsatz. Und wenn Sie sich mal anschauen: Wir gehen hier immer von Smartphone, Handy und Nach-Hause-liefern aus – es gibt auch eine Gruppe von Kunden, die stellen sich anhand der Werbebeilagen ihren Wochenend-Einkauf zusammen. – Länge 20 sec

Mehr Informationen beim Bundesverband Druck und Medien.

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Magazin: Der Wert der Werbepost

Um Deutschlands Briefkästen ist ein Streit entbrannt. Die einen meinen, im digitalen Zeitalter sei gedruckte Werbung überflüssig. Andere halten dagegen: Nein, für die Verbraucher ist die Information auf Papier hilfreich und unverzichtbar. Darüber wurde nun in einem Fachgespräch diskutiert. Mehr dazu jetzt.

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Es wird immer versucht nur so viel zu drucken, wie auch gelesen wird. Alles andere wäre ja Unsinn, sagt Dr. Ralph Dittmann, Chef der Essener Druckholding WKS:

O-Ton: Die grafischen Papiere, über die wir hier reden – Zeitschriften, Bücher, Broschüren, Werbebeilagen und Werbeprodukte – seit 2008 benutzen wir nur noch halb soviel. – Länge 8 sec

Dennoch halten Kritiker wie Sebastian Sielmann entgegen:

O-Ton: Mich stört es prinzipiell, dass eine Umweltverschmutzung in Kauf genommen wird, was ein Großteil der Menschen ablehnt. – Länge 6 sec.

Zusammen mit einigen Aktivisten will er deshalb, dass man extra einen Aufkleber auf seinem Briefkasten anbringen muss, wenn man Hauswurfsendungen bekommen möchte. Ohne Aufkleber wäre der Einwurf von nicht adressierter Werbung aber auch Gemeindebriefen oder anderen Informationen verboten. Sielmanns Begründung: Die Aufkleber würden zu häufig ignoriert und man bekommt Post, die man gar nicht liest. Werbeexperte Martin Jacoby dagegen hat Zahlen, die zeigen, dass das seit 30 Jahren bewährte System beibehalten werden sollte.

O-Ton: Die Vielzahl derer, die Werbepost möchten, sie aber nicht empfangen haben und sich dann bei uns, in unseren Systemen beschweren, die sind hundertfach mehr als diejenigen, die das nicht erhalten wollen. – Länge 13 sec

Das ist die Seite der Verbraucher. Dazu kommt: Papier ist extrem nachhaltig, weil Holz permanent nachwächst. Plus der wirtschaftliche Aspekt – konkret: Handel und Arbeitsplätze, betont Dr. Ralph Dittmann:

O-Ton: Der Möbelhandel, der die Werbung nicht drin hat, hat am nächsten Wochenende 30 bis 40 Prozent weniger Umsatz. Und wenn Sie sich mal anschauen: Wir gehen hier immer von Smartphone, Handy und Nach-Hause-liefern aus – es gibt auch eine Gruppe von Kunden, die stellen sich anhand der Werbebeilagen ihren Wochenend-Einkauf zusammen. – Länge 20 sec

Mehr Informationen gibt es beim Bundesverband Druck und Medien.

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