O-Ton + Magazin: Vor der Europawahl – die erste Bilanz

 Ausgerechnet die Konservativen werben im Europawahlkampf mit dem Mindestlohn. Spitzenkandidat Jean-Claude Juncker meinte, in seiner Heimat Luxemburg liege der Mindestlohn bei 11,50 Euro.

Widerspruch kommt da unter anderem von Arbeitsmarktexperten wie Sven Kramer von der PEAG-Unternehmensgruppe:

O-Ton: Was Herr Juncker mit seiner Aussage erreicht hat, ist, dass wir natürlich in Europa anstreben, langfristig identische Arbeitsbedingungen zu haben. Das ist auch Grundvoraussetzung dafür, dass die Arbeitnehmerfreizügigkeit tatsächlich gelebt werden kann. Allerdings, und jetzt kommt die Einschränkung, kann man das natürlich nicht politisch durchdrücken. Das ist identisch wie beim deutschen Mindestlohn. Es gibt Branchen, wo unser Mindestlohn von 8.50 Euro zu hoch ist. Das ist aber insbesondere für die Staaten in Ost- und Südosteuropa nicht denkbar, das wird zwangsläufig zum Kollaps dieser Volkswirtschaften führen. – Länge 37 sec.

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Magazin: Die erste Bilanz der GroKo

Anmod: In Berlin wird in diesen Tagen viel über die erste Bilanz der Großen Koalition gesprochen. Nach den bisherige Monaten im Amt ist der Zuspruch in den Umfragen gut. Allerdings: Vieles davon ist sicherlich auch von den angeschobenen Sozialleistungen abhängig.

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Beitrag:

Gerade bei der Rente mit 63 bekommen viele Genossen leuchtende Augen. SPD-Vize Ralf Stegner:

O-Ton: Das sind die, die dafür gesorgt haben, dass es uns allen gut geht. Und die verdient haben, dass sie mit der Rente Respekt für ihre Lebensleistung ausgedrückt bekommen. – Länge 9 sec

Kritische Stimmen aus dem Unionslager dazu sind eher selten. Vorwiegend junge Abgeordnete wie Carsten Linnemann halten dagegen:

O-Ton: Die größte Sorge, die ich habe, ist, dass wir jetzt eine neue Frühverrentungswelle bekommen durch die Rente mit 63. Dass Menschen sagen: Ich gehe jetzt mit 61 in die Arbeitslosigkeit, um dann abschlagsfrei die Rente mit 63 zu bekommen. – Länge 12 sec.

Der Fachkräftemangel in Deutschland könnte dadurch noch zunehmen. Denn die Unternehmen stehen unter immensem Druck durch die notwendige Flexibilisierung. Arbeitsmarktexperte Dr. Benedikt Jürgens von der PEAG-Unternehmensgruppe:

O-Ton: Die Unternehmen müssen den Kunden gerecht werden, den Märkten; auf der anderen Seite natürlich die Mitarbeiter halten und gewinnen – ich denke, das hält sich die Waage. – Länge 8 sec.

Gerade um Mitarbeiter künftig zu halten, empfiehlt der PEAG-Experte differenzierte Lösungen. Wenn ein Arbeitgeber selbst keine Kinderbetreuung auf den Weg bringen kann, dann klappt dies vielleicht zusammen mit Unternehmen in der Nachbarschaft. Oder spezielle Lösungen für ältere Arbeitnehmer, um die eigene Firma wettbewerbsfähig zu halten.

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