O-Ton, Magazin + Gespräch: BPA-belastete Schnuller

Dr. Heribert Wefers vom Bund für Umwelt und Naturschutz:

O-Ton: Ja, das ist natürlich einmal die Babyflasche, die ist ja hier auch von uns problematisiert worden. Das ist der Schnuller, aber das sind natürlich auch Behältnisse, wo Lebensmittel drin aufbewahrt werden oder zubereitet werden oder in die Mikrowelle gestellt werden. Wenn die aus Polycarbonat bestehen, dann gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Bisphenol-A aus diesem Polykarbonat in die Lebensmittel gelangt und damit auch von Kindern aufgenommen werden. – Länge 27 sec.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz will darum ein Verbot von BPA für alle Produkte mit Lebensmittel- und Körperkontakt auf den Weg bringen, wie es beispielsweise bereits in Kanada gilt.

Kollegengespräch: BUND warnt neben BPA-belasteten Schnullern auch vor Baby-Fläschchen

Wer jetzt bei Kaufland oder Schlecker einen Babyschnuller kauft, kann sicher sein,
dass der nicht mit Chemikalien belastet ist. Denn nach einer Untersuchung des BUND haben manche Schnuller, aber auch Fläschchen, Bisphenol-A, kurz BPA, enthalten.

Matthias Tüxen antwortet dazu auf folgende Fragen:

1.    Warum sind denn diese Schnuller so gefährlich?
2.    Und wie verhält es sich mit anderen Sachen, die Kinder in den Mund nehmen – beispielsweise Fläschchen?
3.    Wird es ein entsprechendes Verbot geben, damit sich dieser Zustand ändert?

Magazin: BUND warnt neben BPA-belasteten Schnullern auch vor Baby-Fläschen

Gerade haben die Handelsketten Kaufland und Schlecker nehmen mit Chemikalien belastete Babyschnuller aus dem Sortiment genommen. Hersteller kündigen die Umstellung der Produktion an, künftig soll auf Bisphenol-A, kurz BPA, verzichtet werden. Diese Chemikalie steht im Verdacht, Unfruchtbarkeit, Schädigungen der Gehirnentwicklung und Brustkrebs hervorzurufen.

Beitrag:

Möglicherweise besteht auch ein Zusammenhang zwischen Bisphenol-A und Diabetes, sagt Dr. Heribert Wefers vom Bund für Umwelt und Naturschutz. Fest scheint zu stehen:

O-Ton: Man hat in tierexperimentellen Untersuchungen festgestellt, dass die Gehirnentwicklung verlangsamt oder zurückgeblieben ist. – Länge 8 sec.

Natürlich wollen Eltern ihre Kinder so gut wie möglich schützen und vor Gesundheitsgefahren bewahren:

O-Ton: Frau – „Man will ja das Beste für sein Kind und wenn man etwas kauft, dann will man ja auch sicher gehen, das es definitiv gesund ist und nicht der Entwicklung schadet.“ – Länge 5 sec.

In einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes wurde der Urin von 3- bis 14-jährigen
Kindern untersucht. Ergebnis: BPA wurde in 99% der Proben nachgewiesen. Heribert Wefers:

O-Ton: Auf der einen Seite wissen wir aus tierexperimentellen Untersuchungen, dieser Stoff ist problematisch. Wir finden diesen Stoff im Blut und im Urin der Kinder. Und wir haben jetzt also Produkte, wo dieser Stoff drin enthalten ist. Und wir denken, da muss man einfach fordern, dass dieser Stoff aus Produkten, die intensiven Kontakt mit Kindern haben – also Kinderspielzeug und Trinkflaschen und Schnuller – draußen bleiben muss. Das Gleiche gilt für alle Produkte, die Kontakt mit Lebensmitteln haben. – Länge 24 sec.

Darum ist es für den BUND wichtig, dass eben nicht nur die Schnuller aus den Regalen genommen werden, sondern eben auch Trinkfläschchen und ähnliche Dinge, die mit BPA belastet sind. Bis es soweit ist, hilft nur das genaue Studium der Etiketten – Hersteller geben meist an, ob ihr Produkt Bisphenol-A-frei ist:

O-Ton: Wenn das da drauf steht, dann kann der Verbraucher sicher sein. Wenn das nicht da drauf steht, dann muss man das Kleingedruckte lesen. – Länge 6 sec.

Übrigens: In Ländern wie Kanada ist BPA für alle Produkte mit Lebensmittel- und Körperkontakt bereits verboten, der BUND hofft, dass die neue Bundesregierung dies EU-weit ebenfalls auf den Weg bringt.

++++++++++++

O-Ton und  Kollegengespräch und Magazin (Anhören: linke Maustaste, Download: rechte Maustaste, „Ziel speichern unter“ )

Bitte senden Sie uns eine E-Mail auf die Adresse „service (at) vorabs.de“, wenn Sie das Audiomaterial verwendet haben.

Dabei entspricht (at) dem gewohnten Zeichen @, wir müssen aus Spam-Schutzgründen so schreiben.