Opel baut Zafira bei Peugeot in Frankreich

 Rüsselsheim – Opel verlagert einen Teil seiner Produktion nach Frankreich und wird den neuen Kompaktvan Zafira im Peugeot-Stammwerk Sochaux fertigen. „Die Entscheidung ist im Prinzip gefallen. Wir diskutieren aber noch über wichtige Details wie Volumina und die genauen Kostenstrukturen“, sagte ein PSA-Verantwortlicher der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Bislang lief der Opel Zafira in Bochum vom Band, das Werk soll aber bis Ende 2014 schließen. Bisher hatte Opel erklärt, dass der Zafira dann in Rüsselsheim weitergebaut werde. Auf der Plattform des Kompaktvans, der vorrangig in Rüsselsheim entwickelt wurde, will PSA seinen nächsten Peugeot 3008 bauen.

PSA und die Opel-Mutter General Motors hatten in den vergangenen Tagen bereits angekündigt, ihre Ende 2016 kommende Minivan-Generation gemeinsam in Saragossa zu bauen. Opel sei für die Entwicklung zuständig, PSA liefere die Motoren. Opel baut in Saragossa Meriva und Corsa, PSA im slowakischen Trnava Citroën C3 Picasso und Peugeot 208.
„Beide Partner brauchen dringend deutlich niedrigere Kostenstrukturen“, sagte Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive in Bergisch Gladbach, der Automobilwoche. „Ob aufgrund der Machtasymmetrie eine umfassende und langfristige Allianz daraus folgt, ist aber fraglich. GM und PSA sind gerade in Europa harte Wettbewerber im gleichen Preis- und Marktsegment.“ Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut sieht auch Auswirkungen auf Volkswagen: „Mit der Kooperation wird PSA-GM gerade dem VW-Konzern deutlich zusetzen. Die VW-Margen kommen unter Druck.“