Opel-Betriebsrat Franz: Langfristig 40.000 Mitarbeiter in Europa halten

 Rüsselsheim – Opel-Betriebsratschef und –Aufsichtsratsvize sieht die Restrukturierung als beendet an und erwartet für Opel ein „profitables Wachstum“. Die um rund 8.000 Stellen reduzierte Belegschaft soll langfristig gehalten werden. „Wir beschäftigen jetzt 40.000 Mitarbeiter in ganz Europa. Und diese Zahl wollen wir langfristig konstant halten“, sagte Betriebsratschef Klaus Franz im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Altersbedingte Austritte würden für strukturelle Verbesserungen und mehr Ingenieure genutzt. Allein dieses Jahr seien es „unter dem Strich rund 160 Neueinstellungen, nach 250 in 2010″, so der Betriebsrat.

Franz bestätigt frühere Aussagen der Geschäftsführung, in diesem Jahr eine „schwarze Null“ zu schreiben. „Ab 2012 sieht der Unternehmensplan wieder nachhaltige Gewinne vor“, ergänzte Franz. Insgesamt wolle Opel/Vauxhall in diesem Jahr rund 1,3 Millionen Fahrzeuge verkaufen, davon den größten Teil in Europa. 2010 waren es 1,2 Millionen.

Im Stammwerk Rüsselsheim werde seit September erstmals – neben dem Flaggschiff Insignia – der kompakte Opel Astra in der fünftürigen Version produziert: „Im ersten Quartal 2012 werden wir in Rüsselsheim die dritte Schicht flächendeckend einführen“. Insgesamt sollen in diesem Jahr in Rüsselsheim über 20.000 Astra vom Band laufen. Franz kündigte weiter an: „2012 werden wir bis zu 50 Prozent des Fünftürer-Volumens in Rüsselsheim fertigen, sprich 80 – 90.000 Einheiten. Die technische Kapazität des gesamten Werkes liegt bei 272.000 Einheiten (Insignia und Astra) im Dreischichtbetrieb.“ Die andere Hälfte des Astra-Fünftürer-Volumens läuft im polnischen Gliwice und britischen Ellesmere Port von Band – zusammen mit dem Dreitürer, GTC und Stufenheck. Der Sportstourer kommt komplett aus Ellesmere Port.

Auch die Entwicklung im ostdeutschen Opel-Werk Eisenach stimmt Franz zufrieden: Das für 2013 geplante Einstiegsmodell „Junior“ werde „mit einem Volumen von bis zu 90.000 Einheiten pro Jahr zusammen mit der nächsten Generation Corsa den Standort Eisenach langfristig absichern.“

Zur langfristigen Sicherung des Werkes Bochum stellte Franz eine Forderung auf: „GM-Chef Dan Akerson hat recht damit, dass Chevrolet auch in Europa produziert werden sollte, getrau der Philosophie „Die Produktion folgt dem Markt“. Wir plädieren dafür, dass die nächste Generation des Antara zusammen mit dem Chevrolet Captiva ab 2014 in Bochum gefertigt wird, den sie basiert ebenso wie der dort ohnehin gefertigte Zafira auf der Compact High Roof Architecture.“