18Jan/11

O-Ton + Magazin: Irreführende Verkehrsschilder

Bettina Bachmann, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins:

O-Ton: In den ersten beiden Instanzen, also Amtsgericht und Landgericht, wurde der Angeklagte verurteilt. Aber das Oberlandesgericht hat ihn freigesprochen, mit der Begründung, es sei ihm nicht möglich gewesen aufgrund des Schilderwaldes – also der unklaren Beschilderung – zu erkennen, dass er unrechtmäßig auf einem Gehweg fährt. – Länge 19 sec.

Mehr dazu findet man unter verkehrsrecht.de.

Magazin: Irreführende Verkehrsschilder

Wenn extrem missverständliche Straßenschilder ein falsches Verhalten hervorrufen, kann eine sonst mögliche Strafe entfallen. Das Thüringer Oberlandesgericht hat in solch einem Fall einen Angeklagten vom Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung freigesprochen. Hören Sie mal die ganze Geschichte.

Beitrag:

Begonnen hatte alles ganz harmlos: Ein Radfahrer war auf dem Bürgersteig unterwegs. Aus einer Hofeinfahrt kam eine Frau – die 82 Jahre alte Dame wurde angefahren, fiel hin und verletzte sich schwer. Bettina Bachmann, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins:

O-Ton: Der Radfahrer ist nicht zu schnell gefahren, er hat auch alles getan, um den Zusammenstoß zu vermeiden. Aber es hat sich herausgestellt, dass der Zusammenstoß unvermeidbar war. – Länge 8 sec.

Die Frage war nun: Hat der Radler schuldhaft oder fahrlässig gehandelt? Denn davon hängt die Höhe der Strafe ab. Immerhin war der Unfall auf einem Gehweg geschehen. Und dort ist das Radfahren grundsätzlich nur Kindern bis zu zehn Jahren erlaubt.

O-Ton: SFX

Zunächst hatte der Radfahrer kein Glück:

O-Ton: In den ersten beiden Instanzen, also Amtsgericht und Landgericht, wurde der Angeklagte verurteilt. Aber das Oberlandesgericht hat ihn freigesprochen, mit der Begründung, es sei ihm nicht möglich gewesen aufgrund des Schilderwaldes – also der unklaren Beschilderung – zu erkennen, dass er unrechtmäßig auf einem Gehweg fährt. – Länge 19 sec.

Denn: Nur wenige Meter vorher waren das Gefahrzeichen „Radfahrer kreuzen“ und darunter „Radwanderweg“ kombiniert, der Mann wurde direkt auf den Fußweg geleitet. Solche Probleme kommen häufiger vor. Bettina Bachmann:

O-Ton: Wir fordern eine klare Beschilderung. Nicht, dass ein Verkehrsschild hinter dem anderen steht. Gerade auch, wenn Sie im Auto sitzen und sich noch auf den fließenden Verkehr konzentrieren müssen, ist es manchmal schwer, die Bedeutung der Verkehrsschilder wahr zu nehmen. Man sollte sich dafür einsetzen, dass der Schilderwald gelichtet wird. – Länge 17 sec.

Mehr dazu findet man unter verkehrsrecht.de.

Absage.

 

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15Jan/11

Smart: Entscheidung über elektrische Roller und Räder bis Sommer

Mit welchem Partner aus dem Zweirad-Bereich dafür eine Kooperation eingegangen werden könnte, ließ die Managerin offen.

In diesem Jahr will Smart mehr als 90.000 Fahrzeuge verkaufen, 2010 waren es 97.500 Autos, 2008 noch rund 134.000. Der Nachfolger des Zweisitzers fortwo kommt frühestens Ende 2013 in den Handel, ein Viersitzer soll 2014 folgen, um die Nachfrage anzukurbeln. Bis dahin wird die einzige Innovation der vollelektrische Fortwo ab 2012 sein. Von ihm sollen rund 10.000 Einheiten verkauft werden sollen. „Wir können uns vorstellen, das Fahrzeug mit anderen interessanten Angeboten zu kombinieren – etwa mit der Möglichkeit ein anderes Auto bei Bedarf kurzfristig zu mieten“, unterstrich Annette Winkler.

Zudem sollen stark individualisierte Fahrzeuge für neue Kunden sorgen: „Wichtig ist, dass wir die Sondereditionen in Abstimmung mit dem jeweiligen Händlerverband des Landes entwickeln, weil die Vorlieben der Märkte sehr verschieden sind und die Händler am besten wissen, was die Kunden wollen“, betonte Winkler.

15Jan/11

Volvo plant Verkaufsoffensive in den USA

Für 2011 werden neun Prozent Wachstum für den gesamten US-Markt erwartet, diese Zahl will Volvo für sich übertreffen, betonte der Manager, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Das vergangene Jahr hatte Volvo in den Staaten zwar mit einem Minus von zwölf Prozent und insgesamt 53.948 verkauften Einheiten abgeschlossen, ungeachtet dessen waren die USA der wichtigste Absatzmarkt. Die überarbeitete Limousine Volvo S60, die im vergangenen Jahr gestartet war, soll nun zu dem geplanten überdurchschnittlichen Wachstum in den USA beitragen.

Weltweit will Jacoby „2011 mindestens ein Auto mehr verkaufen als 2010“, sagte der Manager der Automotive News Europe. Im vergangenen Jahr verbuchte die schwedische Marke einen Absatz von 374.000 Fahrzeugen – ein Plus von elf Prozent zum Jahr zuvor. Bis 2020 will Volvo weltweit 800.000 Einheiten absetzen. Dieses Ziel stufen Experten als sehr ambitioniert ein, denn im bisherigen Rekordjahr 2007 hatte Volvo insgesamt 458.323 Autos verkauft.

Die Verkaufsziele sollen auch durch eine stärkere Präsenz in China erreicht werden. Nach Jacobys Worten habe Volvo – dank des neuen Eigentümers Zhejiang Geely Group – einen großen Vorteil: „Wir sind ein chinesisches Unternehmen. Also brauchen wir keine komplizierten Joint-Ventures, wir haben damit keinerlei Interessenskonflikte.“

14Jan/11

Automobilwoche-Leser wählen Ferdinand K. Piëch zur Persönlichkeit des Jahrzehnts

Reitzle erinnerte daran, dass Piëch bei seinem Abschied als VW-Vorstandschef sowohl von der Betriebsversammlung im Werk als auch bei der Hauptversammlung Standing Ovations erhalten habe: „Wer gleichzeitig von den Aktionären wie auch von den Mitarbeitern Applaus bekommt, muss einiges richtig gemacht haben.“

Ferdinand Piëch bedankte sich für den Preis und die Laudatio. Er habe sich über das Votum der Automobilwoche-Leser besonders gefreut. „Das ist ja auch ein Beispiel für gelebte Mitbestimmung“, sagte Piëch. Piech erhielt von den anwesenden Automobilmanagern zahlreicher Zulieferer, Händler und Autohersteller stehende Ovationen.

Der Auto-Star für die Marke des Jahrzehnts ging, ebenfalls durch Leserwahl, an Audi. Die Marke mit den vier Ringen bekam 29 Prozent der Stimmen und landete damit deutlich vor Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz. Vorstandschef Rupert Stadler nahm den Preis „im Namen aller Audi-Mitarbeiter“ entgegen und bedankte sich bei Piëch und dem ebenfalls anwesenden VW-Vorstandschef Martin Winterkorn für die Unterstützung. Ausdrücklich bezog Stadler auch seine Vorgänger ein.

Eine Fachjury der Automobilwoche kürte Bosch zum Zulieferer des Jahrzehnts. Nach Ansicht der Jury habe Bosch durch seine Innovationskraft, seine frühzeitige Globalisierung und sein ökologisches und soziales Engagement in den vergangenen zehn Jahren Herausragendes geleistet. „Bosch hat in den vergangenen zehn Jahren mehr als 30.000 Patente angemeldet. Ohne Bosch stünde die deutsche Automobilindustrie nicht dort, wo sie ist: technologisch an der Spitze“, sagte Automobilwoche-Chefredakteur Guido Reinking. Bosch-Geschäftsführer Franz Fehrenbach nahm den Preis „stellvertretend für die mehr als 160.000 Mitarbeiter der Kfz-Sparte des Konzerns“ entgegen: Für ihn sei die Auszeichnung umso wertvoller, da sie die Unternehmensleistung eines Jahrzehnts würdige, und keine Momentaufnahme sei.

Den Auto-Star für den Händler des Jahrzehnts bekam Albert Still, Aufsichtsratsvorsitzender der Augsburger AVAG-Gruppe. Der größte Neu- und Gebrauchtwagenhändler Deutschlands habe als mittelständisches Unternehmen bisher nicht nur alle Krisen überstanden, sondern durch eine vorsichtige Expansion und Internationalisierung des Geschäft erfolgreich ausgebaut. „Hätte Opel überall einen so hohen Marktanteil wie an den AVAG-Standorten, in Augsburg sind es 24,6 Prozent, die deutsche GM-Tochter wäre kerngesund“, sagte Automobilwoche-Herausgeber Helmut Kluger. Die AVAG ist der größte Opel-Händler der Welt. Albert Still bedankte sich für das Vertrauen der Jury – und bei allen, „die uns geholfen haben, ordentliche Kaufleute zu werden“.

Autoaktie des Jahrzehnts wurde das Papier des Autozulieferers und Dichtungsspezialisten ElringKlinger. Mit einem Wertzuwachs von 1346 Prozent ließ das mittelständische Unternehmen alle anderen Autoaktien auf dem Kurszettel der Automobilwoche weit hinter sich. „ElringKlinger ist für mich geradezu ein Synonym für den innovativen, selbstbewussten und erfolgreichen deutschen Mittelstand“, sagte Reinking bei der Übergabe des Preises an den Vorstandsvorsitzenden Stefan Wolf. „Der Dank gilt unseren rund 5000 Mitarbeitern im Konzern, die tagtäglich daran arbeiten, unsere Position als Technologieführer noch weiter auszubauen“, erwiderte Wolf.

Zum Auto des Jahrzehnts wählte die Jury der Auto-Stars den Mini. 2001 auf den Markt gebracht, löste der Erfolg des Kult-Kleinwagens eine Welle ähnlicher Produkte aus – vom Alfa Romeo Mito über den Fiat 500 und dem Citroen DS3 bis zum Audi A1, schrieb die Jury in ihrer Begründung. BMW-Vertriebs- und Marketingvorstand Ian Robertson und Mini-Chef Wolfgang Armbrecht bedankten sich für die Auszeichnung. „In den vergangenen zehn Jahren haben wir mit Mini ein neues Segment erschlossen und die Herzen der Kunden gewonnen“, sagte Robertsen. Armbrecht erinnerte daran, dass seinerzeit bei BMW „wenige aber durchsetzungsstarke Manager“ für die Umsetzung des Mini gekämpft hätten, darunter der heutige Linde-Chef Reitzle.

Deutsche Ingenieurskunst habe die Automobilindustrie weltweit geprägt, sagte Dr. Kati Schütte, Globale Leiterin der Automotive Practice von Egon Zehnder International, in ihrer Dinner-Rede. Doch zukünftige Herausforderungen – beispielsweise alternative Mobilität und Antriebe – kündigten einen Paradigmenwechsel an. Dafür sei unternehmerische Weitsicht und Mut erforderlich sowie die Fähigkeit, bis dato ungewöhnliche Wege konsequent einzuschlagen.

Mitglieder der Jury waren:
Prof. H. Dieter Dahlhoff, Universität Kassel,
Prof. Willi Diez, Hochschule Nürtingen,
Prof. Bernd Gottschalk, Gottschalk Consult
Robert Rademacher, Präsident des ZDK
Helmut Kluger, Herausgeber Automobilwoche
Guido Reinking, Chefredakteur Automobilwoche

 

Bild-Material ist zur Nutzung frei bei Nennung der Quelle Foto: Automobilwoche/Wolf Heider-Sawall erhalten Sie hier www.vorabs.de/bild/automobilwoche.jpg

Weitere Motive auf Anfrage.

07Jan/11

Stadler: Entscheidung zur eigenen US-Produktion fällt bis 2015

Nach den Währungsturbulenzen des Euro im vergangenen Sommer waren zunächst alle Entscheidungen über einen eigenen Produktionsstandort in den USA gestoppt worden. Aber in vier Jahren sei diese Option nach Stadlers Worten weiterhin möglich: „Heute steht der Beschluss dazu nicht an, aber wir werden vor 2015 darüber entscheiden.“
 
Stadler bekräftigte in dem Gespräch mit der Fachzeitschrift, Audi strebe weiterhin eine Verdopplung seiner Verkäufe an. Der Ingolstädter Autobauer hatte im vergangenen Jahr 101.629 Einheiten in den USA verkauft, so viel wie noch nie zuvor. Für 2015 plane man den Absatz von 160.000 Einheiten auf diesem Markt und „auf lange Sicht sehen wir weiter 200.000 Einheiten pro Jahr“, hob der Manager hervor.

 

Audi: still hope of building a manufacturing facility in the U.S.

Las Vegas – Audi AG hasn’t given up hope of building a manufacturing facility in the United States, CEO Rupert Stadler said. Audi is still determining the business case behind building a facility and will make a final call within the next four years. “We still see a lot of sales growth potential here. And wherever we sell a lot of cars, we have to produce locally in the long term,” Stadler said in an interview with Automotive News Europe on the sidelines of the International Consumer Electronics Show in Las Vegas.

In June, Audi officials said the Euro’s recent slide against the Dollar put any plans for a U.S. facility on hold. Audi’s brand’s product development chief, Michael Dick, said: “U.S. production doesn’t pay off at the current dollar exchange rate.” But till 2015, Stadler said the option still exists.
“Today this decision is not necessary,” he said, “but we will make the decision before 2015.” Stadler said Audi’s plan to double sales remains unchanged. Audi sold a record 101,629 units in the U.S. last year. Audi wants to sell up to 160,000 units in the U.S. by 2015 and “in the long-term we still see 200,000 units per year,” Stadler said.