28Apr/10

Exklusiv in ‚Cicero’: Görings Vernehmung

Er war „bauernschlau“. Allerdings wurde seine Intelligenz von einer zweifellos pathologischen Eitelkeit überschattet: „Er beklagte sich, dass er, obgleich höheren Ranges, mit drei ebenfalls gefangenen Generälen ein Quartier teilen musste.

Im Übrigen wälzte er alle Schuld auf Hitler ab: „Sie hatten einen großen Verbündeten in Ihrem Luftkrieg: den Führer.“ Warburg schildert die Versuche Görings noch in den letzten Tagen des Krieges Hitlers Stelle einzunehmen, was allerdings zu seiner Festnahme durch die SS führte, bis er von einer Truppe von Luftwaffen-Soldaten in Tirol „befreit“ wurde. Göring behauptete, er habe Schweden zweimal vor der deutschen Invasion bewahrt. Mit dem Völkermord an Europas Juden konfrontiert, zog er aus der linken Tasche seiner Marschallsuniform die Formulare seiner monatlichen Überweisungen an den jüdischen Schneider seiner Frau in Theresienstadt. „Wissen Sie, Theresienstadt war gar nicht so ein übles Lager.“
Als er nach Ende der Vernehmungen in seine Zelle geführt wurde, die von nun an nur noch aus einem Feldbett und zwei Decken bestand, sagte er: „Jetzt erkenne ich, dass ich einen meiner größten Fehler beging, als ich nicht den gleichen Weg einschlug wie der Führer.“ Am 15.10.1945 – wenige Stunden vor seiner geplanten Hinrichtung – beging Göring, der vom internationalen Gerichtshof in Nürnberg zum Tod durch Erhängen verurteilt worden war, Selbstmord durch die Einnahme von Zyankali.

28Apr/10

Bisphenol A: Neue Studie

Die derzeitigen Forschungen weltweit konzentrierten sich momentan auf Kinder und Neugeborene. Der Hintergrund sei, dass sich hormonelles System erst in der Reifung befinde, erklärte der Wissenschaftler. „Der ganze Körper ist in der Reifung. Und wenn dann ein solcher Botenstoff ungewollt in den Körper gelangt, könnte es möglicherweise zu einem Risiko führen und wir gehen davon aus, dass möglicherweise ein Risiko besteht aufgrund der bis jetzt publizierten experimentellen Daten.“

Nach Angaben des BUND werden von in Deutschland jährlich über 400.000 Tonnen Bisphenol A vermarktet, der als ein Grundstoff zur Herstellung des Kunststoffes Polycarbonat eingesetzt wird. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation wird die Chemikalie neben Alltagsgegenständen wie Babyfläschchen oder Plastikschüsseln auch in Getränkedosen verwendet. Bei Kontakt mit Lebensmitteln könne sich BPA aus dem Produkt lösen. Demgegenüber sieht die Lebensmittel-Überwachungsbehörde der Europäischen Union in Parma (EFSA) derzeit keine Gefahren für den Menschen.

28Apr/10

Magazin: Neue Gefahren durch BPA

Beitrag:

Mittlerweile sind auch die Verbraucher sensibler geworden. Bei Umfragen, gerade bei jungen Eltern, erklären viele, dass sie auf das Schild „BPA-frei“ achten:

O-Ton: Bei meinem Kind – glücklicherweise hat sie nie eine Flasche genommen – ich habe immer Bedenken gehabt, ist das gut für sie. Bei Schnullern habe ich nur einen Kautschukschnuller gekauft. – Länge 10 sec.

Auch viele Studien, die es mittlerweile zu BPA gibt, beschäftigen sich mit den ersten Lebensmonaten und -Jahren. Prof. Gilbert Schönfelder von der Universität Würzburg:

O-Ton: Wir fokussieren und konzentrieren uns jetzt erst einmal auf Kinder und Neugeborene, weil wir glauben, dass deren hormonelles System ja erst in der Reifung ist. Der ganze Körper ist in der Reifung. Und wenn dann ein solcher Botenstoff ungewollt in den Körper gelangt, könnte es möglicherweise zu einem Risiko führen und wir gehen davon aus, dass möglicherweise ein Risiko besteht aufgrund der bis jetzt publizierten experimentellen Daten. Und auch aufgrund der jetzt mehr und mehr folgenden Daten beim Menschen. – Länge 30 sec.

Denn die ersten Schlagzeilen, die die Wissenschaftler mit ihren Untersuchungen hervor gerufen haben, gründeten sich allesamt auf Tierversuche. Mittlerweile ist davon auszugehen, dass der Stoff von der Mutter weiter gegeben wird, sagt Prof. Schönfelder:

O-Ton: Eine Studie, die letzte Woche rausgekommen ist, hat bei Ratten zeigen können, dass von der Mutter während der Schwangerschaft der Metabolit übergeht. Und das heißt, in der Placenta, im Mutterkuchen, findet ein Abbauprozess statt. Der dazu führt, dass Bisphenol A, was von der Mutter biologisch inaktiv kommt, plötzlich wieder aktiviert wird. – Länge 23 sec.

Dieses Thema dürfte uns in Zukunft noch weiter mehr als heute beschäftigen. Daher gibt es im Internet auch einige Seiten, die Informationen dazu sammeln. Eine davon ist bpa-blog.de mit vielen Infos rund um Bisphenol A.

 

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27Apr/10

Monika Maron warnt vor Selbstzufriedenheit

Zwar schwiegen in Deutschland seit 1945 die Waffen, die Welt aber sei nicht friedvoller geworden. Das Elend in der Welt sei schwer zu ertragen, aber, so Maron weiter: „Man muss auch einen Saddam Hussein aushalten, wie man Ahmadinedschad aushalten muss, die Beschneidung und Ermordung von Frauen, die Kinderarbeit, sogar Kriege müssen wir aushalten, ohne selbst Krieg zu führen. Dabei, und auch diesen Gedanken müssen wir ertragen, hängen die Kriege und das Elend in anderen Teilen der Welt und Europas Frieden
und Wohlstand durchaus zusammen.“

27Apr/10

Nádas kritisiert Holocaust-Mahnmal

Nádas: „Der wunde Punkt beim Ritus der Mahnmalserrichtung ist, dass die Gedenkstätte für die Opfer auch das Gedenken an die Täter wahrt. Die ermordeten Menschen werden kollektiv zum Objekt des Werks gemacht. Sie sind in jeder Hinsicht das, was sie am Ende ihres Lebens waren – absolut wehrlos.“ Er könne „stundenlang aufzählen, wer alles bei dieser atavistischen Mahnmalerrichtung übergangen wurde“ – von Millionen zu Tode gehungerten russischen Kriegsgefangenen über deutsche Sozialdemokraten, Kommunisten und Fahnenflüchtige bis zu „den Halbjuden, Vierteljuden oder den zu Juden erklärten Personen der verschiedenen Nationalitäten, die sich selbst nicht als Juden betrachteten.“