Der Porsche-Betriebsrat will die eingesparten Finanzmittel durch die beschleunigte Integration des Sportwagenbauers mit Volkswagen gezielt in dem Stuttgarter Unternehmen einsetzen. „Für uns geht es hier um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Jahr für Jahr. Das Geld wollen wir in Sicherung und Ausbau der Arbeitsplätze investieren – und in neue Modelle“, sagte Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Zwischen der Turbo-Version unserer Ikone 911 und dem neuen Topmodell 918 Spyder klafft eine viel zu große Lücke. Die gilt es zu füllen“. Nach Hücks Vorstellungen soll es sich dabei nicht um eine limitierte Baureihe handeln, sondern um ein Großserienmodell. Die „enge Kooperation mit VW“ würde demnach jetzt „interessante Ansatzpunkte“ ermöglichen: Hück: „Dann könnte so ein Auto mit ganz viel PS und ganz geringem Verbrauch schon 2015 anrollen“.
Überlegungen hingegen, gemeinsam mit VW und Audi einen kleinen Sportwagen unterhalb des Porsche Boxster zu entwickeln, sieht Hück mit größter Skepsis: „Da habe ich erhebliche Zweifel. Wir dürfen die Identität unserer Marke nicht aus den Augen verlieren. Und wir sollten niemals ein Auto bauen, mit dem wir fast kein Geld verdienen“.
Wenn VW und Porsche nun wie geplant im August ihr Automobilgeschäft zusammenführen, wertet der Betriebsrat das Ende der „jahrelangen Hängepartie“ als wesentlichen Vorzug. Damit ende „endlich auch das Verrechnungsprinzip ‚dealing at arm’s length‘, wonach wir bislang beim internen Austausch von Leistungen wie zwei fremde Unternehmen großen Abstand halten mussten. Salopp gesagt gilt nun mal: Der Schwabe kann mit ausgestreckten Armen nicht gut arbeiten“, so Hück.
VW-Konzernchef Martin Winterkorn habe jüngst in Stuttgart bekräftigt, dass die Eigenständigkeit der Marke Porsche „definitiv gesichert“ ist. Hück: „Darauf haben wir uns die Hand gegeben“. Zudem betonte der Porsche-Betriebsrat: „Das Eis ist gebrochen“. Auf die Frage der Automobilwoche, ob in Stuttgart bald ein neues VW-Machtzentrum entsteht – neben jenem in Wolfsburg –, erklärte Hück: „Sagen wir es mal so: Ich hätte nichts dagegen“.
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