Tag Archives: Audi

31Jul/11

Daimler-Chef Zetsche mit Kampfansage an Audi und BMW

 Stuttgart – Daimler-Chef Dieter Zetsche hat sich kurz nach Veröffentlichung der Halbjahreszahlen mit einer Kampfansage an Audi und BMW an die Belegschaft gewandt. „Einige unserer Wettbewerber wachsen aktuell schneller und profitabler als wir“, formuliert Zetsche in einem Schreiben an die Mitarbeiter, das der Fachzeitschrift Automotive News Europe vorliegt. Weiter heißt es in dem vertraulichen Brief: „Zugegeben, das sind Momentaufnahmen – man muss sie nicht überbewerten (…) Ein zusätzlicher Ansporn sind die Erfolge der Konkurrenz allemal. Und auf Dauer können und werden wir uns nicht mit einem „guten zweiten“ oder gar „dritten“ Platz zufrieden geben.“
Nach Zetsches Einschätzung dürfte das gesamtwirtschaftliche Umfeld mit hohen Rohstoffpreisen und ungünstigen Wechselkursen schwieriger werden.

Der Vorstandschef kündigte weiter an: „Wir sind Daimler – wir wollen ganz nach vorn! Und wenn es dafür etwas braucht, was wir noch nicht haben, dann werden wir es angehen und aufbauen.“ Zetsche endet die Ansprache mit einer klaren Aufforderung: „Genießen Sie den Sommer, tanken Sie auf. Denn in der zweiten Halbzeit des Jahres werden wir weiter auf Angriff spielen!“

10Jul/11

Audi: Stadler präzisiert Eckpfeiler für „Strategie 2020“

 Absatzziele von 1,5 Millionen Fahrzeugen schon ein Jahr eher

Ingolstadt – Audi-Chef Rupert Stadler hat erstmals die neue „Strategie 2020“ offiziell und detailliert dargelegt. „Ermutigt durch unseren erfolgreichen Weg der vergangenen Jahre wollen wir bis 2020 jährlich mehr als zwei Millionen Automobile verkaufen“, sagte Stadler im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Das ursprüngliche Ziel von 1,5 Millionen Einheiten für das Jahr 2015 soll laut Stadler bereits 2014 erreicht werden. Für dieses Jahr erwartet Stadler, „dass wir die Latte von 1,2 Millionen Verkäufen sauber überspringen werden und vielleicht noch etwas Luft ist.“ Audi sehe ein kontinuierliches Wachstum und will auch 2012 weiter wachsen. „Schließlich haben wir die zwei Millionen im Visier und wollen Jahr für Jahr kontinuierlich eine Schippe drauflegen.“ Die Anzahl der Modellvarianten im Portfolio soll laut Stadler von derzeit 38 auf 42 in 2015 und 50 im Jahr 2020 wachsen.

Audi peile qualitatives Wachstum ohne Einbußen bei der Rendite an. „Wir sind in den letzten Jahren schon weit gekommen. So ist unsere operative Umsatzrendite auch während der Finanzkrise nie unter 5,4 Prozent gefallen.“ Für 2020 plane Stadler „mit einer Umsatzrendite zwischen 8 und 10 Prozent.“ Während die Umsatzrendite im ersten Quartal 2011 bei 10,6 Prozent lag, erscheint Stadler fürs Gesamtjahr 2011 sogar mehr möglich: „Das Jahr hat noch ein paar Monate vor sich und wir sind schon immer eher vorsichtig gewesen mit unseren Prognosen. Aber wir haben einen klaren Zielkorridor beschrieben. Wenn es mal ein bisschen mehr ist, wie zwischen Januar und Juni, freuen wir uns natürlich.“

Zum Wettkampf mit BMW und Mercedes sagte Stadler: „Es geht uns nicht um einen Volumenwettlauf. Es könnte schon passieren, dass wir den einen oder anderen überholen.“ Im ersten Halbjahr hatte Audi bereits Mercedes beim Absatz überholt.

In den USA will Audi dieses Jahr „zwischen 10 und 20 Prozent wachsen“, sagte Stadler. 2011 hatte die VW-Premiummarke dort erstmals die Schwelle von 100.000 Einheiten übersprungen – mit 101,629 Verkäufen. Das Wachstum soll weiterhin ohne das Einstiegsmodell A1 passieren, das frühestens mit der nächsten Generation in die USA eingeführt werde.

Die Produktion eines Audi U.S.-Werks ist derweil beschlossene Sache: „Dass wir in Nordamerika neue Kapazitäten brauchen, ist für mich ganz klar. Die Frage ist jetzt nur noch der Zeitpunkt“, sagte Stadler. Noch „deutlich vor dem Jahr 2015“ werde Audi über alle Details bezüglich Ortes, zu produzierende Modelle, Investitionshöhe und Kapazität entscheiden. Aus Konzernkreisen hat Automotive News Europe zudem erfahren, dass auch ein Motoren- und Getriebewerk in den USA beschlossene Sache ist, da Audi den Fehler vermeiden will, den Anteil des Local Contents im US-Werk zu gering zu halten. Alle Details seien aber auch bezüglich dieses Komponentenwerkes noch nicht entschieden und mit Arbeitnehmervertretern abschließend zu diskutieren.

14Mai/11

Autokonzerne und Zulieferer schaffen Tausende Jobs

Wissmann: Perspektiven sind sehr ermutigend

Berlin – Dank der massiven Nachfrage vor allem aus den Schwellenländern wollen die drei größten deutschen Automobilzulieferer in diesem Jahr mindestens 6.300 Jobs im Inland schaffen. Nach Recherchen der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche plant Bosch 900 Stellen, Continental/Schaeffler 400 und 3.000 sowie ZF Friedrichshafen 2.000 Stellen. Auch die deutschen Hersteller bauen ihre Kapazitäten im Heimatmarkt aus. Audi will 1.200 neue Experten für Elektromobilität und Leichtbau verpflichten. Daimler plant mit rund 2.000 Neueinstellungen, BMW mit 1.000. Mittelfristig sollen im Volkswagen-Konzern (mit Audi) 5.000 bis 6.000 Arbeitsplätze dazukommen.
„Die deutsche Autoindustrie ist auf dem Weltmarkt hervorragend positioniert und auf Wachstumskurs“, so VDA-Präsident Matthias Wissmann. Die weitere Entwicklung hänge aber von weiterhin stabilen Rahmenbedingungen wie einer anhaltenden Nachfrage in China ab. Mögliche Risiken wie die Entwicklung der Rohstoff- und Energiepreise dürften nicht ausgeblendet werden. „Unter dem Strich sind die Perspektiven sehr ermutigend“, betonte Wissmann in der Automobilwoche.

Bei den neuen Stellen werden die Unternehmen auch zu einem guten Teil bisherige Leiharbeiter übernehmen.

Noch stärker fällt jedoch der Kapazitätsausbau im Ausland aus: Dort will zum Beispiel der Volkswagen-Konzern bis 2018 mehr als 50.000 neue Jobs anbieten. Die genannten Zulieferer stellen außerhalb Deutschlands allein 2011 über 27.900 neue Mitarbeiter ein.

24Apr/11

Audi will Belegschaft bis 2020 um mehr als 20 Prozent erhöhen

Schanghai – Die zum VW-Konzern gehörende Audi AG will für ihr geplantes Absatzwachstum bis 2020 ihr Personal um mehr als 20 Prozent erhöhen. „Unser Wachstum geht Hand in Hand mit zusätzlichen Kapazitäten, Produkten und Menschen. Im vergangenen Jahr haben wir weltweit 58.000 Menschen beschäftigt. Bis Ende des Jahrzehnts dürften es 70.000 Beschäftigte sein“, sagte Audi-Chef Rupert Stadler im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe.

Allein in diesem Jahr stellt Audi laut Stadler 1.200 neue Mitarbeiter ein, übernimmt 200 Leiharbeiter und bietet zusätzlich mehr als 700 Azubis ein Lehrverhältnis. „Und sollten wir uns für eine Fertigung in den USA entscheiden, könnten noch mal 1.000 bis 2.000 Mitarbeiter oben darauf kommen“, ergänzt Stadler. Die Entscheidung für ein US-Werk will Audi bis spätestens 2015 treffen.

Der globale Absatz der VW-Tochter soll laut Stadler dieses Jahr von 1,1 auf etwa 1,2 Millionen Einheiten steigen und dann bis 2015 von zuletzt auf 1,5 Millionen Einheiten. „Und wer Audi kennt, der weiß, dass wir an dieser Marke nicht halt machen wollen. Zumal wir noch Wachstumspotenzial in Märkten wie China, Russland, Indien, Südamerika, aber auch den USA sehen“, deutet Stadler in der Automotive News Europe noch ambitioniertere Pläne an.

Auch für den US-Absatz gibt sich Stadler optimistisch: „Wir sind auch in den USA prima unterwegs und wollen unseren Absatz dieses Jahr zweistellig steigern, nachdem wir dort schon 2010 die magische Schwelle von 100.000 Verkäufen durchbrochen haben. Unsere Händler fragen nach mehr Autos, als wir im Moment liefern können. Niemand hätte etwas dagegen, wenn wir unser Ziel von 150.000 – 160.000 Einheiten schon früher als im Jahr 2015 erzielen. Aber das ist kein Sprint, sondern ein Marathon.“

19Mrz/11

Audi-Vorstand: Vertrieb in China wächst rasant

Zahl der Vertriebsmitarbeiter wird mehr als verdoppelt – Personalbedarf wächst auch in Deutschland

Ingolstadt – Nach Schätzungen von Audi wird sich die Zahl der Mitarbeiter bei den chinesischen Vertriebspartnern des Unternehmens mehr als verdoppeln. „Wir rechnen damit, dass in China in fünf Jahren rund 30.000 Menschen in Audi-Zentren arbeiten werden, derzeit sind es etwa 13.000“, sagte Audi-Personalvorstand Thomas Sigi im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Besonderen Wert legt das Unternehmen auf intensive Schulungen in den Bereichen Verkauf und Service, dazu werde die bestehende Trainingsakademie in Peking noch erweitert. „Die Qualifizierung im Handel ist für uns eine große Herausforderung“, erklärte der Vorstand.

Auch die Zahl seiner deutschen Manager in China will Audi bis 2015 auf 150 nahezu verdoppeln. „Zurzeit finden wir genügend deutsche Mitarbeiter, die bereit sind, einige Jahre im Ausland zu arbeiten“, unterstrich Sigi. Langfristig sollen sie durch einheimische Manager ersetzt werden: „Dauerhaft ist es keine Lösung, alle Schlüsselpositionen in China mit deutschen Managern zu besetzen.“

Die Nachfrage in China, neue Technologien sowie die Wachstumsstrategie von Audi führen auch in Deutschland zu einem steigenden Personalbedarf. „Allein in diesem Jahr wollen wir 1.200 Fachleute primär für die Bereiche Elektrifizierung und Leichtbau einstellen. Hinzu kommen die Übernahme mehrerer hundert Leiharbeitnehmer und mehr als 700 Auszubildender“, kündigte Sigi an.