Tag Archives: Ausstieg

30Mai/11

O-Ton-Pakete: Pro und contra Atomausstieg

Ex-Minister Marnette rechnet mit „jährlich 1200 Euro nur für Strom“

Berlin – Der ehemalige Wirtschaftsminister Schleswig-Holsteins, Werner Marnette (CDU), rechnet durch den Atomausstieg mit „dramatisch ansteigenden“ Strompreisen. „Die Energiekosten steigen für die Bürger auf jährlich 1.200 Euro nur für Strom“, sagte Marnette am Montagabend in der Sat1-Sendung „Eins gegen Eins“ voraus. Die Bundesregierung handele „verantwortungslos, weil sie uns nicht reinen Wein einschenkt über die Probleme, die auf uns zukommen werden“.

Deutschland sei auf den Atomausstieg „nicht vorbereitet“, warnte Marnette. „Uns fehlen Kraftwerkkapazitäten, die Strompreise werden steigen und die Bürger werden das bezahlen.“ Der Ex-Wirtschaftminister kritisierte: „Das ist Spiel mit der Volkswirtschaft, Spiel mit den Menschen.“

Töpfer sieht „unglaubliche Signalwirkung im Ausland“

Berlin – Der frühere Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) stellt eine weltweit gewaltige Resonanz auf den Atomausstieg in Deutschland fest. „Das hat natürlich unglaubliche Signalwirkung im Ausland“, sagte Töpfer am Montagabend in der Sat1-Sendung „Eins gegen Eins“.

Er habe auf internationalen Konferenzen eine Mischung aus „Skepsis und Überraschung“ gespürt. Am Ende herrsche aber stets die Einschätzung: „Wenn die Deutschen das machen, kannst du nicht ausschließen, dass es klappt“, sagte Töpfer. Der Leiter der Ethik-Kommission zum Atomausstieg fügte hinzu: „Wenn es möglich wird, dann haben wir wirklich das größte Zukunftspaket auf den Weg gebracht, das es gibt.“

O-Ton-Paket Werner Marnette (frei bei Nennung der Quelle SAT.1 Talksendung “Eins gegen Eins”)

O-Ton-Paket Klaus Töpfer (frei bei Nennung der Quelle SAT.1 Talksendung “Eins gegen Eins”)

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21Mrz/11

Umweltministerin Gönner verteidigt Moratorium

Berlin – In der Debatte um den Kurswechsel der Union in der Atompolitik hat Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner die Haltung ihrer Partei verteidigt. „Die Atomkraftwerke sind sicher. Aber es gebe die Frage, welche Sicherheitsreserven haben wir“, sagte die CDU-Politikerin am Montagabend in der SAT.1 Talksendung „Eins gegen Eins“. Sie fügte hinzu: „Und genau dort ist jetzt die Situation nach Japan: Müssen wir diese Sicherheitsreserven erhöhen – ja oder nein?“ Dabei werde nun untersucht, ob es „zusammenwirkende Dinge“ gebe, die bisher nicht vorstellbar waren.

21Mrz/11

Westerwelle: Alle Risiken bei Energiegewinnung berücksichtigen

Berlin – Nach der beschlossenen dreimonatigen Aussetzung der Laufzeitverlängerung für 17 deutsche Reaktoren hat Bundesaußenminister Guido Westerwelle vor einseitiger Betrachtung gewarnt. „Wenn man über Energiepolitik spricht, darf man nicht nur das Risiko der einen Energiegewinnung sehen, sondern man muss auch die Risiken der anderen Energiegewinnungsformen sehen, zum Beispiel auch des Klimawandels“, sagte der FDP-Politiker am Montagabend in der SAT.1 Talksendung „Eins gegen Eins“.

Eine neue Lage müsse auch neu beurteilt werden können, betonte Westerwelle. Er räumte ein, er habe eine Naturkatastrophe mit solche Folgen wie in Fukushima nicht für möglich gehalten. „Ich habe natürlich noch Tschernobyl oder anderes in Erinnerung, aber das waren technische Vorgänge. Hier reden wir ja von einer Naturgewalt, die etwas uns auch beibringt – nämlich, dass wir mit dieser Technologie vorsichtiger sein müssen, als ich es beispielsweise vor einem Jahr gewesen bin“, sagte Westerwelle mit Blick auf die im Herbst 2010 beschlossene Verlängerung der Laufzeiten.