Tag Archives: Automobilwoche

26Nov/11

Porsche denkt über weitere Baureihe nach

 Los Angeles – Der Sportwagenbauer Porsche plant offenbar neben den bisherigen vier sowie dem geplanten Cajun mindestens eine weitere neue Baureihe. „Wir denken über weitere Modelle nach und planen, den Lebenszyklus unserer bestehenden Modelle besser aufeinander abzustimmen. Ziel ist es, jedes Jahr ein Produkt-Highlight zu haben“, kündigte Porsche-Chef Matthias Müller im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche an. Auf Nachfrage nach einer weiteren Baureihe konkretisierte Müller: „Da fällt uns sicher noch etwas ein. Vorstellbar wäre beispielsweise ein Modell zwischen dem 911 Carrera und dem 918 Spyder.“ Mit der Unternehmenseigenen „Strategie 2018“ will Porsche weiterhin profitabelster Automobilhersteller der Welt bleiben, „mit einer Umsatzrendite von mindestens 15 und einer Kapitalrendite von 21 Prozent“, unterstrich Müller.

Zugleich betonte der Unternehmenschef, die USA würden auf absehbare Zeit der größte und wichtigste 911er-Markt für Porsche bleiben: „Seit 1970 haben wir in Nordamerika fast 273.000 Porsche 911 verkauft. Allein dieses Jahr waren es über 5.000.“ Besonders begehrt sei der Carrera in Kalifornien, der US-Bundesstaat sei mit über zehn Prozent der nach Nordamerika gelieferten Elfer nach wie vor der größte Einzelmarkt. „China hat also noch Aufholpotenzial, ist aber derzeit beim 911 der fünftgrößte Markt – Tendenz nach oben“, sagte Müller.

26Nov/11

BMW senkt Herstellkosten deutlich

 München – Dank seiner Baukastenstrategie hat der Münchner Autobauer BMW bei der neuen Dreier-Limousine die Herstellkosten im Schnitt um sieben bis neun Prozent gesenkt. Das Unternehmen habe „deutliche Fortschritte im Hinblick auf Effizienz und Kosten gemacht“, sagte BMW-Finanzvorstand Friedrich Eichiner der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Für die gesamte Dreier-Baureihe rechnet der Manager zudem mit „weiteren Potenzialen zur Senkung der Herstellkosten“. Mit Blick auf andere Modelle fügte Eichiner hinzu: „Wir nutzen im gesamten Produktportfolio und speziell beim Einser eine Vielzahl von gleichen Bauteilen und Elementen“. Dies führe zu deutlichen Skaleneffekten beim Einkauf, einer effizienteren Entwicklung und einer besseren Qualität.

BMW will 2013 mit dem Elektrofahrzeug i3 das erste Auto mit Carbonkarosserie auf den Markt bringen. „Das Gewicht von Fahrzeugen wird künftig eine extrem wichtige Rolle spielen“, unterstrich Eichiner. Daher will das Unternehmen den extrem leichten, aber teuren Werkstoff CFK nicht nur in Elektromodellen der neuen Umweltmarke BMW i einsetzen: „Wenn Carbon großserientauglich ist, bringen wir es auch in andere Fahrzeuge der Group ein“, kündigte der Finanzvorstand an. Zurzeit habe der Autohersteller nach eigener Einschätzung einen Vorsprung bei der Entwicklung und Umsetzung der neuen Technologie von bis zu fünf Jahren vor den Wettbewerbern.

BMW hatte kürzlich bekannt gegeben, dass sich das Unternehmen 15,16% der Anteile an der SGL Carbon SE gesichert habe. Damit werde die Ausrichtung auf das Thema Leichtbau und den Einsatz von carbonfaserverstärkten Kunststoffen (CFK) im Automobilbau verstärkt.

26Nov/11

VW fürchtet „unsichere Zeiten“

 Wolfsburg – VW-Konzernlenker Martin Winterkorn stimmt das Management der Kernmarke Volkswagen auf unsichere Zeiten ein und warnt vor Selbstzufriedenheit. „Wir werden unsere Mach-18-Ziele nur in einem breiten gesellschaftlichen Konsens erreichen“, warnen Winterkorn und VW- Personalvorstand Horst Neumann in der Einladung zur „Management Konferenz 2011“ am 15. Dezember in Dresden, die der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche vorliegt. Die Wachstumsstrategie Mach 18 soll Volkswagen spätestens im Jahr 2018 zum größten und angesehensten Autobauer weltweit machen. „Im gesamten Kollegium wird diese Konferenz schon mit größter Spannung erwartet“, sagte ein VW-Topmanager dem Blatt. „Ob Zwist mit Suzuki oder Ausbau unseres Lkw-Geschäfts – es gibt nun mal eine Vielzahl offener Fragen, die wir dringend zu erörtern haben.“

Zugleich will Winterkorn in Dresden den Gefahren beginnender Selbstzufriedenheit begegnen: „Volkswagen ist weltweit auf Erfolgskurs. Unsere Produkte überzeugen, unsere Strategie greift. Aber mit Erfolg und Größe wachsen auch die Erwartungen von Kunden, Investoren, Politik und Gesellschaft – gerade in derart unsicheren Zeiten wie heute“. Der VW-Chef befürchtet, das Unternehmen könne durch das hohe Wachstumstempo ähnliche Probleme bekommen wie der japanische Rivale Toyota.

In China bereitet das rasante Wachstum dem Konzern bereits ungeahnte Probleme. So bestehe dort bei VW „enormer Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern, der nicht immer leicht zu decken ist“, sagte VWs China-Chef Karl-Thomas Neumann der Automobilwoche. Selbst „die Sicherstellung einer rund um die Uhr verlässlichen Versorgung unserer neuen Fabriken mit Elektrizität in ausreichendem Umfang“ werde zunehmend schwierig.

26Nov/11

Seat: Kriselnde VW-Tochter will 2013 schwarze Zahlen schreiben

 Barcelona – Nach Jahren der Krise will die spanische Volkswagen-Tochter Seat ab 2013 wieder schwarze Zahlen schreiben und dazu im kommenden Jahr eine Reihe neuer Modelle auf den Markt bringen. „Bei der Produktoffensive, die wir starten, werden wir an unsere Kapazitätsgrenze stoßen“,
sagte Seat-Technikvorstand Matthias Rabe im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Die maximale Produktion im Stammwerk Martorell liegt bei mehr als 515.000 jährlichen Einheiten, 2010 liefen allerdings lediglich rund 335.000 Autos vom Band.

Nach Rabes Rechnung sollen in Matorell neben 100.000 Audi Q3 mindestens 200.000 Einheiten des Ibiza sowie auch des Leon gebaut werden. Kämen dann weitere Modelle wie Exeo, Toledo und Altea hinzu, würde Seat mehr Autos verkaufen, als im Stammwerk produziert werden können.
Zudem werden in Martorell nun auch für China bestimmte Modelle gefertigt. „Wir werden mit unseren Modellen Ibiza und Leon ab März in China vertreten sein“, betonte Rabe. „Das sportliche Kompakt-Segment ist zwar noch ein kleines, aber in diesem wachsenden Markt ein sehr interessantes.“ Seat will dort in den Großstädten 15 Händlerbetriebe eröffnen.

Seat hatte in den ersten neun Monaten dieses Jahres 266.800 Fahrzeuge verkauft und ein Ergebnis vor Steuern von minus 101 Millionen Euro eingefahren.

12Nov/11

Opel-Betriebsrat will um deutsche Jobs kämpfen

 Rüsselsheim/Detroit – Bei General Motors gibt es Pläne, Opel-Modelle für den europäischen Markt künftig auch Südkorea und Mexiko zu fertigen. Dagegen kündigt der Betriebsrat Widerstand an: „Ab 2015 könnten rund 300.000 Opel- und Vauxhall-Fahrzeuge jährlich aus Standorten außerhalb Europas nach Europa verschifft und hier verkauft werden. Das werden wir aber niemals akzeptieren“, sagte Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Die Fertigung muss dort stattfinden, wo die Märkte sind.“ Dies akzeptiere die Opel-Belegschaft schließlich auch im Falle des russischen Markts.
Umgekehrt sei es dagegen sinnvoll, den in Südkorea gefertigten Chevrolet Cruze auch in Europa bei Opel zu bauen, was pro Fahrzeug Logistikkosten von rund 500 Euro einsparen würde. Das Werk im polnischen Gliwice, in dem 3.400 Mitarbeiter die Modelle Astra GTC und Astra Classic bauen, fertigen, sei zudem nicht ausgelastet: „Dort können wir Produktionsausfälle nicht mit Kurzarbeit überbrücken. Da heißt es immer gleich hire and fire.“

Nach den GM-Plänen soll der ursprünglich für Antwerpen vorgesehene Kompakt-SUV auf Corsa-Basis möglicherweise in Südkorea gebaut werden, die Nachfolger von Agila und Antara könnten neben Asien auch in Mexiko gebaut werden. Hinzu kämen einige Zehntausend Einheiten des in der Türkei gebauten Combo und des Elektroautos Ampera aus den USA.