Tag Archives: Automobilwoche

20Aug/11

Autoindustrie: Mehr als eine Milliarde Euro für Werbung

 Von allen Sparten legt Internetwerbung legt am deutlichsten zu

München – Der deutsche Kfz-Markt hat im ersten Halbjahr 2011 insgesamt 1,036 Milliarden Euro für Werbung ausgegeben. Das entspricht einem Plus von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche unter Berufung auf Erhebungen des Hamburger Marktforschungsinstituts Nielsen Research. Zum Kfz-Markt werden neben Pkw auch Nutzfahrzeuge, Zweiräder, Reisemobile, Autohandel und -zubehör sowie die Reifenbranche gezählt.

Mit 375,2 Millionen Euro wurde der größte Posten in TV-Spots investiert. Für Anzeigen in Tageszeitungen wurden 234,4 Millionen Euro ausgegeben – ein Minus von 4,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum. 144,5 Millionen Euro entfielen auf Publikumszeitschriften, 14,3 Millionen auf Fachzeitschriften. In Radiospots wurden 126,9 Millionen investiert, in Plakate 33,6 und in Kinoreklame 2,8 Millionen Euro.

Deutlich gestiegen sind die Ausgaben für Werbung im Internet. 104,7 Millionen zahlten die Unternehmen aus der Autobranche dafür, im ersten Halbjahr 2010 waren es nur 88 Millionen Euro – ein Plus von 18,7 Prozent.

Bei den Unternehmen gab der VW-Konzern für seine Marke Volkswagen am meisten für Werbung aus. VW investierte 107,6 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2011. Auf Platz zwei folgt Daimler mit 74,2 Millionen Euro, dahinter Renault (69,1), Opel (63,3) und Ford (57,7).

09Jul/11

Daimler will den Smart nicht teilen

 Zweisitzer wird aus Kooperation mit Renault/Nissan ausgenommen

Stuttgart – Der Kleinstwagen Smart bleibt entgegen bisherigen Darstellungen von der weitreichenden Zusammenarbeit zwischen Daimler und Renault/Nissan ausgenommen.
„Es gibt dafür kein Entwicklungsprojekt innerhalb der Kooperation“, zitiert die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche eine mit der Situation vertraute Person. Die drei Autohersteller hatten im April des vergangenen Jahres unter anderem vereinbart, gemeinsam die nächste Generation des Smart und Renault Twingo zu entwickeln. Dabei bildet das Heckantriebskonzept von Smart zum ersten Mal die Grundlage für eine zweisitzige und eine viersitzige Variante. Damit schien klar zu sein, dass Smart die Produktpalette um einen Viersitzer und Renault um einen Zweisitzer erweitert. Beide Hersteller haben dieser Lesart auch niemals widersprochen. Die Markteinführung der ersten gemeinsamen Modelle ist ab 2013 vorgesehen.

Für Daimler ist der Smart Fortwo ein wichtiges Zukunftsmodell. Der Wagen ist seit der Einführung 1998 der einzige seiner Art und dürfte angesichts der weltweiten Urbanisierung künftig deutlich stärker gefragt sein.

Nach Informationen der Automobilwoche wird im Rahmen der Zusammenarbeit Renault/Nissan den neuen Vierzylinder-Benziner (M270) mit modernster Direkteinspritzung und Turboaufladung von Mercedes ebenso erhalten wie das komplett neu entwickelte Doppelkupplungsgetriebe. Die Powertrain-Komponenten sollen vor allem bei der Nissan-Luxusmarke Infiniti und auch bei Renault-Modellen der oberen Mittelklasse zum Einsatz kommen. Im Gegenzug lassen die Stuttgarter Drei- und Vierzylinder-Benziner sowie -Diesel nach eigenen Vorgaben bei Renault bauen.

Daimler wollte sich zu der Kooperation auf Nachfrage der Automobilwoche nicht äußern. Renault/Nissan war für eine Stellungnahme nicht erreichen.

25Jun/11

Opel arbeitet an drei neuen Motorenfamilien

 Rüsselsheim – Opel will seine Motorenpalette überarbeiten und dafür rund eine Milliarde Euro investieren. Entwicklungschefin Rita Forst sagte der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche: „Der Verbrennungsmotor wird noch lange Zeit die dominierende Antriebstechnologie sein. Deshalb haben wir unser Motorenangebot überarbeitet und bringen drei neue Motorfamilien auf den Markt.“ Dies werde zu Kraftstoffeinsparungen im Bereich zwischen sieben bis zehn Prozent führen, versprach sie.

Die neuen Benzinmotoren würden bei der Neuausrichtung in Hubräume bis 1,5 Liter und darüber eingeteilt, so Forst. Auch im Dieselbereich werde Opel im mittleren Bereich um 1,6 Liter Hubraum eine neue Generation auf den Markt bringen. Einen Zeitpunkt für die Einführung nannte sie noch nicht.
Zunächst wird ein modifizierter 1,7-Liter ecoFlex-Diesel (CDTI) mit 130 PS für den Astra angeboten. Eine mit dem Vorgang vertraute Person sagte der Automobilwoche, dass das Aggregat im Normzyklus nur 3,7 Liter Diesel verbrauchen soll und damit 17 Prozent weniger als der bisherige 1,7-Liter-Diesel. Zudem werden künftig die Benzinmotoren auch mit Start-Stopp-Systemen kombiniert.
Nach dem Astra werden in den nächsten sechs Monaten vier weitere ecoFlex-Modelle auf den Markt kommen.

25Jun/11

TomTom öffnet Navi-Plattform für Apps

 Berlin – Der Navigationsspezialist will seine Angebote stärker als bisher fest in Fahrzeuge integrieren und die volle Vernetzung mit dem Internet herstellen. „Die Plattform ist dann auch offen für Applikationen von Drittanbietern“, kündigte CEO Harold Goddijn im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche an. Damit will sich das niederländische Unternehmen zum Technologie- und Contentanbieter rund um das vernetzte Fahrzeug weiterentwickeln. „Da niemand weiß, welche Apps künftig angesagt sind, müssen wir flexibel sein“, betonte der Manager. Auch im Autobereich gelten die ursprünglich als Zusatzprogramme für Smartphones entwickelten Apps als Wachstumsmarkt.

Seine eigene Onlineplattform mit Abrechnungsfunktionen will TomTom ebenfalls für andere Firmen wie Versicherungen, Abschleppdiensten oder Parkhausbetreibern öffnen, sagte Goddijn: „Im Gegensatz zu Wettbewerbern, die so etwas aufbauen wollen, betreiben wir bereits eine Plattform mit 16 Millionen Kunden.“
Mit der Strategie will Goddijn dem rückläufigen Markt für mobile Navigationsgeräte begegnen und sieht deutliches Potenzial für seine Angebote: „In fünf Jahren können wir den Automotive-Umsatz auf mehrere hundert Millionen Euro ausbauen.“

25Jun/11

BayWa baut Autogeschäft aus

 München – Nach dem offiziellen Verkauf seiner Autohandelssparte vor zwei Jahren forciert der im MDAX gelistete Agrarkonzern BayWa nun offenbar wieder sein Kfz-Geschäft. Der Münchner Konzern erwirbt zum 1. Juli über seine hundertprozentige Tochter bhg Autohandelsgesellschaft eine Firma in Reutlingen, die bislang zur Wellergruppe gehörte, einem der größten deutschen Automobilhandelsunternehmen. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.
Zudem hat sich dem Blatt zufolge die BayWa nie völlig von dem Autogeschäft getrennt, obwohl Analysten stets einen Rückzug auf die Kernkompetenzen Agrar, Bau und Energie gefordert hatten. Über eine komplizierte Beteiligungsregelung blieb die Sparte als Finanzbeteiligung im Geschäftsbericht bestehen.

Vor zwei Jahren hatte die BayWa zwei Prozent ihrer AHG Autohandelsgesellschaft, die das Kfz-Geschäft bündelt, an die ZG Raiffeisen verkauft. 49 Prozent gingen an die deutsche Raiffeisen-Warenzentrale (DRWZ). Da die BayWa selbst mit 37,8 Prozent an der DRWZ beteiligt ist, werden ihr auch deren Anteile zugeschlagen, damit kommt sie auf 98 Prozent an der AHG.
Seit der offiziellen Lossagung haben sich die Autohäuser an insgesamt 29 Standorten bestens entwickelt. Mit 5.950 verkauften Neuwagen im Jahr 2010 rangieren sie auf Platz 29 der deutschen Händler. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 304 Millionen Euro, beim Ausstieg im August 2009 waren es 247 Millionen Euro. Nach dem Amtsantritt bei Europas größtem Agrarkonzern hatte BayWa-Chef Klaus Josef Lutz bereits einen Kfz-Umsatz von einer Milliarde Euro ins Spiel gebracht.