Tag Archives: China

29Jan/12

Bayerischer Zulieferer expandiert nach China und Mexiko

 Der bayerische Autozulieferer Dr. Schneider Gruppe investiert fünf Millionen Euro in jeweils ein neues Produktionswerk in China und in Mexiko. „Bis spätestens Anfang 2014 werden wir jeweils 2,5 Millionen Euro in diese beiden neuen Standorte investieren. Bis dahin werden wir jeweils 100 neue Mitarbeiter einstellen“, sagt Klaus Fricke, Vorsitzender der Geschäftsführung, im Gespräch mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Er fügte hinzu: „Unsere Kunden investieren zunehmend in China und im NAFTA-Raum – und wir folgen ihnen und sind damit eine der ganz wenigen Kunststoff-Automobillieferanten mit einem globalen Produktionsnetzwerk.“ Derzeit werden rund 3.000 Mitarbeiter weltweit beschäftigt, davon 1.200 in Deutschland.

„Mit dem Aufbau des Werkes im mexikanischen Zacatecas beginnen wir im Herbst 2012; im Frühjahr 2013 startet die Serienproduktion. Wir beliefern aus Mexiko unserer deutschen Kunden im Süden der USA mit Frischluftdüsen und -Systemen sowie Anbauteilen“, sagt Fricke. Zur Präsenz des Unternehmens im amerikanischen Markt gehört bereits ein Werk in Howell/USA, dem der neue Standort organisatorisch angegliedert wird.

In China wird die Produktion bereits dieses Frühjahr beginnen. Fricke: „Über unser bestehendes Vertriebs- und Sourcing-Büro hinaus werden wir im März nun in der Region Shenyang in Liaoyang die Produktion von Airvent-Systemen, Dekor- und Anbauteilen, wie dem Make-up-Spiegel für den BMW 3er und 5er, aufnehmen.“

Dr. Schneider ist ein international präsentes, mittelständisches Familienunternehmen mit einem Umsatz von 280 Millionen Euro und einem Gewinn (EBT) von zwölf Millionen Euro im Jahr 2010. Für 2011 werden ein Umsatz von rund 320 Millionen Euro sowie ein deutlich über dem Vorjahreswert liegendes Ergebnis erwartet. Der Spezialist für Automobil-Kunststoffprodukte wie Belüftungssysteme, Innenverkleidungen oder Module für Instrumententafeln und Mittelkonsolen wurde 1927 gegründet und verfügt über drei deutsche Werke (Kronach, Tschirn und Judenbach) sowie bislang fünf ausländische Produktionsstandorte – in Valencia/Spanien, Sao Paulo/Brasilien, Howell/USA, Radomierz/Polen und in Spisska Nova Ves / Slowakei. Das Markenversprechen des deutschen Zulieferers lautet „Excellence in Plastics“.

22Jan/12

Porsche bleibt „Made in Germany“ treu

 Stuttgart – Der schwäbische Sportwagenbauer Porsche verfolgt derzeit keine konkreten Pläne für den Aufbau eines Autowerks im Dollar-Raum. „Wir stehen zu unserer Authentizität, also auch den Gütesiegeln ‚Engineered by Porsche‘ und ‚Made in Germany‘“, sagte Marketing- und Vertriebsvorstand Bernhard Maier im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Eine Verlagerung der Produktionskapazitäten ins Ausland steht nicht auf der Agenda.“ Zwar könnte Porsche mit einer eigenen Fabrik in Übersee das Währungsrisiko auf seinem wichtigsten Einzelmarkt vor China erheblich reduzieren. Dennoch beharrte Maier: „Auch mit Blick auf eine mögliche Erweiterung unserer Produktionskapazitäten denken wir heute nicht über das Ausland nach.“
Der Sportwagenbauer sieht unter anderem die Suche nach qualifiziertem Personal in ausreichender Anzahl als „weltweit eine unserer größten Herausforderungen.“ Maier unterstrich: „Der ‚War for Talents‘ ist global längst voll entbrannt.“

Im Handel will Maier weiterhin mit Partnern zusammen arbeiten und den Verkauf nicht verstärkt in Eigenregie übernehmen: „Wir setzen nachhaltig auf den freien Unternehmer, wie wir es seit über 60 Jahren tun. Wir gehen auch künftig – nur in Ballungsräumen – nur dann selbst in die Verantwortung, wenn Absatz oder Standort akut bedroht sind.“

15Jan/12

Opel will Absatz in China 2012 um zehn Prozent steigern

 General Motors will den Absatz seiner deutschen Tochter Opel in China 2012 um etwa zehn Prozent steigern. „Vergangenes Jahr haben wir rund 5.000 Einheiten in China verkauft, dieses Jahr erwarte ich rund 5.500. Opel wird mit dem Markt wachsen“, sagte Kevin Wale, President und Managing Director von GM China, der Fachzeitschrift Automotive News Europe.

Die deutsche Marke werde auch in Zukunft ein kleinerer Anbieter in China bleiben. Wale: „Selbst wenn wir den Opel-Absatz steigern, wird Opel in China immer eine Nischenmarke bleiben. Wir werden unseren Erfolg in China auch künftig auf die Marken Chevrolet, Buick, Cadillac, Wuling und die neu gegründete Marke Baojun aufbauen“, betonte Wale und ergänzte: „Opel/Vauxhall muss in Europe wieder erfolgreich werden.“ Es gebe weder Pläne, das Netz von derzeit rund 50 Opel-Händlern auszubauen, geschweige denn Opel-Modelle lokal in China zu produzieren.

Während Opel 2011 nur 5.000 Fahrzeuge in China absetzen konnte, verkaufte GM insgesamt mehr als 2,5 Millionen Einheiten im größten Pkw-Markt der Welt – darunter 645.500 Buick, 595.000 Chevrolet, 30.000 Cadillac und 1,2 Millionen Einheiten seiner chinesischen Marke Wuling.

Derzeit bietet Opel in China die Modelle Antara, Astra und Zafira an. Dieses Jahr werden laut Wale der Insignia Sports Tourer und der neue Zafira Tourer folgen.

08Jan/12

Chinas Immobilienkrise drückt Import von deutschen Luxusautos

 Stuttgart – Die Angst vor dem Platzen der Immobilienblase in China drückt auch die Nachfrage nach teuren Luxusfahrzeugen aus Deutschland. Das auf China spezialisierte Prognose- und Beratungsunternehmen JSC rechnet in diesem Jahr mit einem Einbruch der Importe von 15 Prozent auf 850.000 Einheiten. „Dies wird sich vor allem auf die Gewinne der internationalen Hersteller auswirken, selbst wenn sie im Gesamtabsatz in China zulegen“, sagte JSC-Experte Jochen Siebert im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Davon besonders betroffen sind die deutschen Hersteller BMW, Mercedes und Porsche sowie internationale Luxusmarken wie Lamborghini, Ferrari und Bentley.

Dagegen dürfte Audi nach Sieberts Meinung ohne größere Schäden aus dem Nachfragetief hervorgehen: „Weil Audi nur zehn Prozent der Fahrzeuge importiert und mit der lokalen Produktion stark die unteren Segmente bedient, sind die Auswirkungen für die Marke begrenzt.“

Immobilienanalysten erwarten in diesem Jahr einen Preisverfall für Grundstücke und Häuser in China zwischen 20 und 25 Prozent. Damit steht und fällt die wirtschaftliche Entwicklung, da das Bruttoinlandsprodukt wesentlich von Immobilienpreisen und Infrastrukturinvestitionen getrieben wird. Auch die Finanzierung der Händler hängt stark vom Immobilienwert ab. Sie haben bereits 2011 auch im Premiumsegment mit Rabatten auf die schlechtere Nachfrage reagiert.

05Nov/11

Volkswagen China investiert 14 Milliarden Euro

 Berlin. Volkswagen investiert in China im Zeitraum von 2012 bis 2016 insgesamt 14 Milliarden Euro. „Wir sind der größte ausländischer Investor“, sagte Karl-Thomas Neumann, Präsident der Volkswagen Group China auf dem Kongress der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche in Berlin. Im vergangenen Jahr lieferte VW in China 1,92 Millionen Fahrzeuge an Kunden aus und beschäftigt rund 40.700 Mitarbeiter.

„China ist der meist umkämpfte Markt, weil er phantastische Zukunftsperspektiven bietet“, betonte Neumann. In den ersten neun Monaten führt VW im Reich der Mitte mit einem Marktanteil von 18,8 Prozent vor General Motors (10,3 Prozent) und Hyundai (neun Prozent). Die Wolfsburger konnten ihren Marktanteil im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,5 Prozent erhöhen. „Wir sind im Pkw-Markt mit weitem Abstand die Nummer eins, fast jedes fünfte Auto auf den Straßen ist von VW“, verdeutlichte Neumann. Um den Verkauf weiter anzukurbeln, plant er, das Händlernetz der Marken Audi, Skoda und Volkswagen auf 2.500 Vertriebspartner fast zu verdoppeln – 2010 waren es 1.305. „Das ist eine Riesenaufgabe, unsere Händler über Trainingsakademien und Schule auf den aktuellsten Stand zu bringen“, sagte Neumann.

Er sieht VW mit zwei Joint-Ventures – 1985 wurde Shanghai Volkswagen Automotive Co. mit der Shanghai Automotive Industrial Corporation gegründet, 1991 folgte die Gründung der FAW-Volkswagen Automotive Co. Ltd. mit First Automotive Work – gut aufgestellt. Der Konzern baut derzeit 22 Modelle in lokaler Fertigung, 40 weitere werden importiert, „wir haben über 60 verschiedenen Modelle in China“, so Neumann. Wurden im vergangenen Jahr knapp zwei Millionen Fahrzeuge in China gefertigt, „werden wir 2011 deutlich über zwei Millionen Fahrzeuge produzieren“, sagte Neumann in Berlin. Der China-Chef kündigte an, in diesem Jahr insgesamt sechs neue Modelle auf den Markt zu bringen, in den Folgejahren 2012 und 2013 sollen es jeweils acht neue Modelle sein.