Tag Archives: Deutschland

22Jan/12

Porsche bleibt „Made in Germany“ treu

 Stuttgart – Der schwäbische Sportwagenbauer Porsche verfolgt derzeit keine konkreten Pläne für den Aufbau eines Autowerks im Dollar-Raum. „Wir stehen zu unserer Authentizität, also auch den Gütesiegeln ‚Engineered by Porsche‘ und ‚Made in Germany‘“, sagte Marketing- und Vertriebsvorstand Bernhard Maier im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Eine Verlagerung der Produktionskapazitäten ins Ausland steht nicht auf der Agenda.“ Zwar könnte Porsche mit einer eigenen Fabrik in Übersee das Währungsrisiko auf seinem wichtigsten Einzelmarkt vor China erheblich reduzieren. Dennoch beharrte Maier: „Auch mit Blick auf eine mögliche Erweiterung unserer Produktionskapazitäten denken wir heute nicht über das Ausland nach.“
Der Sportwagenbauer sieht unter anderem die Suche nach qualifiziertem Personal in ausreichender Anzahl als „weltweit eine unserer größten Herausforderungen.“ Maier unterstrich: „Der ‚War for Talents‘ ist global längst voll entbrannt.“

Im Handel will Maier weiterhin mit Partnern zusammen arbeiten und den Verkauf nicht verstärkt in Eigenregie übernehmen: „Wir setzen nachhaltig auf den freien Unternehmer, wie wir es seit über 60 Jahren tun. Wir gehen auch künftig – nur in Ballungsräumen – nur dann selbst in die Verantwortung, wenn Absatz oder Standort akut bedroht sind.“

06Aug/11

VDA: Jeder zweite Neuwagen in Westeuropa aus deutscher Produktion

 VDA rechnet für 2011 mit Weltmarktanteil von 20 Prozent für deutsche Auto-Konzerne – Wissmann: „Dekade der Deutschen“

Berlin – Nahezu jeder zweite in Westeuropa verkaufte Neuwagen stammt nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie aus deutscher Produktion. „Der Marktanteil deutscher Konzernmarken liegt in Westeuropa bei über 47 Prozent“, sagte VDA- Präsident Matthias Wissmann im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Damit seien die deutschen Autokonzerne „klar die Nummer 1“.

In Deutschland selbst kamen die Marken der deutschen Konzerne zuletzt auf einen kumulierten Marktanteil von 70 Prozent. „In den USA hatten die Deutschen im ersten Halbjahr einen Pkw-Marktanteil von gut 11 Prozent, in China und Brasilien liegt er bei rund einem Fünftel, in Russland sind es 16 Prozent, in Indien gut 5 Prozent – Tendenz steigend“, so Wissmann. Westeuropa bleibe aber „bei aller Freude über unsere Erfolge in den Schwellenländern – unser Heimatmarkt. Dieser Markt, der in diesem Jahr knapp 13 Millionen Pkw nachfragen wird, ist weiterhin ein stabiler Anker unserer Industrie.“

Die Pkw-Produktion der deutschen Konzerne lag laut dem VDA 2010 bei 11,6 Millionen Pkw, davon gut 5,5 Millionen Einheiten im Inland. Für 2011 erwartet Wissmann ein weiteres Wachstum: „Insgesamt erwarten wir 2011 eine Produktion der deutschen Hersteller – in Deutschland und international – von rund 12,5 Millionen Pkw. Rund die Hälfte des Volumens – 5,9 Millionen Einheiten – wird im Inland gefertigt. Deutschland bleibt das Produktions-Rückgrat der deutschen Hersteller“, so Wissman.

Auch beim Absatz erwartet Wissmann weitere Zuwächse: „Weltweit können wir für unsere Hersteller – bei einem zu erwartenden Pkw-Markt von 65 Millionen Einheiten – mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent rechnen.“ Für 2012 erwartet der VDA „einen Weltmarkt von mehr als 70 Millionen Pkw. Und wir gehen davon aus, dass die deutschen Hersteller aufgrund ihrer Qualität und Innovationskraft weiter an Gewicht gewinnen werden. Es spricht einiges dafür, dass dies die Dekade der Deutschen wird.“

25Jun/11

Hyundai will in Deutschland massiv wachsen

 Hyundai will in Deutschland weiter expandieren und zu einer der stärksten Import-Marken werden: „Mein Ziel ist es, kontinuierlich zu wachsen und bis 2015 rund 100.000 Einheiten zu erreichen. Bei einem Gesamtmarkt von 3,1 bis 3,2 Millionen Neuzulassungen entspräche das einem Marktanteil von etwa 3,2 Prozent. 2008 waren wir noch bei 1,7 Prozent“, sagte Hyundai-Deutschland Chef Werner Frey der Fachzeitschrift Automotive News Europe.

Deutschland ist der absatzstärkste Markt von Hyundai in Europa. Im vergangenen Jahr kamen rund 75.000 der 358.000 in Europa verkauften Hyundai aus Deutschland. Dieses Jahr sollen es 80.000 von 400.000 werden. „Und bis 2015 etwa ein Fünftel der für Europa geplanten 500.000“, betonte Frey und fügte hinzu: „Wir sind die Hyundai-Lokomotive in Europa und wollen es auch bleiben.“ Dabei ist das Engagement der koreanischen Marke in Deutschland noch relativ jung. Frey: „Diesen Herbst werden wir unser 20-jähriges Jubiläum feiern.“

In Deutschland war Hyundai im ersten Quartal bereits der drittgrößte Importeur nach Renault und Skoda und hat damit etablierte Größen wie Peugeot, Toyota und Fiat hinter sich gelassen. Dabei sieht Frey allein dank des Ausbaus des Modellportfolios weiteres Potenzial: „Heute haben wir 11 Modelllinien, bis 2015 werden es schon 16 sein.“

Frey hofft auf einen Ausbau der Kapazitäten im einzigen europäischen Hyundai-Werk: „In unserem Werk im tschechischen Nosovice haben wir eine Kapazität von bis zu 300.000 Einheiten für drei Modelllinien. Sollte sich die Nachfrage weiter so nachhaltig erhöhen, könnte ich mir gut vorstellen, dass wir unsere Kapazitäten in Tschechien noch vor 2015 weiter ausbauen. Platz haben wir dort genug; ein zweites Werk ist schnell gebaut.“

Hyundai Deutschland gehört zu 64,71 Prozent der Emil Frey Gruppe, nur das übrige Drittel gehört der Hyundai Motor Company. Frey schließt nicht aus, dass die Südkoreaner bald Begehrlichkeiten verspüren, das erfolgreiche Deutschland-Geschäft zu übernehmen. Frey: „Es gibt hier keinen festen Zeitrahmen. Falls das Begehren aus Seoul aufkeimt, werden wir eine Lösung finden.“