Tag Archives: Europa

18Feb/12

Hyundai will nächstes Jahr 500.000 Autos in Europa verkaufen

 München – Der koreanische Autobauer Hyundai will nach den Worten seines Europa-Chefs Allan Rushforth im kommenden Jahr mehr als eine halbe Million Fahrzeuge in Europa verkaufen und bis zu vier Prozent Marktanteil erreichen. Das sagte Rushforth im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. In diesem Jahr sollen 465.000 Autos abgesetzt werden: „Unseren Marktanteil werden wir von 2,9 auf 3,5 Prozent erhöhen.“

Das Wachstum will das Unternehmen zunächst mit den bestehenden Produktionskapazitäten bewältigen. Bislang wurden im tschechischen Werk Nošovice 250.000 Fahrzeuge gebaut, in diesem Jahr sollen es 300.000 Einheiten sein: „Wir haben die Möglichkeit, die Kapazität zu erweitern, aber derzeit gibt es dazu keine Pläne.“

Mit der Bündelung der Vertriebsorganisationen für die wichtigsten Absatzmärkte des Konzerns in Europa (Deutschland, England, Frankreich, Italien und Spanien) soll auch der Handel effizienter gestaltet werden. Der Sitz der deutschen Hyundai-Zentrale werde von Neckarsulm nach Offenbach verlegt, bestätigte Rushforth. Während der Manager dafür noch keinen offiziellen Termin nennen wollte, erfuhr die Automobilwoche aus Hyundai-Kreisen, dass dies innerhalb der nächsten eineinhalb bis zwei Jahre passieren solle.

12Feb/12

Skoda-Vertriebschef Stackmann: Abhängigkeit von Europa reduzieren

 Der zum VW-Konzern gehörende tschechische Autohersteller Skoda will sich weltweit breiter aufstellen und seine Abhängigkeit vom europäischen Markt reduzieren. Das kündigte Marketingchef Jürgen Stockmann im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe an: „Heute verkaufen wir 60 Prozent unseres Absatzes in Europa und 40 Prozent außerhalb. Bis 2018 dürfte sich dieses Verhältnis komplett drehen“.

Stockmann erwartet, „dass die absolute Verkaufszahl für Europa weiter steigen wird. Unser Marktanteil liegt in Westeuropa derzeit bei knapp drei Prozent. Ich sehe hier auf alle Fälle mehr Potenzial. In Russland, Indien und China wollen wir schlicht noch schneller wachsen.“ Fünf Jahre nach dem Start sei China bereits zum größten Markt für Skoda geworden. Das Unternehmen verkaufte dort 2011 mit 220.000 Fahrzeugen eines Viertel seines globalen Absatzes: „Derzeit sind wir fokussiert auf die drei Modelle Fabia, Octavia und Superb, die auch alle in China gefertigt werden. Es werden der Yeti und auch die neue kompakte Limousine folgen.“

Nach dem weltweiten Absatzplus im vergangenen Jahr von mehr als 15 Prozent sieht Stockmann das Unternehmen auf einem guten Weg. Stackmann bestätigte das Ziel, bis im Jahr 2018 weltweit 1,5 Millionen Einheiten Fahrzeuge zu verkaufen. „Ja, das haben wir uns für 2018 mindestens vorgenommen. Im vergangenen Jahr haben wir 879.200 Einheiten weltweit verkauft – ein Plus von 15,3 Prozent zum Vorjahr. Und 2012 wollen wir weiter wachsen.“

Skoda stecke gerade mitten in einer Modelloffensive: „In den kommenden Jahren bringen wir im Schnitt alle sechs Monate eine Produktneuheit zu unseren Händlern. Das schafft zusätzlichen Rückenwind“, so Stackmann. Lücken im Modellportfolio, die der Hersteller schließen möchte, seien „ein großer Bruder des Yeti im SUV-Bereich (…) und ein weiteres Derivat der kompakten Limousine, die wir in der zweiten Jahreshälfte in den Markt bringen.“

Das Wachstum werde von Neueinstellungen begleitet. „Wir haben heute rund 28.000 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr betrug der Zuwachs rund 1.600 Arbeitsplätze. Und auch im laufenden Jahr stellen wir weiter ein“, so Stackmann. Zudem werde die VW-Tochter in den kommenden zwei bis drei Jahren alle 4.500 Händler weltweit auf eine neue Corporate-Identity umrüsten.

07Sep/11

Chevrolet kämpft mit schlechtem Bekanntheitsgrad

 Frankfurt/Main – Kurz vor Beginn der Internationalen Automobilausstellung IAA hat die GM-Tochter Chevrolet angekündigt, ihren Bekanntheitsgrad in Europa massiv steigern zu wollen. „Unsere größte Herausforderung ist, dass viele Menschen unsere Marke immer noch nicht kennen. Chevrolet wurde in Europe 2005 neu gelauncht. Nur rund fünf Prozent der Kunden kennen unsere Modelle. (…) Mein Ziel ist es, die ungestützte Bekanntheit auf über 20 Prozent zu heben“, sagte Wayne Brannon, Geschäftsführer von Chevrolet Europa, der Fachzeitschrift Automotive News Europe.

Ungeachtet der relativ geringen Bekanntheit wird das Unternehmen 2011 rund 500.000 Einheiten verkaufen: „Im vergangenen Jahr haben wir 477.194 Fahrzeuge in 35 europäischen Staaten, inklusive Russland und der Türkei, abgesetzt. Dieses Jahr werden es werden es wieder rund eine halbe Million.“ Mittelfristig will Brannon den Absatz auf eine Million Verkäufe verdoppeln. „2016 könnte noch ein guter Zeitrahmen für dieses Ziel sein.“

Der Marktanteil in Europa soll sich „mittelfristig auf 4 bis 5 Prozent“ erhöhen – nach 2,5 Prozent im vergangenen Jahr. Nachholbedarf habe Chevrolet vor allem in den fünf größten westlichen Märkten – Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich sowie Großbritannien – wo der Marktanteil nur bei 1,3 Prozent liege.

Im Laufe dieses Jahres wird Chevrolet sieben Neuheiten auf den Markt bringen und damit sein Portfolio auf 12 Modelle vergrößern. Darunter sind aber auch drei Nischen-Modelle. So soll das Schwestermodell des Opel Ampera namens Chevrolet Volt laut Brannon pro Jahr auf rund 1000 bis 2000 Verkäufe kommen. Für die neue Generation der Corvette erwartet Brannon europaweit zwischen 1000 und 1500 Verkäufe im Jahr, daneben 2000 Camaros – je zur Hälfte vom Coupé und Cabrio.

09Jul/11

Ford-Europachef attackiert Europäische Kommission

 Freihandelsabkommen mit Südkorea benachteiligt Europa

Köln – Nach dem Inkrafttreten des Freihandelsabkommens zwischen Europa und Südkorea hat Ford-Europachef Stephen Odell der EU-Kommission eine Benachteiligung der hiesigen Industrie vorgeworfen. „Selbst wenn der Automobilhandel zwischen Europa und Südkorea ohne tarifäre oder versteckte Handelshemmnisse ablaufen sollte, ist er beim Volumen absolut nicht ausgeglichen“, sagte Odell im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Schließlich ist der südkoreanische Markt nur 1,5 Millionen Fahrzeuge groß, der Europäische aber zwischen 15 und 17 Millionen.“ Der Manager warnte davor, entsprechende Verträge mit Indien und Japan zu schließen, “ so lange wir nicht gegenseitig womöglich bestehende nicht-tarifäre Handelshemmnisse identifiziert haben und klar vereinbaren, sie zu beseitigen.“

Zugleich warf Odell Teilen der EU-Kommission eine „wachsende Industrie-skeptische Haltung“ vor. „Das wird zum Beispiel im jüngsten White-Paper zur Mobilität deutlich, aus dem eine regelrechte Anti-Auto-Haltung spricht. Mir wurde gesagt, dass es sich dabei um ein bewusst ‚provokatives‘ Papier handle. Aber wir brauchen keine provokativen Papiere, sondern eine Politik, die der Bedeutung der Automobilwirtschaft in Europa gerecht wird.“ Die Branche beschäftige direkt 2,3 Millionen Menschen und weitere 10,4 Millionen indirekt.

09Jul/11

ZDK will Bürokratie im Autohandel abbauen

 Präsident Rademacher: „Wir wollen in Brüssel Einfluss nehmen“

Köln – Angesichts ständig wachsender Informationspflichten des Autohandels für Verbraucher plädiert der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) für einen radikalen Bürokratieabbau. „Inzwischen muss – bildlich gesprochen – für jeden Kaufvorgang ein ganzer Baum gefällt werden, um das nötige Papier zu produzieren“, sagte ZDK-Präsident Robert Rademacher im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Mit Blick auf gesetzlich vorgeschriebene Informationen zu Krediten, Versicherungen und demnächst zur Reifenkennzeichnung fügte er hinzu: „Das Mehr an Informationen ist für den Verbraucher nicht mehr überschaubar und daher kontraproduktiv.“

Da eine Vielzahl der Vorgaben auf europäischem Recht beruhten, will der ZDK hier aktiv werden: „Wir werden in Brüssel unseren Einfluss geltend machen, um die Flut an Informationen rund um den Autokauf einzudämmen.“ Rademacher nannte als Beispiel die nun vorgeschriebenen Werte zu den Energieträgerkosten. Sie basieren auf einem Kraftstoffpreis, der jährlich zum 30. Juni vom Bundeswirtschaftsministerium festgesetzt wird: „Wie volatil der tatsächliche Wert ist, erleben wir Woche für Woche an den Zapfsäulen.“