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31Okt/11

Opel-Betriebsrat will neue Modelle für Gliwice, Zaragossa und Bochum

 Rüsselsheim – Zwischen Opel-Management und –Betriebsrat bahnt sich ein Konflikt über den Fertigungsort der nächsten Generation der Modelle Agila und Antara sowie eines kleinen, zusätzlichen Geländewagens unterhalb des Antara ab. Opel-Betriebsratschef Klaus Franz formuliert im Interview mit Automotive News Europe klare Forderungen: „Die nächste Generation unseres Agila
werden wir definitiv nicht mehr mit Suzuki fertigen. Die Japaner haben sich
andere Partner ausgesucht. GM möchte den Kleinwagen in Korea produzieren
lassen, wir werden dafür kämpfen, ihn ab Ende 2014 in unserem polnischen
Werk in Gliwice bauen zu lassen.“



Franz hofft zudem, die Nachfolgegeneration des Geländewagens Opel Antara von Südkorea nach Deutschland verlagern zu können: „GM-Chef Dan Akerson hat Recht damit, dass
Chevrolet auch in Europa produziert werden sollte. Wir plädieren dafür, dass die nächste
Generation des Antara zusammen mit dem Chevrolet Captiva ab 2014 in Bochum
gefertigt wird, denn sie basiert ebenso wie der dort ohnehin gefertigte
Zafira auf der „compact high roof architecture“.



Ein zusätzliches Crossover-Modell auf der globalen GM-Kleinwagenarchitektur ließe sich laut Franz im spanischen Opel-Werk Zaragossa produzieren: „GM will den Gamma SUV ab Ende 2012 in
Südkorea fertigen lassen, wir plädieren dafür, das Auto in Zaragossa zu bauen. Schließlich gehen wir hier von einem
Volumen von rund 100.000 Einheiten aus – 70.000 für die Opel-Variante und
weitere 30.000 für den Ableger von Chevrolet. Die Chance, GM hier
umzustimmen, ist aber leider nur sehr klein. Dabei bräuchte Zaragossa
dringend mehr Kapazitäten, nachdem der Combo jetzt in Kooperation mit Fiat
in der Türkei gefertigt wird und zuletzt Corsa-Volumen nach Eisenach verlagert wurde.“

Ein Opel-Sprecher sagt auf Anfrage von Automotive News Europe, dass noch keine finalen Entscheidungen für die Fertigungsorte der drei Modelle getroffen wurden.

09Okt/11

Opel-Betriebsrat Franz: Langfristig 40.000 Mitarbeiter in Europa halten

 Rüsselsheim – Opel-Betriebsratschef und –Aufsichtsratsvize sieht die Restrukturierung als beendet an und erwartet für Opel ein „profitables Wachstum“. Die um rund 8.000 Stellen reduzierte Belegschaft soll langfristig gehalten werden. „Wir beschäftigen jetzt 40.000 Mitarbeiter in ganz Europa. Und diese Zahl wollen wir langfristig konstant halten“, sagte Betriebsratschef Klaus Franz im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Altersbedingte Austritte würden für strukturelle Verbesserungen und mehr Ingenieure genutzt. Allein dieses Jahr seien es „unter dem Strich rund 160 Neueinstellungen, nach 250 in 2010″, so der Betriebsrat.

Franz bestätigt frühere Aussagen der Geschäftsführung, in diesem Jahr eine „schwarze Null“ zu schreiben. „Ab 2012 sieht der Unternehmensplan wieder nachhaltige Gewinne vor“, ergänzte Franz. Insgesamt wolle Opel/Vauxhall in diesem Jahr rund 1,3 Millionen Fahrzeuge verkaufen, davon den größten Teil in Europa. 2010 waren es 1,2 Millionen.

Im Stammwerk Rüsselsheim werde seit September erstmals – neben dem Flaggschiff Insignia – der kompakte Opel Astra in der fünftürigen Version produziert: „Im ersten Quartal 2012 werden wir in Rüsselsheim die dritte Schicht flächendeckend einführen“. Insgesamt sollen in diesem Jahr in Rüsselsheim über 20.000 Astra vom Band laufen. Franz kündigte weiter an: „2012 werden wir bis zu 50 Prozent des Fünftürer-Volumens in Rüsselsheim fertigen, sprich 80 – 90.000 Einheiten. Die technische Kapazität des gesamten Werkes liegt bei 272.000 Einheiten (Insignia und Astra) im Dreischichtbetrieb.“ Die andere Hälfte des Astra-Fünftürer-Volumens läuft im polnischen Gliwice und britischen Ellesmere Port von Band – zusammen mit dem Dreitürer, GTC und Stufenheck. Der Sportstourer kommt komplett aus Ellesmere Port.

Auch die Entwicklung im ostdeutschen Opel-Werk Eisenach stimmt Franz zufrieden: Das für 2013 geplante Einstiegsmodell „Junior“ werde „mit einem Volumen von bis zu 90.000 Einheiten pro Jahr zusammen mit der nächsten Generation Corsa den Standort Eisenach langfristig absichern.“

Zur langfristigen Sicherung des Werkes Bochum stellte Franz eine Forderung auf: „GM-Chef Dan Akerson hat recht damit, dass Chevrolet auch in Europa produziert werden sollte, getrau der Philosophie „Die Produktion folgt dem Markt“. Wir plädieren dafür, dass die nächste Generation des Antara zusammen mit dem Chevrolet Captiva ab 2014 in Bochum gefertigt wird, den sie basiert ebenso wie der dort ohnehin gefertigte Zafira auf der Compact High Roof Architecture.“

23Jul/11

Opel startet Entwicklung eines neuen Flaggschiffs

 Franz fordert Fertigung auf verlängerter Insignia-Architektur am Stammsitz Rüsselsheim – Hybrid- und Brennstoffzellen-Antrieb sollen für neues Flaggschiff verfügbar sein

Rüsselsheim – Opel startet mit den Arbeiten für ein neues Flaggschiff und plant nach Informationen der Fachzeitschrift Automotive News Europe den Marktstart für Ende 2016/Anfang 2017. Der Opel-Vorstand sieht demnach ein Potenzial von 20.000 Einheiten im Jahr und will das Modell auf einer GM-Architektur positionieren. Ein Sprecher wollte das auf Anfrage der Zeitschrift nicht kommentieren.

Klaus Franz, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Betriebsratschef, sagte der Automotive News Europe: „Wir von der Arbeitnehmervertretung unterstützen dieses Projekt mit ganzer Kraft. So ein Flaggschiff kann nur auf der Epsilon 2-Architektur mit langem Radstand gebaut werden. Wir werden alles dafür tun, dass es an unserem Stammsitz in Rüsselsheim gebaut wird – und nicht etwa in Mexiko oder sonst wo.“

Die Arbeitnehmervertretung werde „dafür sorgen, dass das Flaggschiff die technologische Sperrspitze unserer Marke wird – mit Hybrid-Antrieb, Brennstoffzelle und vielen anderen State-of-the-Art-Technologien.“ Schon mit dem Elektroauto Ampera habe Opel „gezeigt, was wir können, und erfreuen uns technologisch eines Vorsprung von zwei, drei Jahren zum Wettbewerb.“

Das Absatzpotenzial von 20.000 Einheiten sieht auch Franz „für die Marken Opel/Vauxhall innerhalb und außerhalb Europas“. Einen früheren Starttermin als 2016/17 hält Franz nicht für realistisch: „Eigentlich nicht, aber es hängt von der Priorität und den Investitionen ab. Wir haben wichtigere Portfolio-Prioritäten, wie das Opel Cabrio, Coupé, den Junior und den kleinen SUV. Der ´Top of the Line´ – kurz TOL – ist Luxus.“

Der neue Opel-Vorstandsvorsitzende Karl-Friedrich Stracke hatte bereits im Mai offiziell die Pläne für ein neues Flaggschiff oberhalb des Insignia angekündigt, ohne Details zu nennen. Die Marke Opel soll so insgesamt höherwertig positioniert werden. Geplant sei ein Geländewagen-Kombi (SUV) mit attraktivem Design und großer Funktionalität, der Premiumansprüchen genügen soll.