Tag Archives: Frauenquote

29Okt/11

Von der Leyen: 70 Prozent männliche Chefs – „Katastrophen sehen anders aus“

 Berlin – Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) macht zu wenig weibliche Vorbilder in den Führungsetagen der Industrie für das mangelnde Interesse von Frauen für technische Studiengänge verantwortlich. „Wer stellt sich schon an einer Schlange an, in der nichts vorwärts geht?“, sagte die CDU-Politikerin im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Zudem gebe es in „den unteren Hierarchieebenen technischer Unternehmen“ einen „ganz ordentlichen Frauenanteil“. Dieser Prozentsatz müsse so gefördert werden, „dass er auch in die Chefetage vorrückt.“

Die Wirtschaft müsse „die Zeichen der Zeit erkennen“, warb von der Leyen weiter für die Frauenquote: „Die fehlenden Karriere-Perspektiven für qualifizierte Frauen passen nicht zum steigenden Fachkräftemangel. “ Deutschland könne sich das nicht leisten, darum müssten die großen Unternehmen jetzt Farbe bekennen und sagen, wie sie verlässlich mehr Frauen an die Spitze bringen wollen. Die Ministerin verwies auf die Vorgaben der EU-Kommission, wonach bis März 2012 „überzeugende Fortschritte“ erreicht sein müssten. Falls die Wirtschaft bis dahin nicht handele, werde Brüssel verbindliche Vorgaben machen.

Von der Leyen trat Befürchtungen entgegen, wonach Männer künftig durch die Frauenquote benachteiligt würden. Sie wolle einen Anteil von 30 Prozent von weiblichen Führungskräften: „Bleiben ja immer noch 70 Prozent der Führungspositionen für Männer! Katastrophen sehen anders aus.“

29Okt/11

Auto-Managerinnen lehnen Frauenquote ab

 Oberpfaffenhofen – Führende Frauen der Autobranche haben sich in einer Umfrage der Automobilwoche gegen die Einführung einer Frauenquote ausgesprochen. „Wir wollen die Quote nicht und halten sie nicht für hilfreich. Die Unternehmen können immer nur so weit sein, wie die Gesellschaft ist“, erklärte Brigitte Kasztan, Diversity-Managerin bei Ford of Europe und Ford Deutschland, der Branchen- und Wirtschaftszeitung. Rita Forst, Entwicklungschefin von Opel, sagte: „Ich habe Karriere gemacht, weil ich gut bin und nicht weil ich eine Frau bin.“ Die Frage zu einer Frauenquote erübrige sich nach ihrer Meinung damit.

Auch Birgit Behrendt, Einkaufschefin für Amerika bei Ford und einzige Frau im Vorstand des US-Konzerns, lehnt eine Quote ab. Das sei der falsche Weg, sagte sie der Automobilwoche: „Ich wünsche mir, dass Frauen deutlicher sagen, welche Position sie anstreben. Bescheidenheit ist keine Zier.“ Smart-Chefin Annette Winkler hält Frauenförderung für wichtig, allerdings: „Sie muss aber so gestaltet sein, dass sie Männer nicht benachteiligt.“

Die Automobilwoche stellt in der kommenden Ausgabe die “50 Top-Frauen der Autobranche” vor.