Tag Archives: VW

05Feb/12

VW-Entwicklungschef will Kraftstoffverbrauch massiv senken

 Wolfsburg – Neben intensiven Bemühungen um alternative Automobilantriebe setzt VW auch in Zukunft auf sparsame Verbrennungsmaschinen und will ihren Verbrauch nochmals deutlich reduzieren. „Zukünftige Diesel- als auch Ottomotoren bieten unter Einhaltung schärfster Abgasgrenzwerte in Kombination mit intelligenten Fahrzeug- und Triebstrangkonzepten signifikante Kraftstoffeinsparpotenziale im zweistelligen Prozentbereich“, sagte Volkswagen-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Wesentliche Technologien sind dabei effiziente Brennverfahren, Downsizing, Verlustwärmenutzung, Thermomanagement, Hybridisierung“. Der Chefingenieur weiter: „Dazu kommen natürlich noch weitere Reduzierungen von Reibung und die Abschaltung beziehungsweise bedarfsgerechte Steuerung von Nebenaggregaten.“

Gerade bei der Verkleinerung der Hubräume, dem Downsizing, müssten allerdings zugleich hohe Anforderungen in Bezug auf den Komfort erfüllt werden: „In den Volumensegmenten werden Vier-Zylinder-Motoren nach wie vor dominieren. Aber auch Drei-Zylinder-Aggregate werden ein fester Bestandteil der Motorenpalette sein, und dies insbesondere im Rahmen der zunehmenden Hybridisierung“, betonte der VW-Chefingenieur. Mit Blick auf gasbetriebene Autos wie den Volkswagen Passat EcoFuel, den der Topmanager als „umweltfreundlichen und fahraktiven“ Pkw schätzt, räumte Hackenberg ein, dass „sich viele Kunden von der noch teils lückenhaften Tankstellen-Infrastruktur insbesondere an Autobahnen abschrecken“ lassen.

22Jan/12

Neuer Standort in Amerika: Audi bevorzugt Mexiko

Produktionsvorstand Macht: Entscheidung fällt „im nächsten halben Jahr“

 München – Für ein neues Werk in Nordamerika bevorzugt Audi einen Standort in Mexiko. Wegen der geringeren Lohnkosten und der Möglichkeit, die Autos zollfrei in die USA, nach Südamerika oder Europa zu exportieren, sei Mexiko derzeit die erste Wahl, erfuhr die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche aus dem Unternehmen. Michael Macht, Konzern-Produktionsvorstand der Audi-Mutter Volkswagen, bestätigte gegenüber dem Blatt, dass einiges für Mexiko spreche. „Es gibt aber auch Argumente dagegen“, so Macht: „Zieht man von dem Land die Gegenden ab, die Erdbeben- oder Hurrikan-gefährdet sind und wo die Sicherheitslage schwierig ist, bleibt nicht mehr viel.“ In den sicheren Gebieten existierten bereits einige Werke: „Dementsprechend hoch ist dort das Lohnniveau – und die Arbeitskräfte sind knapp.“ Eine Entscheidung über den Standort würde im nächsten halben Jahr fallen.

Weitere Vorteile Mexikos: Neben geringeren Lohnkosten ist der Warenaustausch in die EU zollfrei. Dagegen wird auf in den USA gefertigte Fahrzeuge beim Transport nach Europa zehn Prozent Importzoll erhoben. Auch in dem Wirtschaftsverbund Mercosur zwischen Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay unterliegt der Austausch von Teilen und Autos mit Mexiko keinem Zoll. VW-Konzernchef Martin Winterkorn jedoch soll sich intern aus Image-Gründen für einen Standort in den USA, zum Beispiel in der Nähe des neuen VW-Werkes Chattanooga ausgesprochen haben: Ein Werk in den USA könnte dort den Absatz beflügeln. Der Absatz von Audi in den USA liegt weit hinter dem von BMW und Mercedes zurück.

Eine Produktion rechnet sich für Audi mit einem Modell, von dem mindestens 150.000 Einheiten jährlich abgesetzt werden und die weltweit identisch sind. Intern wird der Q5 als Favorit gehandelt, der sich 2011 176.000 mal verkaufte. Wird dagegen der A4 in Nordamerika produziert, spräche das für einen Standort in den USA. Dort würden die Limousinen für den lokalen Markt gebaut, parallel würde der A4 weiterhin in Deutschland gefertigt. Vom A4 liefen 2011 rund 325.000 Fahrzeuge vom Band.

08Jan/12

Winterkorn will VW „ökonomisch und ökologisch neu aufstellen“

 Wolfsburg – VW-Vorstandschef Martin Winterkorn will die Kernmarke Volkswagen für den 2012 absehbar schärferen Wettbewerb rüsten und den gesamten Konzern mit einer großen Technologieoffensive für die Zukunft wappnen. „Wir spüren eines immer deutlicher: Wer an der Spitze fährt, hat viele Gegner“, zitiert die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche aus einer Mitteilung Winterkorns an seine Führungskräfte. „Unsere Wettbewerber attackieren Volkswagen überall auf der Welt“. Der Topmanager sieht demnach VW inzwischen gar vor der „größten Herausforderung, die je ein Autohersteller zu bestehen hatte“. Winterkorn kündigt daher intern an: „Wir werden Volkswagen in den nächsten Jahren komplett neu aufstellen: ökonomisch und ökologisch! Mit neuen Technologien und Modellen, in neuen Märkten, mit neuen Fabriken und mit Investitionen in einem Ausmaß, wie es sie noch nie gegeben hat.“

Sorgen bereiten dem VW-Lenker derzeit die unsicheren Perspektiven auf bedeutsamen Automärkten. „Das konjunkturelle Umfeld wird von Tag zu Tag unberechenbarer“, konstatiert Winterkorn. „Und in Wirtschaft und Politik erleben wir in diesen Tagen nichts weniger als eine fundamentale Vertrauenskrise“. Angesichts vielerorts womöglich rückläufiger Nachfrage etwa befürchtet der Konzernchef unter anderem kostspielige Rabattschlachten von Konkurrenten. Daher plant Volkswagen zur Sicherung des eigenen Vorsprungs eine umfassende Technikoffensive für die wichtigsten Modelle. So sollen in der Kleinwagenklasse beim Polo bis zum Jahr 2020 die Emissionen im Modelldurchschnitt auf 82 Gramm CO2 pro Kilometer sinken. Um das Gewicht der Autos zu reduzieren, wird unter anderem „innerhalb des Karosserieaufbaus der fahrzeugspezifische Einsatz von Aluminium ermöglicht“, heißt es der Automobilwoche zufolge in VW-internen Plänen. In der Kompaktklasse will VW beim Ende 2012 startenden Golf VII neben Motoren und Getrieben auch Fahrwerke, Sitze, Armaturentafeln, Frontends und Stoßfänger „just in sequence“ vom Geschäftsbereich „Komponente“ ans Band liefern lassen. Ziel ist eine massive Kosteneinsparung in der Produktion. Im Luxussegment strebt VW mehr Synergien an. So werden künftig alle Oberklasse-SUVs des Konzerns sowie das VW-Flaggschiff Phaeton auf dem neuen Längsbaukasten „MLB evo“ von Audi basieren.

Volkswagen will mit zehn Millionen verkauften Fahrzeugen spätestens 2018 Weltmarktführer sein. Erklärte Rivalen sind dabei global operierende Unternehmen wie Hyundai, Toyota und GM. Der südkoreanische Konzern Hyundai-Kia beispielsweise strebt an, im jüngst begonnenen Jahr weltweit erstmals mehr als sieben Millionen Autos zu abzusetzen.

13Dez/11

Nachfrageboom: BMW, Audi und Mercedes verkürzen Werksferien

 München – Während die deutschen Premiumautobauer BMW, Audi und Mercedes ihre Weihnachtspause verkürzen, haben die Volumenhersteller VW, Ford und Opel eine meist zweiwöchige Produktionspause geplant. Die Werke bei BMW sind laut Produktionsvorstand Frank-Peter Arndt zu mehr als 110 Prozent ausgelastet, berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Um den hohen Bestelleingang abzubauen, verkürzt BMW die Werksferien in München, Regensburg, Oxford und Spartanburg auf eine Woche. Andere Werke werden aufgrund anstehender Wartungsarbeiten dagegen etwas länger geschlossen.

„Mercedes-Benz hält die Bänder über den Jahreswechsel so kurz wie möglich an“, sagte ein Sprecher dem Blatt. Möglichst nur eine Woche lang soll pausiert werden, lediglich in Sindelfingen sind wegen nötiger Umbauten für die neue S-Klasse zwei Wochen erforderlich. „Die Auftragslage bei Audi ist hervorragend, die Werke sind voll ausgelastet”, zitiert die Automobilwoche einen Sprecher. Audi ist auf gutem Weg, den angepeilten Rekordabsatz von 1,3 Millionen Fahrzeugen in diesem Jahr zu übertreffen.

Bei Porsche wird am Standort des 911ers in Stuttgart ebenfalls nur eine Woche pausiert. Im Werk Leipzig (Panamera und Cayenne) gibt es zwar volle zwei Wochen Pause, im Januar stellt das Werk aber vom Zwei- auf Dreischichtbetrieb um, vor allem dank anhaltend hoher Nachfrage aus China.

26Nov/11

VW fürchtet „unsichere Zeiten“

 Wolfsburg – VW-Konzernlenker Martin Winterkorn stimmt das Management der Kernmarke Volkswagen auf unsichere Zeiten ein und warnt vor Selbstzufriedenheit. „Wir werden unsere Mach-18-Ziele nur in einem breiten gesellschaftlichen Konsens erreichen“, warnen Winterkorn und VW- Personalvorstand Horst Neumann in der Einladung zur „Management Konferenz 2011“ am 15. Dezember in Dresden, die der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche vorliegt. Die Wachstumsstrategie Mach 18 soll Volkswagen spätestens im Jahr 2018 zum größten und angesehensten Autobauer weltweit machen. „Im gesamten Kollegium wird diese Konferenz schon mit größter Spannung erwartet“, sagte ein VW-Topmanager dem Blatt. „Ob Zwist mit Suzuki oder Ausbau unseres Lkw-Geschäfts – es gibt nun mal eine Vielzahl offener Fragen, die wir dringend zu erörtern haben.“

Zugleich will Winterkorn in Dresden den Gefahren beginnender Selbstzufriedenheit begegnen: „Volkswagen ist weltweit auf Erfolgskurs. Unsere Produkte überzeugen, unsere Strategie greift. Aber mit Erfolg und Größe wachsen auch die Erwartungen von Kunden, Investoren, Politik und Gesellschaft – gerade in derart unsicheren Zeiten wie heute“. Der VW-Chef befürchtet, das Unternehmen könne durch das hohe Wachstumstempo ähnliche Probleme bekommen wie der japanische Rivale Toyota.

In China bereitet das rasante Wachstum dem Konzern bereits ungeahnte Probleme. So bestehe dort bei VW „enormer Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern, der nicht immer leicht zu decken ist“, sagte VWs China-Chef Karl-Thomas Neumann der Automobilwoche. Selbst „die Sicherstellung einer rund um die Uhr verlässlichen Versorgung unserer neuen Fabriken mit Elektrizität in ausreichendem Umfang“ werde zunehmend schwierig.