Tag Archives: Winterkorn

08Jan/12

Winterkorn will VW „ökonomisch und ökologisch neu aufstellen“

 Wolfsburg – VW-Vorstandschef Martin Winterkorn will die Kernmarke Volkswagen für den 2012 absehbar schärferen Wettbewerb rüsten und den gesamten Konzern mit einer großen Technologieoffensive für die Zukunft wappnen. „Wir spüren eines immer deutlicher: Wer an der Spitze fährt, hat viele Gegner“, zitiert die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche aus einer Mitteilung Winterkorns an seine Führungskräfte. „Unsere Wettbewerber attackieren Volkswagen überall auf der Welt“. Der Topmanager sieht demnach VW inzwischen gar vor der „größten Herausforderung, die je ein Autohersteller zu bestehen hatte“. Winterkorn kündigt daher intern an: „Wir werden Volkswagen in den nächsten Jahren komplett neu aufstellen: ökonomisch und ökologisch! Mit neuen Technologien und Modellen, in neuen Märkten, mit neuen Fabriken und mit Investitionen in einem Ausmaß, wie es sie noch nie gegeben hat.“

Sorgen bereiten dem VW-Lenker derzeit die unsicheren Perspektiven auf bedeutsamen Automärkten. „Das konjunkturelle Umfeld wird von Tag zu Tag unberechenbarer“, konstatiert Winterkorn. „Und in Wirtschaft und Politik erleben wir in diesen Tagen nichts weniger als eine fundamentale Vertrauenskrise“. Angesichts vielerorts womöglich rückläufiger Nachfrage etwa befürchtet der Konzernchef unter anderem kostspielige Rabattschlachten von Konkurrenten. Daher plant Volkswagen zur Sicherung des eigenen Vorsprungs eine umfassende Technikoffensive für die wichtigsten Modelle. So sollen in der Kleinwagenklasse beim Polo bis zum Jahr 2020 die Emissionen im Modelldurchschnitt auf 82 Gramm CO2 pro Kilometer sinken. Um das Gewicht der Autos zu reduzieren, wird unter anderem „innerhalb des Karosserieaufbaus der fahrzeugspezifische Einsatz von Aluminium ermöglicht“, heißt es der Automobilwoche zufolge in VW-internen Plänen. In der Kompaktklasse will VW beim Ende 2012 startenden Golf VII neben Motoren und Getrieben auch Fahrwerke, Sitze, Armaturentafeln, Frontends und Stoßfänger „just in sequence“ vom Geschäftsbereich „Komponente“ ans Band liefern lassen. Ziel ist eine massive Kosteneinsparung in der Produktion. Im Luxussegment strebt VW mehr Synergien an. So werden künftig alle Oberklasse-SUVs des Konzerns sowie das VW-Flaggschiff Phaeton auf dem neuen Längsbaukasten „MLB evo“ von Audi basieren.

Volkswagen will mit zehn Millionen verkauften Fahrzeugen spätestens 2018 Weltmarktführer sein. Erklärte Rivalen sind dabei global operierende Unternehmen wie Hyundai, Toyota und GM. Der südkoreanische Konzern Hyundai-Kia beispielsweise strebt an, im jüngst begonnenen Jahr weltweit erstmals mehr als sieben Millionen Autos zu abzusetzen.

26Nov/11

VW fürchtet „unsichere Zeiten“

 Wolfsburg – VW-Konzernlenker Martin Winterkorn stimmt das Management der Kernmarke Volkswagen auf unsichere Zeiten ein und warnt vor Selbstzufriedenheit. „Wir werden unsere Mach-18-Ziele nur in einem breiten gesellschaftlichen Konsens erreichen“, warnen Winterkorn und VW- Personalvorstand Horst Neumann in der Einladung zur „Management Konferenz 2011“ am 15. Dezember in Dresden, die der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche vorliegt. Die Wachstumsstrategie Mach 18 soll Volkswagen spätestens im Jahr 2018 zum größten und angesehensten Autobauer weltweit machen. „Im gesamten Kollegium wird diese Konferenz schon mit größter Spannung erwartet“, sagte ein VW-Topmanager dem Blatt. „Ob Zwist mit Suzuki oder Ausbau unseres Lkw-Geschäfts – es gibt nun mal eine Vielzahl offener Fragen, die wir dringend zu erörtern haben.“

Zugleich will Winterkorn in Dresden den Gefahren beginnender Selbstzufriedenheit begegnen: „Volkswagen ist weltweit auf Erfolgskurs. Unsere Produkte überzeugen, unsere Strategie greift. Aber mit Erfolg und Größe wachsen auch die Erwartungen von Kunden, Investoren, Politik und Gesellschaft – gerade in derart unsicheren Zeiten wie heute“. Der VW-Chef befürchtet, das Unternehmen könne durch das hohe Wachstumstempo ähnliche Probleme bekommen wie der japanische Rivale Toyota.

In China bereitet das rasante Wachstum dem Konzern bereits ungeahnte Probleme. So bestehe dort bei VW „enormer Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern, der nicht immer leicht zu decken ist“, sagte VWs China-Chef Karl-Thomas Neumann der Automobilwoche. Selbst „die Sicherstellung einer rund um die Uhr verlässlichen Versorgung unserer neuen Fabriken mit Elektrizität in ausreichendem Umfang“ werde zunehmend schwierig.

29Okt/11

VW-Chef Winterkorn zufrieden mit Skoda und Seat

 Wolfsburg – Der VW-Konzern setzt verstärkt auf seine Einstiegsmarke Škoda. VW-Chef Martin Winterkorn bestätigte im Interview mit Automotive News Europe, dass die tschechische Tochter im Jahr 2018 das Verkaufsziel von 1,5 Millionen Verkäufen plant: „Škoda gehört zu den wachstumsstärksten Automarken der Welt. Škoda steht im Kern für preiswerte und technisch solide Autos, die den Zeitgeist punktgenau treffen. Diese Positionierung schärfen wir weiter, denn in diesem Segment warten in China, Russland, Indien und Europa Millionen von Kunden auf die richtigen Angebote von Škoda.“ Vergangenes Jahr verkaufte die Marke global 762.600 Fahrzeuge.

Gerüchten, wonach die spanische Tochter Seat mittelfristig eingestellt werden könnte, wenn die Marke weiter defizitär bleibt, widersprach Winterkorn: „Die Fakten sehen ganz anders aus. Bei Seat geht aktuell vieles in die richtige Richtung. Die Absatzzahlen steigen, es kommen tolle neue Autos, und die Marke tritt jetzt auch in China an. Ich muss sagen: Mir gefällt, was sich derzeit bei Seat bewegt.“

Schon heute deckt der VW-Konzern mit seinem Mehrmarkenportfolio nahezu alle Mobilitätskonzepte ab – vom Kleinstwagen bis zum Heavy Truck. Auf die Frage, wann VW eine Motorradmarke hinzufügen werde, antwortete Winterkorn: „Motorräder sind ohne Frage eine schöne Sache. Aber es gibt keine Planungen für den Einstieg in dieses Geschäft.“

Dagegen treibt VW die Idee eines Zweisitzers auf vier Rädern mit Hochdruck voran.
Auf die Frage, ob das 1-Liter-Auto XL 1 in der Dresdner Manufaktur lokalisiert wird, antwortete Winterkorn: „Wir werden ab 2013 eine Kleinserienfertigung starten – in Deutschland. Weitere Details stehen noch nicht fest.“ Neben Dresden hat das 1-Liter-Auto nach Informationen von Automotive News Europe auch Chancen, am Stammwerk Wolfsburg gefertigt zu werden.

15Okt/11

VW-Konzern will 2018 rund 500.000 Mitarbeiter beschäftigen

 Wolfsburg – Der VW-Konzern wird seine aktuelle Belegschaftsgröße von 435.000 Mitarbeitern auf eine halbe Million Menschen steigern und diese Größe auch bis 2018 halten. „Wir gehen davon aus, dass langfristig für uns konzernweit rund 500.000 Menschen arbeiten werden. Dazu kommen jeweils über eine Millionen Mitarbeiter bei Zulieferern und im Handel“, sagte Vorstandschef Martin Winterkorn im Interview mit Automotive News Europe. „Und dabei sind deren Familien noch gar nicht berücksichtigt. All diese Menschen bauen direkt oder indirekt darauf, dass Volkswagen auf Erfolgskurs bleibt“, betonte Winterkorn weiter. Die Zahl wird sicher „nicht deutlich“ über die halbe Million hinaus gehen, weil VW „auch weiterhin Fortschritte in Sachen Produktivität“ machen wollen. Allein in diesem Jahr hole VW rund 7.500 Hochschulabsolventen an Bord. Winterkorn: „Wir müssen die Top-Leute für uns gewinnen. Deshalb macht mir auch der Ingenieursmangel in Deutschland Sorge.“

VWs Weltmarktanteil lag 2010 bei 11,4 Prozent. Dieses Jahr erwartet Winterkorn für den reinen Pkw-Markt „62 bis 63 Millionen Einheiten. Für den Konzern haben wir uns die Marke von acht Millionen vorgenommen. Damit wären wir dann bei einem Weltmarktanteil von gut 12 Prozent. Bis 2018 rechnen wir damit, dass sich der Markt weiter deutlich nach oben entwickelt. Unser Ziel ist es, überproportional zu wachsen.“

China sei der Markt, in dem VW das absolut gesehen stärkste Wachstum erwartet. Winterkorn: „Hier ist mit einem Wachstum um über 50 Prozent auf über 28 Millionen Einheiten bis 2018 zu rechnen. Osteuropa wird sich stark entwickeln, aber auch Westeuropa wird wachsen – auf 15 bis 17 Millionen Einheiten.“

Einer der größten Wachstumsbausteine sei das neue Einstiegsmodell VW Up und seine Ableger bei Skoda und Seat. Winterkorn: „Wenn erst einmal alle Marken und alle Varianten in allen Ländern eingeführt sind, rechne ich mit einem Absatz von mehreren hunderttausend Einheiten jährlich. Die New Small Family ist also ein wichtiger Baustein unserer Wachstumsstrategie.“

Aufholbedarf habe VW nach Winterkorns Worten bei Pick-Ups, kündigte der Konzernchef mit Blick auf Toyota an: „Der Amarok kann da nur der Anfang sein. Gerade in Asien und Südamerika brauchen wir – so wie unser Wettbewerber Toyota – hier ein breiteres Angebot in den unterschiedlichen Größenklassen.“

19Sep/11

VW-Chef Winterkorn: Kostendisziplin und Profitabilität forcieren

 Wolfsburg – Trotz Milliarden-Investitionen in neue Werke, Produkte und Innovationen achtet der VW-Konzern verstärkt auf die Kosten und Rendite. VW-Konzernvorstand Martin Winterkorn sagte im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe: „Wir steigern nicht nur das Volumen, sondern auch die Kosteneffizienz. So sollen die Sachinvestitionen eine Quote von sechs Prozent vom Umsatz nicht überschreiten. Und die Quote für Forschung und Entwicklung liegt bei rund vier Prozent. Wir sind bei beiden Werten voll im Plan. Das ist so und soll auch so bleiben.“

Winterkorn und VW Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch mahnen ihre Topmanager laut Informationen von Automotive News Europe regelmäßig, dass der Volkswagen-Konzern in der Weltrangliste 2010 zwar schon die Nummer 2 beim Absatz war, bei der Marge aber nur auf Platz 7. Die Umsatzrendite des Konzerns lag im ersten Halbjahr nur bei 5,5 Prozent. Das Ziel bis 2018 ist laut Winterkorn eine Umsatzrendite von mehr als acht Prozent bei einem Absatz von mehr als zehn Millionen Fahrzeugen.

Ein wesentlicher Baustein zur Kostendisziplin ist die VW-Baukastenstrategie. Winterkorn: „Ohne solche Strategien sind Sie heute in der Automobilindustrie nicht mehr wettbewerbsfähig. Unsere modularen Baukästen reduzieren Kosten, Produktions- und Entwicklungszeit und ermöglichen uns eine noch größere Vielfalt bei Modellen und Technologien. Der modulare Querbaukasten zum Beispiel reduziert die Einmal- und Stückkosten um 20 Prozent. Die Produktionszeit pro Fahrzeug sinkt sogar um rund 30 Prozent. Ganz zu schweigen von den signifikanten Gewichts- und Emissionsreduktionen.“