Der Airbag-Hersteller Takata hat seine Produktionskapazitäten angesichts der Welle an Rückrufen massiv erhöht. „Wir können derzeit weltweit 1,5 Millionen Module pro Monat zusätzlich produzieren, um die Rückrufe abzuarbeiten“, sagte Takata-Europa-Chef Claus Rudolf im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.
Normalerweise produziert Takata in Europa etwa 750.000 Frontairbagmodule pro Monat. Dies sei eine enorme Anstrengung, zumal die Airbags für die oft viele Jahre alten Autos teils neu entwickelt und zugelassen werden müssten.
Der Zulieferer muss allein in den USA mehr als 24 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten holen, um mangelhafte Airbags auszutauschen. Diese können bei einem Unfall so heftig auslösen, dass Metallsplitter durch den Innenraum fliegen und Insassen verletzt oder gar getötet werden. Auch deutsche Hersteller waren vom Rückruf Anfang Februar mit etwa 2,5 Millionen Fahrzeugen betroffen.
Zu möglichen Schadenersatzforderungen der Autobauer sagte Rudolf, man befinde sich derzeit in Gesprächen. „Klar ist, dass wir Rückstellungen gebildet haben in einer Größenordnung, die für ein familiär geführtes Unternehmen mit rund fünf Milliarden Euro Umsatz und 50.000 Mitarbeitern weltweit leistbar sind.“ Das Unternehmen sei nicht versichert.
Rudolf widersprach Meldungen, wonach deutsche Standorte wegen der Krise gefährdet sein könnten. „Es gibt momentan keine Überlegungen, Mitarbeiter zu entlassen.“