Trickserei beim Umweltbonus

Die seit 1. Juli 2016 geltende Förderung für Elektroautos kommt Kunden nur teilweise zugute, da Hersteller ihre Anteil an der Kaufprämie mit eigenen Rabatten verrechnen. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche unter Berufung auf Vergleiche des Neuwagenvermittlers MeinAuto.de.

So stieg beispielsweise beim Nissan Leaf der durchschnittliche Rabatt nur um 430 Euro, obwohl Nissans Hälfte des Umweltbonus 2.000 Euro beträgt. Vom Staat erhält der Kunde direkt 2.000 Euro. Zu den insgesamt 4.000 Euro Kaufprämie klafft beim Nissan Leaf damit eine Lücke von 1.570 Euro. Im Marketing verspricht Nissan dabei sogar 3.000 Euro Elektrobonus.

Beim Peugeot iOn Active ist die Lücke mit gut 2.000 Euro sogar noch größer als beim Nissan Leaf. Und auch bei Plug-in-Hybriden, die mit je 1.500 Euro von Staat und Hersteller gefördert werden, wird geknausert. Beim BMW Dreier und Zweier Active Tourer ermittelte MeinAuto.de Lücken von 1.160 beziehungsweise 1.270 Euro, beim Mitsubishi Outlander waren es 800 Euro.

MeinAuto.de hat die angebotenen Rabatte ausgewählter Modelle vor und nach Einführung der staatlichen Förderung für Elektrofahrzeuge verglichen. Bis Ende Oktober sind insgesamt erst 5.782 Anträge auf Umweltbonus eingegangen. Insgesamt hat die Bundesregierung ein Förderprogramm von bis zu 1,2 Milliarden Euro aufgelegt, dass Anreize für den Kauf von über 300.000 E-Autos bieten soll.