VW-Manager suchen nach Dieselaffäre neue Jobs

Göteborg/Wolfsburg – Die Krise bei Volkswagen löst bei Entwicklern und Führungskräften im Konzern offenbar verstärkt Zukunftsängste aus. „Wir erhalten zurzeit jede Menge Initiativbewerbungen aus Norddeutschland“, sagte Volvos Entwicklungsvorstand Peter Mertens der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.

„Der Standort Göteborg ist zwar kein Selbstläufer, aber Volvo ist als Arbeitgeber trotzdem wieder sehr attraktiv geworden.“

Heiner Fischer, Managing Partner beim Headhunter Herbold-Fischer Associates in Frankfurt, beobachtet wachsendes Interesse an einem Jobwechsel in den VW-Führungsetagen: „Wir verzeichnen derzeit tatsächlich vermehrt Anrufe aus Wolfsburg.“ Er fügte aber einschränkend hinzu: “Viele leitende Mitarbeiter wollen sich wieder einmal in Erinnerung bringen. Es ist aber keinesfalls so, dass dies Ausdruck einer sorgenvollen Haltung ist.“ Ein weiterer Personalberater sieht eine eingeschränkte Bereitschaft zum Ortswechsel: „Flexibilität in örtlicher und sozialer Hinsicht sollte gegeben sein.“

VW-Konzernchef Matthias Müller hatte in den vergangenen Monaten immer wieder versucht, die Sorgen der Mitarbeiter infolge des Abgasskandals zu entkräften. Auch deshalb hatte sich die Unternehmensführung dazu durchgerungen, allen 120.000 Mitarbeitern im Haustarif trotz Dieselgate für 2015 einen Bonus von 3.950 Euro pro Kopf auszuzahlen.