VW plant Billigauto für China

 Peking/Wolfsburg – Volkswagen entscheidet in Kürze über den Start des für Wachstums- und Schwellenmärkte konzipierten „Budget car“. „Wir sind mit dem neuen Auto sehr gut unterwegs und rechnen für die kommenden Wochen mit der finalen Freigabe“, sagte Projektleiter Hans Demant im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.

Das Auto soll zu Preisen von umgerechnet rund 7.000 Euro voraussichtlich Ende 2016 / Anfang 2017 zunächst in China angeboten werden. VW will mit diesem Angebot neue Kundenschichten erschließen.

Den Weltmarkt für Pkw der Kategorie „Budget car“ beziffert VW auf rund zehn Millionen Einheiten pro Jahr, davon entfallen rund drei Millionen auf das Reich der Mitte. „Wir wollen hier mit unserem neuen Modell viele Erstkäufer ansprechen und haben dabei vor allem die sogenannten Tier-3- und Tier-4-Städte im Blick, also weniger die Metropolen wie Peking oder Schanghai“, betonte Demant. Der Wagen wird demnach zunächst als Stufenhecklimousine erscheinen und etwa so groß geraten wie ein VW Jetta europäischen Zuschnitts.

VW will sein „Budget car“ definitiv nicht unter der Marke Volkswagen anbieten: „Wir werden für das Fahrzeug eine völlig neue Marke kreieren“, kündigte Demant an, „und einen neuen Vertriebskanal anlegen, der auch das Zubehör- und Servicegeschäft umfasst“. Das von Giugiaro entwickelte Design des viertürigen Fünfsitzers soll ebenfalls bewusst die Eigenständigkeit der neuen Fahrzeuggeneration unterstreichen, die zu einem späteren Zeitpunkt von einem Fließheckmodell und einem SUV-artigen Auto ergänzt werden soll. Auf keinem Derivat der „Budget car“-Familie aber werden die Kunden das weltweit bekannte VW-Logo vorfinden.

Das Auto soll in Kooperation mit einem der chinesischen Joint-venture-Partner von VW in einem bereits bestehenden Montagewerke von FAW oder SVW gebaut werden. Der Lokalisierungsgrad wird 100 Prozent betragen. Demant: „Unter den Zulieferern werden sich unter anderem viele chinesische Landesgesellschaften von Unternehmen befinden, mit denen VW in Europa seit Langem gedeihlich zusammenarbeitet“. Doch auch originär chinesische Lieferanten werden wichtige Bauteile des „Budget car“ beisteuern.