Bosch: Trotz Krise gute Chancen im Russland-Geschäft

 München – Deutsche Automobil-Zulieferer wie Bosch sehen trotz der Ukraine-Krise gute Chancen im russischen Markt.

„Vorausgesetzt, die politische Situation entspannt sich wieder, ist Russland mittel- und langfristig ein wichtiger Wachstumsmarkt mit 142 Millionen Konsumenten, die nach einem höheren Lebensstandard streben“, sagte Gerhard Pfeifer, Präsident der Bosch-Gruppe in Russland, der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Zudem mögen russische Konsumenten hochwertige technische Produkte, bevorzugt aus Westeuropa, insbesondere aus Deutschland.“

Die drastische Rubel-Abwertung um rund 23 Prozent seit Mitte 2013 „stellt eine große Herausforderung dar“, betonte Pfeifer. Daher werde die Produktion für den lokalen Markt in Russland ausgeweitet, um Währungsrisiken begegnen: „Vor diesem Hintergrund ist eine verstärkte Lokalisierung vorteilhaft. Der Aufbau unseres neuen Automobilstandorts in Samara ist damit wichtiger denn je.“

Zudem gewähre die russische Regierung Vorteile für die Unternehmen, die im Lande produzierten. „Die hohen Einfuhrabgaben für Importe schwächen die Wettbewerbsfähigkeit. Neben der Nähe zu unseren Kunden ist das ein weiterer Grund, unsere Produktion in Russland stärker zu lokalisieren“, unterstrich Pfeifer.
Bosch will in dem neuen Werk in Samara ab Frühjahr 2015 Kraftfahrzeugtechnik für lokale Kunden fertigen.