Händlerverband: Maximal drei Prozent der Gebrauchtwagen mit manipuliertem Tacho

Der Bundesverband freier Kfz-Händler schätzt die Zahl der Fahrzeuge mit manipuliertem Tacho auf „zwischen einem und drei Prozent“ und sieht keine Anzeichen für massiven Betrug bei den Kilometerständen in Deutschland. „Auf jeden Fall ist es Humbug, dass jeder dritte Gebrauchtwagen manipuliert sei – wie immer wieder behauptet wird“, sagte Ansgar Klein, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands freier Kfz-Händler (BvfK) im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.

Klein verwies auf einen Service des Verbandes: „Die Tachogarantie des BVfK wird praktisch nie in Anspruch genommen. Dabei gibt es sie seit zehn Jahren. In diesem Zeitraum haben unsere Mitglieder weit mehr als eine Million Fahrzeuge verkauft und wir bekamen nur eine Handvoll Reklamationen.“

Die kursierende hohe Zahl von gefälschten Tachoständen basiere auf unzulässigen Hochrechnungen aus dem Verkauf von Manipulationsgeräten in der Vergangenheit, einer einzelnen Razzia mit manipulierten Autos aus Italien, die ebenfalls unzulässig hochgerechnet worden sei und einer mittlerweile relativierten Schätzung eines einzelnen Mitarbeiters einer Prüforganisation, sagte Klein.

Die EU will gegen den Betrug mit verschleierten Kilometerständen bei Gebrauchtwagen vorgehen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wird heute im Verkehrs-Ausschuss des EU-Parlaments diskutiert. Innerhalb der EU soll durch manipulierte Fahrzeuge ein jährlicher Schaden von bis zu neun Milliarden Euro entstehen.