Magazin: Was braucht der Arbeitsmarkt in Zeiten des demographischen Wandels?

In der Regierungskoalition wird heftig über eine Obergrenze bei den Flüchtlingszahlen gestritten. Viele Kommunen und Städte klagen, dass sie mit dem bisherigen Andrang von Migranten überfordert sind.

Neben der Integration der Flüchtlinge in die Gesellschaft sollen sie auch so schnell wie möglich auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen. Doch wie kann das gelingen? Darüber haben Experten bei der 58. PEAG PERSONALDEBATTE in Berlin diskutiert.
Katrin Müller berichtet.



BEITRAG: Aus Krisenländern wie Syrien, Afghanistan und dem Irak kommen viele junge Menschen. Meist sind sie motiviert, doch es mangelt vor allem an Deutschkenntnissen. Das Bildungsniveau der Flüchtlinge ist aber besser, als man vielleicht denken mag, sagt Dr. Dieter Dohmen, Direktor des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie:


O-TON 1: Dr. Dieter Dohmen: „Wenn wir sie dann ein bisschen aufschlüsseln, dann zeigt sich, dass ungefähr 16 Prozent der jetzt ankommenden Flüchtlinge einen Hochschulabschluss haben dürften. Verglichen mit 20 Prozent der Deutschen im gleichen Alter ist das nicht deutlich weniger.“ (12 Sek.)< 
Dr. Dohmen sieht gute Chancen bei der Integration.
 O-TON 2: Dr. Dieter Dohmen: „Drei Viertel sind unter 25 oder unter 30. Das heißt, sie sind jung, können qualifiziert werden. Insofern glaube ich, dass das in vielen Fällen ein großes Potential darstellen kann, wenn es uns gelingt, die vorhandene Motivation möglichst schnell in schulische oder andere Bildungswege zu überführen.“ (16 Sek.)


Und wie Angelika Preiß, Geschäftsführerin der PEAG Transfer GmbH sagt, spielt der Arbeitsmarkt bei der Integration eine Hauptrolle:


O-TON 3: Angelika Preiß
“Also der Schritt in den Arbeitsmarkt ist sicherlich das Wichtigste, um in Deutschland anzukommen und hier leben zu können.“ (7 Sek.)


Nach Ansicht von Dr. Achim Dercks, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, kommt es jetzt vor allem auf eines an:


O-TON 4: Dr. Achim Dercks: „Was wir natürlich zuerst brauchen, ist eine schnelle Bearbeitung der Asylanträge, denn so richtig geht das Leben in Deutschland auch mit Blick auf die Integration in Betriebe einfach erst los, wenn der Aufenthaltsstatus geklärt ist und diese Hängepartie der ersten Monate und zum Teil auch der ersten Jahre vorbei ist.“ (18 Sek.)


Die Experten sind sich einig: Die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt wird nicht leicht, birgt aber in Zeiten des Fachkräftemangels ein großes Potential.

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