Mehr Engagement für Elektroautos

 Stuttgart – Zur Rettung der ehrgeizigen Pläne bei der Elektromobilität fordert der Stuttgarter Autobauer Daimler weitere Unternehmen zur Beteiligung an dem Joint Venture Hubject auf. „Ich würde mir noch mehr Bereitschaft auch der anderen Autohersteller wünschen, die im Gegensatz zu BMW und Daimler derzeit noch keine Hubject-Partner sind. Darüber hinaus würde ich es absolut begrüßen, wenn weitere Energieunternehmen einsteigen“, sagte Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Namentlich betonte er: „Ich würde es sehr begrüßen, wenn sich der VW-Konzern dieser Plattform anschließen würde.“ Neben Daimler und BMW sind bislang Bosch, EnBW, RWE und Siemens der branchenübergreifenden Initiative zur Vernetzung von Infrastruktur-, Serviceanbietern und Mobilitätsdienstleistern beigetreten.

RWE-Vorstandschef Arndt Neuhaus plädierte im Automobilwoche-Interview für mehr Kaufanreize:
„Im Ausland gibt es auch Steuervorteile und sogar Kaufprämien, die dazu führen, dass die Autos stärker nachgefragt werden“. Auch Daimler-Vorstand Weber brachte finanzielle Anreize für Käufer ins Spiel: „Es ist schon möglich, dass wir künftig doch noch über Anreizprogramme reden müssen, weil wir vermutlich hinter die ursprünglichen Planungen zurückfallen.“

Im „Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität“ hat die Bundesregierung ihr Ziel definiert, bis 2020 eine Million E-Autos auf die Straßen zu bringen und Deutschland zum Vorreiter dieser Antriebsart zu machen. Allerdings zweifeln immer mehr Experten an der Erreichbarkeit dieses Ziels. So sollten in diesem Jahr bereits 100.000 Elektroautos rollen und an 8.500 Ladepunkten aufgetankt werden können. Laut dem aktuellen „Fortschrittsbericht der Nationalen Plattform Elektromobilität“ sind derzeit nur rund 4.400 öffentliche Ladepunkte vorhanden. Zugelassen sind per Stand Januar 2014 lediglich 12.156 E-Autos.