Mercedes verschärft Druck auf Zulieferer

Stuttgarter Autobauer will verstärkt in Schwellenländern einkaufen

 Stuttgart – Mercedes Benz will künftig mehr bei einheimischen Zulieferern in Schwellenländern einkaufen und seine Partner gezielt für Export in etablierte Märkte aufbauen. „Wir bauen zum Beispiel unsere Werke in China, Südafrika und den USA aus“, sagte Mercedes-Einkaufschef Klaus Zehender der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche und fügte hinzu: „In der Zusammenarbeit mit lokalen Lieferanten ergeben sich viele interessante Chancen, z.B. mit deren Marktkenntnis und Unterstützung auch eine oft nicht ganz einfache Lokalisierung in der Tiefe – also bei Sublieferanten – erfolgreich umzusetzen und die entsprechenden Kostenpotenziale zu erschließen“.

Probleme mit der Qualität der neuen Partner gebe es nicht, sagte der Manager: „Zudem bringen solche neuen Player mit innovativen Ideen auch Dynamik in eine Branche und erhöhen global die Wettbewerbsintensität.“ Nach Zehenders Worten sei es bei „einer oligopolistischen Lieferantenstruktur“ hilfreich, wenn aus neuen Regionen zusätzliche Wettbewerber auf den Plan kämen: „Solche lokalen Lieferanten etwa in China nutzen wir heute schon auch für den Export und wollen sie zukünftig noch stärker nutzen. So bringen wir beispielsweise schon Felgen aus China in die USA.“

Insgesamt will die Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars bis 2017 ihre Materialkosten massiv senken, um erwartete Belastungen in der Größenordnung von sechs Milliarden Euro durch Verteuerungen bei Rohstoffen oder CO2-Emissionsvorschriften zu kompensieren.

Derzeit hat Mercedes rund 1.500 Lieferanten, bei dieser Größenordnung soll es nach Zehenders Einschätzung bleiben.