Millionen Mietern drohen höhere Gebühren fürs Kabelfernsehen

Mehr Wettbewerb beim Kabelfernsehen – das will die Bundesregierung jetzt durchsetzen. Eigentlich eine feine Sache. Allerdings: Bislang werden die Kabelgebühren von allen Mietern eines Hauses getragen. Wenn künftig jeder allein dafür verantwortlich ist, kann es für ihn oder sie je nach Region bis zu 200 Euro im Jahr teurer werden.

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Beitrag:

O-Ton: Das ist schon blöd für uns, alles andere wird auch teurer. Und jetzt müssen wir eben noch ein bisschen mehr sparen. – Länge 6 sec

….klagt eine Berliner Mieterin. Der Hintergrund: Das Bundeswirtschaftsministerium plant eine Änderung des Telekommunikationsgesetzes. Die Novelle sieht nach derzeitigem Stand vor, dass die Kabelgebühren nicht mehr in den Betriebskosten enthalten sind. Derzeit, je nach Region, um die sieben oder acht Euro, sagt Stefan Tiemann vom regionalen Anbieter RFT Kabel:

O-Ton: Nach der Novelle würde bedeuten, dass jeder eben dann nicht mehr die sieben oder acht Euro in den Betriebskosten umgelegt hätte, sondern müsste sich dann für 13 Euro einen Einzelvertrag bestellen. – Länge 13 sec.

Allerdings, so die Experten: Besonders für finanziell schwächere Haushalte dürfte es eng werden. Denn bislang übernimmt bei Transferempfängern der Sozialhilfeträger die Kosten für den TV-Anschluss, die sind in der Miete drin. Dietmar Schickel von DSC Consulting sieht die Möglichkeit:

O-Ton: Eine Alternative wäre natürlich, dass ein Wohnungsunternehmen beispielsweise diese Hausanlage zur Verfügung stellt und die Mieter die Möglichkeit haben, diese zu nutzen. Und für ein geringes Entgelt, wenn sie dann Dienstleistungen in Anspruch nehmen wollen, tatsächlich an den Kosten beteiligt werden. – Länge 15 sec.

Hier muss nachgebessert werden, ist sich die Kabelbranche einig. Denn: Das Infobedürfnis von Hörern und Zuschauern darf nicht auf der Strecke bleiben. Stefan Tiemann:

O-Ton: Was man beachten muss: Wenn die TV-Versorgung über die Betriebskosten geregelt ist, bekommt jeder die Möglichkeit, einen TV-Anschluss zu bekommen. Heißt: Jeder hat Zugang zu einer medialen Grundversorgung und kann einfach aus diesem Angebot sich seine Meinung bilden. – Länge 14 sec.

Sollte dies auf der Strecke bleiben, wäre es um die Meinungsfreiheit schlecht bestellt. Zudem wäre die Planungssicherheit der Kabelbranche ebenso gefährdet – mit allen Konsequenzen für den weiteren Ausbau der Netze.

Absage.

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