Opel-Chef Neumann fordert „Unternehmergeist, Angriffslust, Kreativität und Tempo“

 Rüsselsheim – Opel-Chef Karl-Thomas Neumann verlangt in seinem Weihnachtsbrief an die Mitarbeiter „Unternehmergeist, Angriffslust, Kreativität und Tempo“. In dem der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche vorliegenden Schreiben bekräftigt er das Ziel, mit der deutschen GM-Marke 2016 wieder Geld zu verdienen. Dazu „müssen wir sehr hart und konzentriert arbeiten“, so Neumann. Zudem müsse „jeder seine Aufgaben so erfüllen, als sei Opel das eigene Unternehmen, jeder sein Budget so kalkulieren, als sei es das eigene Geld“. Der Topmanager fordert überdies „mehr Verantwortungsbereitschaft und Kritikfähigkeit in den eigenen Reihen!“.

Zugleich lobt Neumann sein Team für jüngste Erfolge: „Opel hat seine Verluste deutlich verringert und zum ersten Mal in 15 Jahren wieder seinen Marktanteil in Europa stabilisiert!“. Positiv sei außerdem: „Die öffentliche Wahrnehmung unserer Marke hat sich drastisch verbessert“. Bei Opel habe die Belegschaft „gemeinsam den ersten Abschnitt des Weges geschafft“, konstatiert der Vorstandsvorsitzende in dem Schreiben. Zur Verdeutlichung seiner Botschaft teilt der Hobby-Langstreckenläufer mit: „Übertragen auf einen Marathon sind dies die ersten zehn Kilometer. Die darauf folgenden Kilometer zehn bis zwanzig sind hart, sehr hart“. Auch im Opel-Geschäft liege der schwierigste Teil der Wegstrecke „noch vor uns“.

Im Zuge des geplanten Umbaus an der GM-Spitze zeichnet sich ab, dass Steve Girsky 2014 den Vorsitz des Opel-Aufsichtsrats abgibt. Beste Chancen auf die Nachfolge räumen Insider Daniel Ammann ein. Ein Opel-Sprecher wollte diese Spekulation auf Anfrage der Automobilwoche nicht kommentieren. Ammann, bislang Executive Vice President und Chief Financial Officer, wird im Range eines President bei GM künftig alle Regionen verantworten. Mit Mary Barra hat GM die bisherige Entwicklungschefin an die Konzernspitze berufen.