Opel baut weniger Jobs ab als geplant

Rüsselsheim – Der Abbau von Arbeitsplätzen bei Opel wird nach Darstellung des Betriebsrates weniger stark ausfallen als bislang bekannt. „Wir werden weniger Arbeitsplätze abbauen als geplant. Und zwar aus drei Gründen: Erstens behalten wir viel Komponentenfertigung inhouse – wie das F40-Getriebe in Rüsselsheim, das inzwischen auch für Dritte produziert. Zweitens brummt die Nachfrage nach dem Astra und Insignia, weswegen wir in Rüsselsheim eine dritte Schicht aufbauen können, die über 4.000 Arbeitsplätze in der Rüsselsheimer Fertigung sichert. Und drittens müssen wir die starken Jahrgänge 1952 bis 1954 ersetzen, die in Altersteilzeit gehen“, sagte Opel-Betriebsratschef Klaus Franz im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe.

Der Rüsselsheimer Autobauer stellt inzwischen sogar wieder Mitarbeiter ein. Franz:  „Dieses Jahr werden wir – so wie schon 2010 – rund 400 Ingenieure neu einstellen. Daneben haben wir zusätzlich 750 Leiharbeiter im Entwicklungszentrum. In der Rüsselsheimer Produktion bauen wir dieses Jahr 400 Arbeitsplätze für eine dritte Schicht auf. Wir bieten diese für Mitarbeiter aus Bochum an und übernehmen rückwirkend alle Azubis ab 2003, um teilweise die Abgänge durch Altersteilzeit im Entwicklungszentrum und der Produktion auszugleichen.“ Die Leiharbeiter in Deutschland erhalten nach Franz´ Worten eine Vergütung wie Festangestellte und bekommen „seit diesem Monat eine Lohnerhöhung von 25 bis 30 Prozent.“

Das hessische Stammwerk profitiert besonders durch die Zuteilung von Astra-Produktionsvolumen: „In Rüsselsheim starten wir nach den Werksferien im September die dritte Schicht – zum ersten Mal seit 2003. Damit bereiten wir den Produktionsstart des Astra Fünftürers vor, der erstmals in Rüsselsheim von Band laufen wird. 2012 werden wir bis zu 50 Prozent des Fünftürer-Volumens in Rüsselsheim fertigen, sprich 80.000 bis 90.000 Einheiten. Damit steuern wir in Rüsselsheim kommendes Jahr stark in Richtung Vollauslastung im Dreischichtbetrieb – mit einem zu erwartenden Produktionsvolumen von 220.000 – 230.000 Einheiten.“ Die technische Kapazität liege bei 272.000 Einheiten im Dreischichtbetrieb.
Neben Rüsselsheim werde auch im polnischen Gliwice sowie im britischen Ellesmere Port auf Hochtouren produziert. „Insgesamt rechnen wir 2012 also mit einem Astra-Produktionsvolumen von 340.000 Einheiten“, betonte Franz.