Renault-Nissan stellt Partnerschaft mit Daimler infrage

 Paris – Renault stellt die bisherige Kleinwagen-Kooperation mit Daimler infrage und will stattdessen zusammen künftig mit seinem Allianz-Partner Nissan weitere Synergien durch mehr gemeinsame Plattformen und Komponenten erreichen. Auch Nissan plane eine engere Zusammenarbeit mit Renault.

Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche unter Berufung auf hochrangige Quellen und zitiert einen Renault-Manager mit den Worten: „Ob der Nachfolger für den neuen Twingo wieder gemeinsam mit Daimler entwickelt wird, steht noch nicht fest“. Renaults Europa-Chef Stefan Müller sagte der Zeitung: „Wir sind dabei, die Plattformstrategie zwischen Renault und Nissan immer weiter auszubauen. Das ermöglicht zum Beispiel auch die Produktion des neuen Espace.“ Der Espace ist das erste Renault-Modell, das auf der gemeinsam mit Nissan entwickelten CMF-Plattform beruht. Ohne diese Kooperation würde sich das Auto kaum rechnen. Paul Willcox, Europa-Chef von Nissan, hielt in der Automobilwoche eine künftige gemeinsame Entwicklung von Micra und Twingo für denkbar: „Natürlich wären die Synergien noch höher, wenn wir auch im A-Segment mit Renault zusammenarbeiten würden. Diese Frage wird eine Rolle spielen bei der Beurteilung künftiger Generationen des Micra.“ Der aktuelle Renault Twingo basiert auf dem Smart Forfour aus dem Hause Daimler.
Auch der Nachfolger des Laguna soll die CMF-Plattform nutzen. Er soll im Herbst 2015 vorgestellt werden, wird dem Vernehmen nach aber nicht mehr Laguna heißen. „Darüber hinaus wollen wir auch unseren Produktionsverbund vorantreiben“, betonte Müller. Ab 2016 wird Renault für Nissan den künftigen Micra in seinem Hauptwerk Flins bauen, geplant sind jährlich 132.000 Einheiten.