Tag Archives: Automobilwoche

14Mai/11

Autokonzerne und Zulieferer schaffen Tausende Jobs

Wissmann: Perspektiven sind sehr ermutigend

Berlin – Dank der massiven Nachfrage vor allem aus den Schwellenländern wollen die drei größten deutschen Automobilzulieferer in diesem Jahr mindestens 6.300 Jobs im Inland schaffen. Nach Recherchen der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche plant Bosch 900 Stellen, Continental/Schaeffler 400 und 3.000 sowie ZF Friedrichshafen 2.000 Stellen. Auch die deutschen Hersteller bauen ihre Kapazitäten im Heimatmarkt aus. Audi will 1.200 neue Experten für Elektromobilität und Leichtbau verpflichten. Daimler plant mit rund 2.000 Neueinstellungen, BMW mit 1.000. Mittelfristig sollen im Volkswagen-Konzern (mit Audi) 5.000 bis 6.000 Arbeitsplätze dazukommen.
„Die deutsche Autoindustrie ist auf dem Weltmarkt hervorragend positioniert und auf Wachstumskurs“, so VDA-Präsident Matthias Wissmann. Die weitere Entwicklung hänge aber von weiterhin stabilen Rahmenbedingungen wie einer anhaltenden Nachfrage in China ab. Mögliche Risiken wie die Entwicklung der Rohstoff- und Energiepreise dürften nicht ausgeblendet werden. „Unter dem Strich sind die Perspektiven sehr ermutigend“, betonte Wissmann in der Automobilwoche.

Bei den neuen Stellen werden die Unternehmen auch zu einem guten Teil bisherige Leiharbeiter übernehmen.

Noch stärker fällt jedoch der Kapazitätsausbau im Ausland aus: Dort will zum Beispiel der Volkswagen-Konzern bis 2018 mehr als 50.000 neue Jobs anbieten. Die genannten Zulieferer stellen außerhalb Deutschlands allein 2011 über 27.900 neue Mitarbeiter ein.

19Mrz/11

Toyota: Europäischer Automarkt von Katastrophe kaum betroffen

Lieferengpässe „nur bedingt“ – Großteil der Fahrzeuge und Teile wird lokal produziert

 Trotz der Katastrophe in Japan wird es bei Toyota in Europa „nur bedingt“ zu Lieferengpässen kommen. „2010 kamen etwa 77 Prozent der von uns in Deutschland verkauften Fahrzeuge aus europäischer Produktion“, sagte Toshiaki Yasuda, Präsident von Toyota in Deutschland, der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Er fügte hinzu: „Über 90 Prozent der in Europa verwendeten Teile sind lokal produziert und für die restlichen Bauteile aus japanischer Produktion läuft die Fertigung am 21. März bereits wieder an. Ersatzteile für den heimischen Markt werden bereits seit dem 17. März wieder produziert.“
Langfristig versuche das Unternehmen stets, einen möglichst hohen Anteil an lokalen Bauteilen zu erreichen.

Voraussagen für die Zukunft wollte Yasuda noch nicht wagen: „Eine verlässliche Prognose lässt sich erst erstellen, wenn wir genau wissen, wie lange der Produktionsstopp in Japan andauern wird.“ Wichtig sei es nun, dass Unternehmen wie Toyota ihre Handlungsfähigkeit zeigten. „Damit demonstrieren wir Mut und Zuversicht.“

Als Konsequenz aus der Katastrophe müsse nach Yasudas Worten darüber nachgedacht werden, zur Stromgewinnung alternative Energiequellen wie Solar- und Windkraft stärker in den Fokus zu rücken: „Auch die Brennstoffzelle hat sehr viel Potential, einerseits als alternativer Antrieb, aber auch zum Beispiel für die Stromgewinnung zu Hause.“

19Mrz/11

Daimler stellt nach Japan-Katastrophe Prognosen nicht in Frage

 Nach der Jahrhundertkatastrophe in Japan halten sich die Autokonzerne mit Prognosen für die weitere wirtschaftliche Entwicklung zurück. „Welche Auswirkungen die Katastrophe in Japan mittelfristig auf die Weltwirtschaft hat, darüber lässt sich derzeit nur spekulieren“, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Bei dem Erdbeben war auch der Lieferhafen von Mercedes-Benz zerstört worden, dennoch wollte Zetsche die bisherigen Erwartungen nicht korrigieren. „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es aus unserer Sicht aber keinen Anlass, unsere Prognosen in Frage zu stellen.“ Mercedes verkaufte 2010 in Japan insgesamt 31.000 Pkw.

Durch Erdbeben und Tsunami sind in Japan erhebliche Produktionsausfälle aufgetreten, allein bei Toyota wurden bislang gut 40.000 Autos weniger gebaut. Auch der Autohandel ist massiv betroffen. 2010 waren auf dem drittgrößten Pkw-Markt der Welt insgesamt 4,2 Millionen Autos verkauft worden.

19Mrz/11

VW und Daimler wollen neuen Kraftstoff aus Abfällen

Testproduktion startet Ende des Jahres in Sachsen

München – Nach dem Debakel um die Einführung der Spritsorte E10 wollen Autokonzerne die weitere Forschung beschleunigen und Biokraftstoff der nächsten Generation aus Abfällen herstellen. Nach Informationen der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche sollen dazu bereits Ende dieses Jahres im sächsischen Freiberg größere Anlagen zur Produktion von Biodiesel der zweiten Generation in Betrieb genommen werden. Derzeit wird in den Laboren des Unternehmens Choren, an dem die Konzerne VW und Daimler beteiligt sind, aus Reststoffen gewonnenes Synthesegas zu sogenanntem SunDiesel veredelt.

„Volkswagen ist an Choren nach wie vor beteiligt, da wir fest davon überzeugt sind, dass die biogenen Kraftstoffe der zweiten Generation künftig einen wichtigen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten können“, sagte VW-Konzernforschungschef Jürgen Leohold der Automobilwoche. Desweiteren gewinnt ein anderer VW-Partner, Iogen, in einer Pilotanlage in Ottawa (Kanada) bereits Ethanol aus Strohballen.

Mit Optimismus blickt auch Daimler auf das sächsische Unternehmen Choren: „Aus unserer Sicht ist das Verfahren technisch bereits recht weit fortgeschritten“, betonte ein Sprecher. „Und wir haben gemeinsam mit Choren gezeigt, dass sich der Kraftstoff problemlos in unseren Dieselfahrzeugen einsetzen lässt.“

Anders als Biokraftstoffe der ersten Generation wie E10, die auf potenziellen Nahrungsmitteln wie Getreide basieren, werden Kraftstoffe der zweiten Generation ausschließlich aus Abfallstoffen wie Bruchholz oder Strohresten gewonnen, für die es sonst keine Verwendung gibt. Bei diesen biogenen Kraftstoffen hofft die Autoindustrie auf die Unterstützung der Spritproduzenten sowie neue Partner aus der Energiebranche.