Tag Archives: Baden-Württemberg

30Apr/11

Porsche-Betriebsrat wirft Kretschmann Spiel mit Mitarbeiter-Ängsten vor

Stuttgart – In der Debatte um den Auto-Standort Baden-Württemberg hat der Porsche-Betriebsrat den designierten Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann massiv kritisiert. „Herr Kretschmann spielt leichtsinnig mit den Ängsten der Mitarbeiter“, sagte Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück im Gespräch mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Und leider folgt er noch der alten Denkart, wonach schlecht ist, was sich flott fährt“.

Hück warf dem Grünen-Politiker vor, dieser habe sich „noch nicht ein einziges Mal bei uns im Unternehmen sehen lassen“ und fügte hinzu: „Warum redet er nicht mit unseren Managern, dem Betriebsrat oder direkt mit den Beschäftigten?“. Nur so „könnte Kretschmann erfahren, was wir bei Porsche etwa zum Thema Nachhaltigkeit in der Schublade haben – viel mehr, als er denkt“. Dazu gehöre nach Ansicht des Betriebsrates, „dass wir keine Dreckschleudern verkaufen, sondern innovative Fahrzeuge, die weltweit auch bei der Umweltfreundlichkeit den höchsten Ansprüchen genügen“. Kretschmann riskiere, nicht nur bei überzeugten Autofahrern in Misskredit zu geraten: „Viele Leute sehen ihn inzwischen schon als ‘Mappus in Grün’“, so Hück in Anspielung auf den Wahlverlierer Stefan Mappus von der CDU. Der Porsche-Mann hofft nun auf den kleineren Koalitionspartner SPD: „Wir brauchen nicht nur Grün im Ländle, wir brauchen viel Rot“.
Porsche-Chef Matthias Müller will Kretschmann laut Hück bald zu einem Werksbesuch einladen. Der Betriebsrat: „Wir sind bereit“.

02Apr/11

Opel-Betriebsrat Franz will neue GM Europe-Struktur verhindern

Rüsselsheim – Aus Sorge vor einer Entmachtung der Opel AG durch den Mutterkonzern GM beharrt der Gesamtbetriebsrat des Unternehmens auf eine Zusicherung über die Unabhängigkeit von Opel. Andernfalls wollen die Arbeitnehmervertreter die Wahl des designierten Opel-Chefs Karl-Friedrich Stracke im Aufsichtsrat weiter blockieren. „Um es ganz klar zu sagen: Das hat nichts mit der Person von Herrn Stracke zu tun. Er ist absolut der Richtige für diesen Posten“, sagte Franz der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Die Arbeitnehmervertreter befürchten aber, dass GM im Zuge der Neubesetzung klammheimlich die Zwischenebene GM Europe reaktiviert und so eine neue Finanzholding über die Adam Opel AG stellt. „Damit könnte man in Detroit faktisch bei Opel durchregieren“, so Franz.
Tatsächlich soll Stracke künftig nicht mehr direkt an GM-Chef Dan Akerson berichten, sondern nur an Nick Reilly als Präsident von GM Europe.

Opel-Betriebsrat Franz, der auch stellvertretender Aufsichtsratschef der Adam Opel AG ist, hatte die Abstimmung über den neuen Chef im Aufsichtsrat am 23. März platzen lassen. Nun soll die Personalie am 11. April bei einer Sondersitzung geregelt werden. Sollte es dabei zu keiner Lösung kommen, würde drei Wochen später ein Vermittlungsausschuss zusammentreten, in dem die Arbeitgeberseite das doppelte Stimmrecht hat. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir eine Einigung erzielen und einen neuen CEO bekommen werden“, betonte Franz.

Ursprünglich sollte Stracke bereits am 1. April sein Amt als Nachfolger des bisherigen Opel-Chef Nick Reilly antreten.

21Mrz/11

Umweltministerin Gönner verteidigt Moratorium

Berlin – In der Debatte um den Kurswechsel der Union in der Atompolitik hat Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner die Haltung ihrer Partei verteidigt. „Die Atomkraftwerke sind sicher. Aber es gebe die Frage, welche Sicherheitsreserven haben wir“, sagte die CDU-Politikerin am Montagabend in der SAT.1 Talksendung „Eins gegen Eins“. Sie fügte hinzu: „Und genau dort ist jetzt die Situation nach Japan: Müssen wir diese Sicherheitsreserven erhöhen – ja oder nein?“ Dabei werde nun untersucht, ob es „zusammenwirkende Dinge“ gebe, die bisher nicht vorstellbar waren.