Tag Archives: Bosch

29Okt/11

Autobranche rüstet sich für möglichen Abschwung

 Oberpfaffenhofen – Trotz sich eintrübender Konjunkturprognosen rechnet die deutsche Automobilbranche lediglich mit weniger Wachstum und nicht mit einer tiefgreifenden Krise. „Wir legen die Bremsbeläge schon mal leicht an, um auf eine mögliche Verzögerung vorbereitet zu sein“, sagte Boschs Automotive-Chef Bernd Bohr der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Wir sehen schon, dass sich das Wachstum abflacht.“ Das höchste Wachstum habe Bosch dieses Jahr im ersten Quartal gehabt. „Wenn wir uns die Abrufe ansehen, spüren wir aber noch keinen Abschwung – bis auf einzelne Märkte.“

BMW sieht laut Produktionsvorstand Frank-Peter Arndt bislang ebenfalls „keine Krisenanzeichen“, ist aber gewappnet: „Einen Volumenabschwung von 20 bis 30 Prozent können wir abfedern, ohne in die roten Zahlen zu gelangen.“ Der Konzern habe aus der vergangenen Krise gelernt und würde eine ähnliche Situation „deutlich besser überstehen“, auch dank modernster Arbeitszeitmodelle. Ein Opel-Sprecher verwies auf die europäische Schuldenkrise, die sich negativ auf die Prognosen für den Automobilmarkt auswirke: „Deshalb werden wir genau beobachten und analysieren, wie stark und wie anhaltend der Marktrückgang ist, um dann bei Bedarf mit Produktionsanpassungen reagieren zu können.“

Daimler erwartet weltweit zwar weiter wachsende Automobilmärkte, allerdings „mit merklich geringerer Dynamik als im Vorjahr“, betonte ein Sprecher. „Das Risiko eines Double-Dip, ist im Laufe des Jahres zwar gestiegen, dennoch ist ein starker Abschwung immer noch das unwahrscheinlichere Szenario.“ Die Produktion bei Mercedes-Benz laufe weiter auf Hochtouren und auch für die nächsten Monate erwarte die Pkw-Sparte hohe Produktionsraten.

Willi Dietz vom Geislinger Institut für Automobilwirtschaft warnte unterdessen in der Automobilwoche: „Das größte Konjunkturrisiko ist derzeit, die Krise herbeizureden.“

07Sep/11

Bosch: 2011 erstmals 30 Milliarden-Euro-Marke bei Kfz-Technik knacken

 Stuttgart – Der weltgrößte Autozulieferer Bosch will in diesem Jahr neue Rekorde beim Umsatz aufstellen. „Wir erwarten für 2011 ein Wachstum von mindestens zehn Prozent und würden somit beim Umsatz mit Kraftfahrzeugtechnik erstmals die Schwelle von 30 Milliarden Euro übertreffen“, bestätigte Bernd Bohr, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Kraftfahrzeugtechnik, im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe eine frühere Prognose. Wachstumstreiber seien vor allem die Produkte für Umwelt- und Unfallschutz.

Allerdings gebe es auch neue negative Signale: „Im weltgrößten Automobilmarkt China sehen wir, dass das Wachstum dieses Jahr nicht in den Himmel schießen wird. Vor allem Chinas Nutzfahrzeugmarkt gestaltet sich momentan relativ schwierig“, betonte Bohr. Zudem erschwerten steigende Rohstoffpreise und zunehmende Volatilität das Geschäft. „Ich spreche nicht nur von Konjunkturzyklen, die Ausschläge sind schlicht größer als in Vergangenheit. Und die Zahl der Techniktrends ist so hoch wie nie zuvor“, meinte der Manager.

Bei der langfristigen Planung strebe die Bosch-Kfz-Sparte jedes Jahr ein Ergebnis von sieben bis acht Prozent vor Steuern an: „Das ist ein Korridor, aus dem wir solide unser Wachstum und unsere Innovationen finanzieren können.“

Die Mitarbeiterzahl im Unternehmensbereich Kraftfahrzeugtechnik werde in diesem Jahr voraussichtlich von 167.000 auf 177.000 steigen: „Dieser Zuwachs findet vor allem in der Region Asien-Pazifik, aber auch in anderen Teilen der Welt statt“, konkretisierte Bohr.

Um die Position als Innovationsführer zu verteidigen, investiert Bosch kräftig in Forschung und Entwicklung. Bohr: „Wir werden in der Kraftfahrzeugtechnik dieses Jahr gut 3,2 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgeben. Damit liegen wir klar über dem Durchschnitt der Branche.“

Das Geschäft mit Billigautos, um die es nach dem schwachen Start des Tata Nano ruhig geworden ist, besorgt Bohr nicht: „Nein, das Geschäft wird sich hier nur etwas verzögern. Wir sehen, dass Hersteller sich generell noch auf dieses neue Segment einstellen müssen, etwa hinsichtlich eines anderen Vertriebsnetzes und angepasste Finanzierungsangebote. Für uns ist es vor derzeit vor allem ein hervorragendes Lernfeld – auch für Vereinfachungen der Technik für etablierte Märkte. Und der Markt wird kommen. Gerade in China wird das ein hochspannendes Segment – weniger im Pkw-Bereich als bei Mini-Bussen, die um die 3000 Dollar kosten werden. Und wenn sich irgendwann in Afrika was tun sollte, dann wird auch das eher im Niedrigpreis-Segment sein.“

09Jul/11

Bosch baut Einkauf um

 Zentrale Beschaffung in Kfz-Technik soll Wettbewerb intensivieren

Stuttgart – Bosch hat den bislang zersplitterten Einkauf der Kfz-Technik-Sparte zentralisiert. Dies berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Ein wesentlicher Ansatz ist die weltweite Bündelung des Einkaufsvolumens nach Materialfeldern“, zitiert das Blatt Albin Ettle, Chef Automotive-Einkauf. Diese Abteilung mit rund 2.600 Mitarbeitern weltweit wurde zum Monatsbeginn neu geschaffen und vergibt jährlich Aufträge im Wert von etwa acht Milliarden Euro. Bislang hatten alle Geschäftsbereiche innerhalb der Sparte eigene Einkaufsabteilungen, nun will Bosch außerdem Doppelarbeit vermeiden.

Zudem soll der Wettbewerb intensiviert werden: „Wir werden zu allen Vergabeentscheidungen mindestens zwei geeignete Lieferanten heranziehen. Aber natürlich wollen wir weiter mit unseren bevorzugten Partnern zusammenarbeiten.“
Vom neuen Zentraleinkauf, der in Stuttgart angesiedelt ist, werden weltweit 3.900 Lieferanten betreut und die Beschaffung von sieben verschiedenen Materialfeldern in 22 Ländern gesteuert.

2010 lag der Umsatz der Kfz-Technik-Sparte der Bosch Gruppe bei 28,1 Milliarden Euro, der Gewinn vor Steuern betrug 2,3 Milliarden Euro.

14Mai/11

Autokonzerne und Zulieferer schaffen Tausende Jobs

Wissmann: Perspektiven sind sehr ermutigend

Berlin – Dank der massiven Nachfrage vor allem aus den Schwellenländern wollen die drei größten deutschen Automobilzulieferer in diesem Jahr mindestens 6.300 Jobs im Inland schaffen. Nach Recherchen der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche plant Bosch 900 Stellen, Continental/Schaeffler 400 und 3.000 sowie ZF Friedrichshafen 2.000 Stellen. Auch die deutschen Hersteller bauen ihre Kapazitäten im Heimatmarkt aus. Audi will 1.200 neue Experten für Elektromobilität und Leichtbau verpflichten. Daimler plant mit rund 2.000 Neueinstellungen, BMW mit 1.000. Mittelfristig sollen im Volkswagen-Konzern (mit Audi) 5.000 bis 6.000 Arbeitsplätze dazukommen.
„Die deutsche Autoindustrie ist auf dem Weltmarkt hervorragend positioniert und auf Wachstumskurs“, so VDA-Präsident Matthias Wissmann. Die weitere Entwicklung hänge aber von weiterhin stabilen Rahmenbedingungen wie einer anhaltenden Nachfrage in China ab. Mögliche Risiken wie die Entwicklung der Rohstoff- und Energiepreise dürften nicht ausgeblendet werden. „Unter dem Strich sind die Perspektiven sehr ermutigend“, betonte Wissmann in der Automobilwoche.

Bei den neuen Stellen werden die Unternehmen auch zu einem guten Teil bisherige Leiharbeiter übernehmen.

Noch stärker fällt jedoch der Kapazitätsausbau im Ausland aus: Dort will zum Beispiel der Volkswagen-Konzern bis 2018 mehr als 50.000 neue Jobs anbieten. Die genannten Zulieferer stellen außerhalb Deutschlands allein 2011 über 27.900 neue Mitarbeiter ein.

30Apr/11

Bosch verzehnfacht Filialen seiner Werkstattkette in England

Stuttgart – Der Stuttgarter Automobilzulieferer Bosch verzehnfacht in diesem Jahr die Zahl der Filialen seiner Werkstattkette AutoCrew in England von derzeit 20 auf künftig 200. „In den Niederlanden sollen es rund 100 Partner werden, aktuell haben wir dort 40 Betriebe. Auch in Belgien und sogar in Südafrika werden wir wachsen“, kündigte der Chef von AutoCrew und Bosch Car Service, Dirk Appelt, im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche an. Er fügte hinzu: “ Schon heute haben wir in Südafrika 26 Betriebe, es sollen 40 werden. In Bulgarien, Ungarn und Rumänien werden wir 2011 den Markt betreten.“ Insgesamt will Bosch die AutoCrew parallel zu seiner deutlich größeren Werkstattkette Bosch Car Service bis Jahresende von derzeit 387 auf international 700 Betriebe ausbauen.

Bosch hatte im Zuge der Krise das Werkstattkonzept von ZF vor zwei Jahren übernommen und konsolidiert. Von damals rund 600 Partnern waren etwa 450 in Deutschland, derzeit sind es hier nur noch 224 Betriebe. „Wir haben Qualitätsstandards für AutoCrew-Betriebe definiert und uns die bestehenden Partner angesehen. Dabei hat sich gezeigt, dass einige der früheren Partner nicht zu uns gepasst haben“, sagte Appelt. „Da die AutoCrew nun ein Bosch-Konzept ist, legen wir großen Wert darauf, dass dort Bosch-Geräte und Ersatzteile zum Einsatz kommen und die Bosch-Qualitätsstandards eingehalten werden.“

Die massive Netzausweitung in Großbritannien wird durch eine exklusive Partnerschaft von Bosch mit dem britischen Teilegroßhändler Euro Car Parts ermöglicht. Über den Partner würden die Betriebe ausgewählt. Danach entscheidet Bosch zusammen mit Euro Car Parts, ob die Betriebe den Qualitätsrichtlinien entsprechend ins Netz aufgenommen werden.