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05Nov/11

Fiat-Chrysler: „Autohersteller müssen größer und besser werden“

 Berlin – Trotz der weltweit steigenden Nachfrage muss sich die Automobilbranche nach Meinung von Fiat-Chrysler neu aufstellen, effizienter werden und vor allem die Überkapazitäten abbauen. „Die Autohersteller müssen größer und besser werden“, forderte Harald Wester, Chief Technologiy Officer von Fiat-Chrysler auf dem Kongress der Automobilwoche in Berlin. „Wir können uns nicht länger leisten, strukturelle Probleme nicht schonungslos anzugehen.“ Es sei das Gebot der Stunde alte Modelle und Denkweisen zu überprüfen.

Durch die Beteiligung von Fiat am US-Autobauer Chrysler sieht Wester den neuen Konzern für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet: Bis 2014 will Fiat-Chrysler den Absatz um 2,3 Millionen Einheiten auf 5,9 Millionen Fahrzeuge ausbauen und so die kritische Größe erreichen, die laut Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne für das Überleben im Volumensegment notwendig sein soll.

Die größte Chance für sein Unternehmen sieht Wester in Skaleneffekten: Bis 2014 sollen die Pkw des Konzerns im Wesentlichen auf drei Architekturen stehen, die dann 80 Prozent des Gesamtvolumens abdecken: „Wir verkürzen damit außerdem unsere Entwicklungszeiten und verbessern die Qualität.“ Dazu komme ein gemeinsame Produktionsstruktur, so dass Fahrzeuge verschiedener Marken in einem Werk gefertigt werden können. „Heute schon haben wir weder bei Chrysler noch bei Fiat Überkapazitäten“, betont Wester mit Blick auf das für eine Milliarden Euro umgerüstete Werk in Mirafiori, wo Modelle der Marken Jeep, Alfa und Fiat ab 2013 vom Band laufen sollen. Während Fiat-Chrysler nach eigener Lesart die Hausaufgaben bereits gemacht hat, seien die weltweiten Kapazitäten der Industrie im Jahr 2010 nur zu 78 Prozent ausgelastet gewesen. Und die Mehrheit der Überkapazitäten liege in Europa. Hier sei der Markt mit 58 Marken und mehr als 517 Basismodellen weitgehend gesättigt, so Wester.
„Der Automobilsektor hat die Konsolidierung noch vor sich. Aber die Regierungen verteidigen die Bastion, vor allem um Arbeitsplätze zu halten“, so der Manager.

22Okt/11

Fiat CEO will Maserati-Absatz bis 2014 mehr als verzehnfachen

 Fiat-Chrysler CEO Sergio Marchionne hat klare Ziele für seine Luxus-Sportwagenmarken Ferrari und Maserati. “Ferrari tritt nicht gegen Bentley und Porsche an, sondern hat seine eigene Box”, sagt Marchionne im Interview mit Automotive News Europe. Ferrari werde deswegen – im Gegensatz zu Porsche – keinen SUV auf den Markt bringen. Auch werde die italienische Marke keinen Wettbewerber für den Porsche Panamera oder Aston Martin Rapide entwickeln. Der globale Ferrari-Absatz lag 2010 bei 6.570 Fahrzeugen. Dieses Jahr rechnet Marchionne mit 7.000. Mittelfristig soll das “absolute Limit” von 10.000 Einheiten erreicht werden, während 15.000 Einheiten “gefährlich” für die Einzigartigkeit der Marke“.

Mit der Marke Maserati indes will Marchionne die Marken Bentley und Porsche angreifen. “Wir haben stark in die Marke investiert und sie hat alle Elemente einer DNA, um in diesen Kampf zu gehen”, so Marchionne im Gespräch mit Automotive News Europe. Dank drei neuer Modelle soll der Absatz der Marke bis 2014 laut Marchionne von zuletzt 5.700 auf 55.000 – 60.000 Einheiten steigen. Treiber dieses Wachstums sind zwei sportliche Limousinen – eine kleiner, die andere etwas größer als das aktuelle Flaggschiff Quattroporte – sowie ein SUV ähnlich der Studie Kubang, die auf der IAA 2011 in Frankfurt/Main ihre Premiere feierte und mittelfristig 10.000 bis 15.000 Einheiten zum Jahresabsatz beitragen soll.

09Okt/11

Fiat-Chef Marchionne fürchtet Rezession in Europa

 Turin – Fiat-Chrysler CEO Sergio Marchionne befürchtet durch die Euro-Krise ein Abrutschen Europas in eine Lage, die drastischer als eine „klassische Rezession“ werden könne. “Ich denke, dass eine globale Rezession eher unwahrscheinlich ist“, sagte Marchionne der Fachzeitschrift Automotive News Europe. Nach seinen Worten könne die europäische Autoindustrie mit den Maßnahmen die Krise überleben, die schon 2008 und 2009 gegriffen hätten: Sicherung hoher Bargeldeinlagen, Reduzierung der Bestände sowie flexible Arbeitszeiten.

Der Manager zeigte sich beunruhigt über das Missmanagement der Schuldenkrise durch die Regierungen der Euro-Zone: „Wenn die Gründe, die Griechenland und andere, einschließlich Italien, in den Abgrund ziehen, missachtet werden, sind Konsequenzen unausweichlich. Wenn nichts passiert, wird es drastischer als eine klassische Rezession“, betonte Marchionne.

Die europäischen Turbulenzen werden nach Einschätzung des Fiat-Chrysler-Chefs aber keine weltweiten Probleme auslösen: „Es gibt Teile der Welt, die dagegen völlig immun sind. Ich denke an Lateinamerika, Nordamerika und China, sie werden nicht direkt von den Schwierigkeiten des europäischen Wirtschaftssystems beeinflusst.“

23Jul/11

Suzuki droht VW mit Scheidung

 Wolfsburg – Der Volkswagen-Partner Suzuki hat seinen Unmut über die 2009 gestartete Zusammenarbeit mit VW bekräftigt und liebäugelt stattdessen weiter mit einem Ausbau der Kooperation mit Fiat. „Die Zusammenarbeit mit Fiat verläuft seit Jahren sehr gut und vertrauensvoll. Es ist gut vorstellbar, dass eine Vertiefung der Partnerschaft zu beiderseitigem Vorteil wäre“, sagte ein hochrangiger Suzuki-Manager der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Die Kooperation mit VW dagegen ist immer noch auf dem Stand der Prüfung, bislang aber ohne Ergebnisse.“

Volkswagen will die für 1,7 Milliarden Euro erworbene Beteiligung aber noch nicht verloren geben: „Volkswagen und Suzuki sind und bleiben zwei eigenständige Unternehmen mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen“, betonte der für die internationale Zusammenarbeit zuständige Hans Demant in der Automobilwoche. „Die Zusammenarbeit muss daher mit Bedacht entwickelt werden. Dies dauert leider etwas länger als ursprünglich erwartet“, fügte der Manager diplomatisch hinzu.

Neben fehlenden Ergebnissen sind die Japaner auch verärgert darüber, dass VW Suzuki wie eine Tochterfirma behandele. Sie verlangen aber eine Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“. Volkswagen hält 19,9 Prozent der Suzuki-Aktien. „Suzuki-Vorstandschef Osamu Suzuki ist (Ferdinand) Piech und (Martin) Winterkorn sehr ähnlich. Alle drei sind Patriarchen“, zitiert die Zeitschrift dazu einen Suzuki-Manager. „Das Unternehmen ist Suzukis Herzblut. Er wird sich niemals von anderen reinreden lassen.“