VW Nutzfahrzeuge will digitaler werden

Hannover – VW Nutzfahrzeuge (VWN) will mit der Digitalisierung der Marke neue Interessenten gewinnen. In Deutschland, Italien und Spanien wird VWN demnächst eine Software anbieten, mit der Betreiber gewerblicher Fuhrparks die Effizienz ihrer Flotte steigern können.

„Generell sehen wir vielversprechende Anwendungsperspektiven, die wir aus der Analyse unserer Kundengruppen gewinnen. So haben wir auf dieser Basis unser Flottenmanagementsystem ‚Connected Van‘ entwickelt, das in der kommenden Woche seinen Betrieb aufnimmt“, sagte Eckhard Scholz, VWN-Vorstandsvorsitzender, im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.

Connected Van wurde als ein nachrüstbares System konzipiert, um den Kreis potenzieller Nutzer zu vergrößern. „Es stellt Flottenverwaltung, Fahrerverwaltung, Fahrtenbuch, Verbrauchskontrolle, Fahrzeugpositionen und vieles mehr zur Verfügung“, betonte Scholz. Der Testbetrieb mit mehr als 1.000 Kunden war im März gestartet worden. Neufahrzeuge werden künftig mit einem Bluetooth-Adapter zur Datenübertragung ausgeliefert, ältere Fahrzeuge lassen sich mit dem sogenannten Data-Plug nachrüsten. Zudem wird VWN ein gebührenfrei nutzbares Online-Flottenportal eröffnen. „Apps für Android und iOS sind ebenfalls kostenlos verfügbar, sodass auch unterwegs ein Zugang möglich ist“, sagte Scholz.

Hintergrund des Projekts ist die „digitale Transformation des Konzerns“, die VW-Chef Matthias Müller in seiner „Strategie 2025“ als ein Ziel genannt hatte.

Als wichtiges Zukunftsfeld für VWN hob Scholz auch die E-Mobilität hervor. Die nächsten Generationen von Caddy und T-Baureihe werde man „entsprechend ausrüsten, wenn die notwendige Technologie zu vernünftigen Preisen in entsprechender Qualität zu haben sein wird“, so der Topmanager. Für den Pick-up Amarok hingegen erwarte er „in absehbarer Zukunft keine Elektrifizierung“. Für Scholz zählt bei Stromern von VWN die Wirtschaftlichkeit: „Wenn die Elektromobilität unseren Kunden keinen Wettbewerbsvorteil gewährt, werden sie sie nicht akzeptieren“.